Kapitel 45: Ich will dich nicht verlieren

234 8 5
                                    

⚠️ACHTUNG! ⚠️ In diesem Kapitel wird ein Suizidversuch erwähnt! Ich werde den Teil kennzeichnen. Wer mit so etwas Probleme hat, kann den Teil einfach überspringen. Falls hier Hilfe benötigt:
+498001110111 oder +498001110222 oder +49116123 (Telefonseelsorge)
+498003344533 (Info-Telefon Depressionen)
+49116111 (Nummer gegen Kummer)
Ihr seid nicht allein! Fühlt euch alle umarmt! ❤️❤️
———————————-

Ich stand mit roten Augen und verlaufener Schminke vor der Tür meiner besten Freundin und wartete, bis sie diese öffnete. In der Hand hielt ich eine große Tasche mit den meisten meiner Klamotten und anderen Dingen, die ich in der Wohnung hatte. Die Tür öffnete sich und eine verwirrte Vicky sah mich an.

„Ach du Scheiße Kira! Was ist denn mit dir passiert?"

Ich sah sie an und fing erneut an zu weinen.

„Hey, komm erstmal her." Sie zog mich in eine Umarmung, strich mir über den Rücken und schloss die Tür hinter uns wieder. „Komm wir setzen uns ins Wohnzimmer." Sie nahm meine Hand und wir setzten uns aufs Sofa. „Magst du was trinken?" Ich schüttelte nur den Kopf. „Was essen?" Erneutes Kopfschütteln.
„Erzähl. Was ist passiert. Ich verprügle den, der dir das angetan hat!"

„Na dann viel Spaß..." Ich atmete tief durch, um nicht wieder zu heulen. „Till hat mich rausgeschmissen."

„Der war gut! Kurz hab ich dir geglaubt. Aber nur kurz. Jetzt sag, was war wirklich. Paul? Deine Mutter? Diese Frau ist echt der Teufel in Person. Ich verstehe nicht-"

„Vicky, ich mein das ernst. Till hat mich rausgeworfen. Was glaubst du, warum ich meine Sachen mithabe?"

„Du machst Witze."

„Nein. Er hat mich rausgeworfen." wiederholte ich und meine Stimme brach.

„Ich... warum? Wie? Also..." Vicky schien selbst etwas überfordert zu sein.

„Ich weiß es nicht. Es ist nichts schlimmes passiert..." begann ich und erzählte ihr von dem Vorfall.

„Krass, dass er da so reagiert. Aber wie kommt er denn darauf, dass es bei euch so schlimm ist. Er hat ja sogar Richard recht gegeben. Das überrascht mich mit am meisten."

„Er hat ja irgendwo Recht. Wir haben viel gestritten, aber sowas kommt vor. Wir hatten kaum noch zeit für uns. Das letzte Mal war in Paris. Das war auch das letzte Mal, dass wir Sex hatten, wobei das jetzt nebensächlich ist. Seit seine Oma da ist, ist es anders." Es klang tatsächlich als würde ich mich beschweren.

„Ist ja verständlich. Da ist eine pflegebedürftige Frau bei euch eingezogen. Das dreht den Alltag um 180°. Aber ich hätte nicht gedacht, dass er sich deswegen von dir trennt."

„Seine Worte waren: ich trenne mich nicht von dir, aber ich finde wir brauchen etwas Abstand voneinander." korrigierte ich.

„Stell dich nicht dümmer, als du bist. Wir wissen beide, dass das das gleiche ist. Ich hab noch nie was von diesen Pausen gehalten. Entweder man ist zusammen oder man trennt sich. Punkt."

„Ich wusste, dass das alles keine gute Idee war. Ich war gerade eingezogen, da kam schon seine Oma. Wir konnten uns nicht mal daran gewöhnen zusammen zu wohnen. Es hat direkt in den ersten Tagen geknallt. Wie konnte ich so naiv sein? Ich hätte wissen müssen, dass das alles nicht klappt. Warum hab ich nur gedacht, dass eine Beziehung mit einem so viel älteren Mann halten könnte. War klar, dass der mich irgendwann nicht mehr will. Vielleicht bin ich mittlerweile auch zu alt für ihn. Ich muss irgendwas falsch gemacht haben. Ich hab bestimmt was falsches gesagt. Ich-"

Vicky legte mir ihre Hand auf die Schulter. „Maus, hör auf dir selbst die Schuld zu geben, okay? Es war seine Entscheidung."

„Ja, aber was hat ihn denn dazu gebracht?" fragte ich nahezu hysterisch. „Was hab ich denn falsch gemacht?" schluchzte ich und ließ mich in die Arme meiner Freundin fallen.

Wie ein DiamantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt