„Du bist also Pauls kleine Schwester..."
„Genau. Kira" Mit einem Lächeln im Gesicht reichte ich ihm die Hand.
„Till" Er gab mir ebenfalls die Hand. Kräftiger Händedruck. Meine Güte, meine arme Hand.
„Dass es tatsächlich jemanden gibt, der kleiner ist als unser Paule...Respekt!"
„Ach halt die Klappe Schneider!" rief mein Bruder zurück.
„Das war unangebracht. Mein Name ist Christoph Schneider, aber alle nennen mich Schneider." Auch er gab mir die Hand.
„Freut mich."
So, ich glaube jetzt kannte ich alle. Mein Blick ging durch den Raum: Olli, der Bassist, Flake kannte ich ja eh schon, Richard, der Leadgitarrist, Schneider, der Schlagzeuger, ja Paul halt und Till. Wenigstens hatte ich mir soweit alle Namen gemerkt.
„Du meinst also, uns fehlt „das gewisse etwas", ja?" , fragte Richard mich.
„Ja, irgendwie so. Versteht das nicht falsch. Das, was Paul mir gezeigt hat, klang echt gut, aber trotzdem fehlt irgendwas..."
„Vom Rhythmus her oder Melodie oder..."
„Keine Ahnung. Kann ich nicht sagen. Kennst du das nicht, wenn du zum Beispiel was kochst und es abschmeckst und dann merkst du, dass etwas fehlt, aber du kannst nicht sagen was?"
„Ehh nö. Ich koche so gut wie nie." antwortete er mir.
„Gut, dann vergiss den Vergleich einfach..." Warum kochte dieser Mann nie?
„Vielleicht beim Gesang!" brachte Flake ein.
„Willst du jetzt meinen Gesang kritisieren Flake!?", rief Till aufgebracht. Oh je, das würde Folgen für den armen Flake haben...
„Nein, ich meine nur..."
„Flake hat Recht!", rief Paul. „Man braucht quasi einen Kontrast zu Tills lauter, tiefer, kraftvoller Stimme. Etwas ruhigeres, sanftes noch..." Paul lief durch den Raum. War so 'n Ding von ihm. Machte der immer, wenn er was überlegte. Oder nachdachte. Oder er telefonierte, aber da machte ich das auch. Auf einmal stand er dann direkt vor mir.
„Kira!"
„Ja? Was ist?" Ich bekam keine Antwort. Stattdessen starrte mich mein Bruder nur an.
„Dein jahrelanger Jesangsunterricht wird sich jetzt auszahlen."
„Warte was!?" Ich konnte keine Diskussion anfangen, da er mich am Arm packte und einen Nebenraum zog. So ein Raum eben, wo man reinging, um ein Lied aufzunehmen. Verwirrt sah ich mich um. „Paul, man. Wat soll die Scheiße?" zischte ich meinem Bruder wütend zu. Er antwortete wieder nicht. Er ging zu einem Stuhl, um Kopfhörer zu holen und hielt sie mir hin.
„Hier. Setz die mal uff." Da ich eh keine Wahl hatte, setzte ich sie auf. „Olli, mach mal den Song an. So Schwesterherz, hier hast du den Text" begann er und gab mir einen Zettel „und hier ist das Mikro." Er nahm meinen Arm und stellte mich direkt davor.
„Gut, und jetzt?" Ich verstand die ganze Situation irgendwie immer noch nicht so ganz. Plötzlich hörte ich den Song, den Paul mir gezeigt hatte.
„Du singst jetzt!"
„Ehm nein. Werde ich nicht."
„Doch, wirst du!"
„Nein, werde ich nicht!"
„Doch!" Wir wurden immer lauter. Ihr müsst wissen, wenn wir einmal anfingen, zu diskutieren, konnte das ewig dauern.
„Nein! Vergiss es!" Ich hab nie gerne gesungen. Ich fand es schrecklich. Noch schrecklicher war es, die eigene Stimme dann auch noch zu hören.
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Wie ein Diamant
FanficDie Geschichte handelt von Kiras Leben mit Rammstein (von Anfang an) und natürlich ihrem privaten. Versteht sich. Kira ist die 13 Jahre jüngere Schwester von Rhythmusgitarrist Paul Landers und ebenfalls seit Anfang an Teil der Band „Rammstein". Kir...