1. Sehnsucht

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Hallo ihr Lieben! Ich bin vor ein paar Monaten in das Lindbeck-Wattpadloch gefallen und musste jetzt natürlich noch meine eigene Story zu den beiden Mäusen schreiben. Ich freue mich auf alle eure Kommentare, euer Feedback und Votes. Viel Spaß beim lesen 🤭

*Christians POV*

„Jaja, mach's gut.", seufzte ich zu meinem Gegenüber, bevor ich die Tür hinter mir schloss. Ich bin mittlerweile schon ein halbes Jahr unglücklich verliebt - und das auch noch in Robert Habeck. Einer von den Grünen! Das muss man sich mal vorstellen. Wo kommen wir denn da hin, wenn es schon soweit mit mir kommt?
Meine exzessiven One Night Stands helfen mir langsam auch nicht mehr wirklich dabei ihn zu vergessen. Vor allem, wenn ich einen Mann abschleppe. Dann sehe ich nur noch Roberts Gesicht vor meinem inneren Auge. Da kann auch nicht mal mehr der Markt irgendwas regeln und ich schäme mich insgeheim etwas dafür.

Gedankenverloren machte ich mich bereit für die Arbeit und suchte mir meinen teuersten Anzug raus, in der Hoffnung, Roberts Aufmerksamkeit damit auf mich lenken zu können. Mein noch frisch geputzter Porsche glänzte in der Morgensonne und ich fühlte mich schon gleich viel besser, so wie ich in meinem Auto mit meinem Anzug saß und einen Kaffee von Starbucks trank, während ich zügig an den ganzen GeringverdienerInnen vorbeirauschte. So ganz lenkte mich die schöne Fahrt zur Arbeit allerdings nicht von meinem Problem ab. So langsam war es doch nicht nur eine dornige Chance, sondern ein echter Störenfried. Das Leben war so viel einfacher gewesen, als Franca und ich noch zusammen waren, aber ich konnte einfach keine Zukunft mehr mit ihr sehen. Hauptsächlich wegen Robert.

Als ich mich auf den Weg in mein Büro machte, sah ich Habeck von weitem fröhlich mit Annalena plaudern. Ich beneidete sie um ihre Nähe zu ihm und starrte böse in ihre Richtung. Dabei bemerkte ich gar nicht, dass die beiden mich bereits gesehen hatten und komisch miteinander tuschelten. Redeten die etwa über mich?! Ich konnte das nicht auf mir sitzen lassen, schließlich bin ich ja Christian Lindner! „Guten Morgen die Herrschaften", sagte ich ernst, als ich den beiden etwas näher kam. Die Grünen musterten mich und erwiderten meinen morgendlichen Gruß. „Kann man Ihnen helfen?", sagte Robert skeptisch, was mich etwas aus der Fassung brachte. „Nein, ich muss jetzt auch weiter und mir die tagesaktuellen Aktienkurse ansehen. Man sieht sich." Schnell ging ich in die Richtung meines Büros. Man Christian, was war das denn gerade?! Dachte ich genervt und versuchte mein dämliches Verhalten von eben zu verdrängen. So wird das nie was mit Robert.

Als ich in meinem Büro angekommen war, konnte ich mich keine Sekunde auf meine Arbeit konzentrieren. Völlig in Gedanken starrte ich auf die teuren Gemälde an meinen Wänden und kaute auf meinem Lieblings-FDP-Kugelschreiber herum. Der Stift fiel mir plötzlich aus der Hand, als es an meiner Bürotür klopfte. „Herein.", sagte ich noch etwas irritiert und versuchte schnell, mich aufzuraffen. Als die Tür sich öffnete, stockte mir der Atem. Es war Habeck.

„Haben Sie kurz einen Moment? Ich hätte da ein Anliegen." „Sicher, setzen Sie sich ruhig." Ich deutete auf die Designerstühle vor meinem Tisch und dachte daran, dass Robert in seinem Büro eher gebrauchte Stühle von Ebay stehen hatte, was mich schmunzeln lies. „Sie sind ja schon wieder besser drauf, als vorhin.", meinte Robert ebenfalls schmunzelnd, als er sich gerade setzte. Wenn der wüsste! Nervös strich ich meine Krawatte glatt und nahm einen Schluck Wasser. „Also", begann er, während er mich ausgiebig musterte. Was starrte er denn so? Ob er schon längst wusste, dass ich Gefühle für ihn habe? Wenn er das jetzt so zufällig rausfindet, kann ich meinen Ruf in die Tonne treten. Und außerdem ist er doch eh bestimmt Hetero. „Was meinen Sie?", hörte ich Robert noch sagen, während dieser erwartungsvoll guckte. „Ähm, ja..", druckste ich. Ich war schon wieder so in Gedanken versunken, dass ich ihm nicht einmal zuhören konnte! So sehr konnte ich bisher doch nur aus der Fassung gebracht werden, als mein geliebter Porsche einen Kratzer im Lack hatte. „Tut mir Leid, Herr Habeck, aber ich kann mich heute überhaupt nicht konzentrieren.", sagte ich schließlich ehrlich. „Würden Sie das nach Feierabend sonst nochmal detaillierter mit mir besprechen? Unterwegs oder bei mir?" Ich versuchte den Vorschlag so neutral wie möglich herauszubringen, doch in mir pochte mein Herz bis zum Hals und unter meinem Schreibtisch knetete ich meine Hände nervös.

*Roberts POV*

Was ist denn da passiert? Erst hört mir Lindner nicht zu und dann will er privat mit mir über die Arbeit reden? So wichtig war mein Anliegen dann nun doch wieder nicht, aber ich fand sein Angebot sehr nett und nahm es deshalb an. „Ich kann ruhig zu Ihnen kommen, zu Fuß ist es nicht weit für mich."  Herr Lindner strahlte förmlich, als ich das aussprach und schlug mir vor, mich nach Feierabend direkt in seinem Porsche mitzunehmen. Eigentlich konnte er ja doch ganz nett sein und so als Fahrgemeinschaft könnte ich ja auch mal in so einem schnellen Auto mitfahren. Ich bedankte mich bei ihm und verließ sein Büro wieder schnell. Mir ging sein plötzliches Lächeln nicht mehr aus dem Kopf. Freute er sich etwa so sehr mich zu sehen? Sonst konnte er mein „Umweltgewäsch", wie er es mal genannt hatte, auch nicht sehr leiden. Umso gespannter wartete ich auf den heutigen Abend in seinem zu Hause.

Lindner meine Schmerzen (Christian Lindner x Robert Habeck)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt