*Roberts POV*
Ich brauchte nicht lange bis ich mein Gleis fand. Bevor ich nach Berlin gezogen war, fuhr ich regelmäßig von Flensburg hierher, wodurch ich mich mittlerweile ziemlich gut am Berliner Hauptbahnhof auskannte. Seufzend setzte ich mich auf eine freie Bank und packte melancholisch mein frisch gekauftes belegtes Brötchen aus. Ich hatte noch 15 Minuten bis mein Zug ankommen sollte, weshalb ich noch in Ruhe frühstücken konnte. Um die Zeit zu überbrücken, scrollte ich durch meine Galerie und sah mir die Bilder an, die Christian und ich in letzter Zeit gemacht hatten. Ich machte daraufhin ein halbwegs schönes Selfie und tippte schon eine Nachricht an meinen Lieblingsanzugträger.
Du wirst mir fehlen, Bambi! Überanstrenge dich nicht zu sehr, damit du nicht auch so grau wie ich wirst. Hier noch ein Selfie von mir aus dem Zug (ich weiß, ich kann das nicht so gut wie du), damit du mich wirklich auf keinen Fall vergisst 😘 Dein Robärchen 💚
In diesem Moment fuhr auch schon mein Zug ein. Als ich meinen Platz gefunden hatte, packte ich meine Kopfhörer und mein Buch aus, um die Fahrt zumindest für eine Weile überbrücken zu können. Mit den Liedern von girl in red auf den Ohren klappte ich Saša Stanišić' 'Herkunft' auf und legte mein Lesezeichen aus Graspapier auf meinen Knien ab. So verging der Großteil der ca. 4 stündigen Fahrt.
*Christians POV*
Als ich zu Hause ankam, warf ich mir einen meiner Anzüge über und briet mir etwas Rührei zum Frühstück. Ich musterte die Packung skeptisch, während die Eier in der Pfanne brutzelten. "Bruderhahn...", nuschelte ich leise, als ich die Aufschrift las. Robert hatte mir das Prinzip schon mal erklärt und mir solche Eier aufgeschwatzt. Eigentlich war es mir egal, was mit den männlichen Küken passierte, aber solange mein vegetarischer Freund zufrieden war, sollte es mir recht sein. Ich schickte ihm stolz ein Bild von den Eiern und ein Selfie hinterher. Ich sah viel zu gut aus, als dass er sich das entgehen lassen könnte!
Ich mach mir grade Frühstück und denke an dich. Habe keine Lust ohne dich in den Bundestag zu fahren 🤧 Wie ist die Fahrt, kommst du gut durch? Dein Bambi 💛
Er antwortete, sobald er auf der Strecke halbwegs anständiges Netz hatte.
Ich bin in ca. 1 Stunde im Hotel und habe dann noch Zeit bis ich zum ersten Meeting muss. Können wir dann Facetimen?
Ich bejahte seine Frage kurz bevor ich aus meinem Porsche ausstieg und mich auf den Weg zum Bundestag machte. Als ich zielstrebig auf unser Café zuging, traf ich auf Volker. „Morgen, Christian!", winkte er mir freudig zu. Ich hatte schon wieder etwas vergessen, dass Robert sich am Wochenende vor ihm, Scholz und der Wagenknecht geouted hatte. Ich begrüßte ihn ebenfalls und bestellte mir einen doppelten Espresso. Der Verkehrsminister stellte sich dicht neben mich und flüsterte jetzt fast: „Wo hast du heute denn deinen Grünen gelassen?" Ich versuchte mir meine leichte Erschrockenheit nicht anmerken zu lassen und räusperte mich. „Der ist für die Arbeit in München." „Und? Konntet ihr Turteltäubchen euch noch voneinander verabschieden? Nach dem Sommerfest ist ja klar, dass da was zwischen euch geht. Wobei ich euch eure ‚Fahrgemeinschaft' eh nie abgekauft hab. Seit wann interessiert dich sowas schon?" Ich nahm dankend meine Tasse entgegen, bevor ich mich zu ihm drehte. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Volker. Aber ja, wir konnten uns noch verabschieden. Wenn du's genau wissen willst: Ich besuche ihn am Wochenende."
Volker starrte mich jetzt nur an und nippte an seinem Kaffee, den er gerade bekommen hatte. „Achso... Ja das ist doch schön für euch...", meinte er jetzt etwas verlegen. „Danke, find ich auch." Ich schenkte ihm ein aufgesetztes Lächeln. Wahrscheinlich werden wir uns solche Sticheleien öfter anhören müssen, wenn wir erstmal offiziell als Paar geouted sind. Er öffnete den Mund noch einmal, um etwas zu sagen, aber ließ es dann doch sein. „Ich muss dann mal...", murmelte er nur und zischte schon los. Kopfschüttelnd ging ich in dieselbe Richtung, um ebenfalls in mein Büro zu gehen. Robert würde schließlich auch bald anrufen.
"Hey!!!", strahlte ich, als er endlich anrief. Robert grinste auch über beide Ohren und zeigte mir nach unserer Begrüßung erst einmal sein Zimmer. Nachdem er sich müde auf das Bett fallen gelassen hatte, schwiegen wir uns eine Weile an. "Ruh dich die nächsten Tage genug aus, ich hab in dem Bett noch einiges vor mit dir." "Ach ja?" Robert knöpfte sich spielerisch die ersten Knöpfe seines dunkelblauen Hemds auf und entblößte seine Brust etwas. "Robert... ich bin auf der Arbeit...", sagte ich angefixt und spürte, wie mich allein der Gedanke an ihn schon aus der Fassung brachte. "Das hat dich vorher ja auch nie sonderlich gestört.", warf er ein und zwinkerte mir zu, was mich etwas zum lachen brachte. "Du fehlst mir jetzt schon.", stellte ich fest und guckte ihn etwas wehmütig an. "Du mir auch. Aber es sind ja nur ein paar Tage, bis du hier bist." Ich nickte und beendete das Gespräch bald darauf, schließlich musste ich meiner Arbeit dann doch noch weiter nachgehen.
Die Woche war für uns beide anstrengend und arbeitsintensiv - wie meistens. Umso mehr freute ich mich, als ich am Freitag endlich zu meinem Robi fahren konnte. Euphorisch drückte ich Lindas Gaspedal durch und sang fröhlich zu Harry Styles mit. Seit er mir seine Musik richtig gezeigt hatte, verstand ich endlich den Hype um ihn. Als ich abends dann mit meiner Gucci-Reisetasche an seine Tür klopfte, öffnete Robert diese in Sekundenschnelle und zog mich schnurstracks in das Zimmer. Meine Designertasche fiel glatt auf den Boden, als er mir schon aufgeregt um den Hals fiel und mich fast erdrückte. Als er mich nach einer halben Ewigkeit losließ, küssten wir uns sehnsüchtig. "Ich hab dich so vermisst.", brachte er zwischen den Küssen hervor und griff nach meinen Händen.
Die Küsse wurden mit jedem Weiteren immer hektischer und intensiver. Da waren wieder die flatternden Geldscheine in meinem Bauch, die Robert von Anfang an in mir fliegen lassen konnte. Ich atmete glücklich und entspannt aus, als wir kurz voneinander abließen und uns tief in die Augen schauten. Robert nutzte die Pause, um mir das Hemd förmlich vom Leib zu reißen. Mir war das ganze mehr als recht und ich biss mir etwas auf die Lippe, als seine warmen Finger meine Haut streiften. Nachdem ich auch ihm das T-Shirt ausgezogen hatte, schlug ich vor zusammen duschen zu gehen. Wofür waren Hotelduschen denn auch sonst da?! Er nickte zustimmend und verwickelte mich in den nächsten Kuss. Wir stolperten langsam in das geräumige Bad, wo er mich gegen das Waschbecken drückte und meinen Oberkörper mit Küssen und leichten Bissen übersäte. Ich vergrub meine Hände in seinem Kopf und zog ihn nach einer Weile leicht hoch, damit wir uns ansehen konnten. Roberts Augen funkelten kurz und seine Mimik hatte etwas weiches. "Ich liebe dich.", hauchte ich. "Und ich dich erst.", flüsterte er und zog mich daraufhin mit sich unter die Dusche.
Das Wasser lief angenehm über meinen Rücken, während unsere Münder eng miteinander vereint waren. Wir stöhnten im Wechsel, während wir uns gegenseitig berührten und Robert atmete schwer, als ich ihn gegen die Wand drückte und meine Hand neben seinem Kopf abstützte. Meine Zapfpistole ließ vor Lust schon die ersten Benzintropfen laufen, während Roberts Hand noch immer fest umschlossen um dieser lag. Seine freie Hand hielt meinen Hals fest umschlossen, um meinen Kopf direkt an seinem behalten zu können. Ich ließ schließlich von ihm ab, bis seine stahlblauen Augen meine trafen. Roberts Blick war voller Lust und er verschnellerte seine Handbewegung jetzt, was mich keuchen ließ. "Robert?" "Hmm?" "Lust auf Sekt?", brachte ich mit schwerer Atmung und einem leichten Lächeln auf den Lippen hervor. Als Antwort stellte er das Wasser ab und kniete sich augenblicklich so vor mir hin, dass meine Benzinpistole auf seine Brust zielen konnte.
Cliffhanger, aber ihr wisst bestimmt schon was im nächsten Kapitel kommt 🤭🥂
DU LIEST GERADE
Lindner meine Schmerzen (Christian Lindner x Robert Habeck)
FanfictionChristian Lindner ist nun schon eine Weile in Robert Habeck verliebt. Ein paar Monate nach Roberts Scheidung sieht der Liberale einen funken Hoffnung zwischen den beiden und ergreift die Initiative. Kann Robert über seinen Schatten springen und sich...