44. Dachgespräche

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*Christians POV*

Ich seufzte erleichtert, als wir mit einem Glas Dom Perignon auf den heutigen Tag anstießen. Robert strahlte mich mit seinem wundervollen Lächeln breit an und nahm einen großen Zug aus seinem Glas. Ich musste ein bisschen diskutieren, aber neben dem spontanen Tisch würden die Angestellten uns sogar das Essen hier hoch bringen, obwohl hier eigentlich nichts gegessen wurde. Robert holte seine Lesebrille aus seiner Hemdtasche und studierte die Speisekarte sorgfältig. Er nuschelte etwas davon, wie wenig vegetarisches/veganes es gab, allerdings wurde er trotzdem fündig. Wir bestellten uns eine Mischung aus dem verschiedenen Sushi und warteten schließlich geduldig. Robert nahm meine Hand, sobald unsere Bestellung freundlich aufgenommen worden war. "Ich bin so glücklich.", sagte er leise und lächelte selig. Ich strahlte zurück und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. "Du Christian... Ich wollte noch über etwas mit dir sprechen..." Ich spitzte die Ohren und sah ihn aufmerksam an.

"Schon lange bevor ich mir überhaupt im klaren über meine Gefühle zu dir war, hast du das Papierkonfetti nur so in mir fliegen lassen." Er machte eine kurze Pause und lachte. "Das ist jetzt ziemlich kitschig, aber... es ist so, als hätte ich Konfetti in mir, das Blumensamen enthält und neues Leben sprießen und blühen lässt - also wie meine Liebe zu dir. Du lässt Leben, Glück und Liebe in mir wachsen, Christian." Er sah mich etwas verlegen an und nahm einen Schluck Champagner. Ich räusperte mich und wischte mir die kleinen Tränen weg, die sich in meinen Augenwinkeln gesammelt hatten. "Oh nein, das wollte ich nicht!", meinte er aufgeregt. Ich beschwichtigte ihn aber nur. "So etwas schönes hat noch nie jemand zu mir gesagt. Das rührt mich wirklich." Wir sahen uns für eine Weile tief in die Augen, während ich überlegte, was ich sagen könnte.

"Ich weiß gar nicht, was ich darauf antworten soll, Robert... Ich kann das alles nur zurückgeben, du bist einfach mein Bitcoin unter den Kryptowährungen und wirst es immer sein. Für dich würde ich alles hergeben. Mein Vermögen, mein Ministerium... selbst meinen Porsche!" Robert hatte jetzt ebenfalls Tränen in den Augen und wischte sich die Augen mit einer Stoffservierte trocken. "Ich liebe dich, Christian. So sehr." "Und du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich liebe!", erwiderte ich freudestrahlend. Wir konnten nicht anders und standen auf, um uns glücklich in die Arme zu fallen. "Da war aber noch eine Sache, die ich dich fragen wollte.", nuschelte er in meinen Anzug. "Was denn?", fragte ich neugierig und löste die Umarmung wieder, damit wir uns  in die Augen sehen konnten. "Möchtest du mit mir zusammenziehen?" (Danke an seventeenkth für die Ideen für die Liebeserklärungen 😌🫶🏻)

Mir stockte für einen kurzen Moment der Atem, mit dieser Frage hatte ich gerade überhaupt nicht gerechnet, obwohl der Wunsch daran schon länger da war. Immerhin sahen wir uns sowieso schon fast jeden Tag. Ich war sofort in die Vorstellung vertieft, wie wir uns ein gemeinsames Zuhause einrichteten und jeden Morgen zusammen aufwachen konnten - ganz ohne Hin- und Herfahren und dazu noch ohne Geheimnisse vor der Öffentlichkeit! "Christian??", hakte Robert jetzt etwas nervös nach und festigte seinen Handgriff um meinen Arm etwas. "Ähh was?" "Du hast mir nicht geantwortet." "Oh, ich... natürlich möchte ich mit dir zusammenziehen!" "WIRKLICH?", rief Robert etwas zu laut, sodass sich einige Gäste zu uns umdrehten. Das kümmerte uns allerdings herzlich wenig. Ich nickte heftig und gab ihm einen Kuss. "Ich freu mich ja so! Ich dachte schon, du sagst nein!" "Doch, natürlich! Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, Robi!", entgegnete ich und nahm mein Glas hoch. "Auf uns!" Er nahm sein Glas ebenfalls in die Hand und stieß mit mir an. Wir sahen uns dabei hypnotisierend in die Augen, damit es auch ja keinen schlechten Sex für die nächsten 7 Jahre geben könnte.

Wir standen noch immer, als schon unser Sushi gebracht wurde. "Gibt es was zu feiern?", fragte der Kellner freundlich, während er die Teller abstellte. "Kann man so sagen.", antwortete Robert und schenkte mir ein glückliches Lächeln, während er sich setzte. Beim Essen kamen wir endlich dazu uns von unseren letzten Arbeitstagen zu erzählen und den morgigen Tag zu planen. Ein paar Ideen hatte ich zwar schon, allerdings wollte ich ihn etwas mehr in meine Planung mit einbinden. Wir einigten uns dann doch relativ schnell, da wir beide schon öfter in München gewesen waren und das meiste schon kannten.

Glücklich und Hand in Hand liefen wir nach dem Essen zurück zu meinem Porsche Linda, nachdem ich ein halbes Geringverdienergehalt als Trinkgeld da ließ - schließlich hatten wir für ziemliche Umstände gesorgt. Robert hatte geschmeichelt gelächelt, als ich ihn eingeladen hatte und versprach sich morgen zu revanchieren. Nach wenigen Minuten auf den Straßen schaltete ich das Navi aus und bog in die nächste Straße. "Was machst du?", fragte Robert neugierig. "Lass dich überraschen, unser Abend ist noch nicht vorbei." Ich zwinkerte ihm kurz zu und versuchte mich krampfhaft an den Weg zu erinnern. Mit nur ein bis zwei kleinen Umwegen erreichten wir das Ziel dann auch nach zwanzig Minuten.

"Wo sind wir hier? Am Olympiastadion?!", fragte mein Robi aufgeregt und stieg schnell aus dem Auto aus. "Genau, hier auf dem Berg können wir die Sterne beobachten. Heute ist hier auch nichts los ohne Veranstaltungen.", sagte ich gut informiert und stolz und schloß den Wagen ab, nachdem ich noch schnell zwei FDP Merch-Decken aus dem Kofferraum geholt hatte. "Ich hab gelesen, dass heute Nacht besonders viele Sternschnuppen fliegen." Seine Augen strahlten, als er das hörte und machte sich auf, den perfekten Platz für uns zu finden. Hier waren wir ungestört und komplett alleine, ab und zu hörte man nur einen Uhu und das sanfte Rauschen der Bäume in dem lauen Sommerwind. Wir breiteten eine Decke auf dem Boden aus und nahmen die zweite zum zudecken. Ich hatte mich auf den Rücken gelegt, damit Robert seinen Kopf auf meiner Brust anlehnen konnte.

Es dauerte nicht lange, da sahen wir beide schon die erste Sternschnuppe. "Sieh mal, Bambi!", rief er euphorisch und zeigte in den Himmel. "Ich hab sie auch gesehen!", erwiderte ich und strich Robert sanft durch das weiche Haar. "Wir dürfen uns jetzt was wünschen.", erklärte er und sah zu mir hoch. Ich wollte es gerade laut aussprechen, da legte er schon seinen Finger auf meine Lippen. "Das darfst du nicht laut sagen, sonst geht es nicht in Erfüllung." Ich nickte nur und dachte nach. Mir fiel so spontan überhaupt nichts ein, ich war gerade einfach nur wunschlos glücklich. "Robert, ich kann mir überhaupt nichts wünschen.", meinte ich daher, woraufhin ich nur einen verwirrten Blick erntete.

"Mit dir hab ich doch schon alles.", seufzte ich glücklich. Ein Lächeln formte sich jetzt auf seinen Lippen und er rückte als Antwort ein Stückchen höher zu mir und küsste mich. "Du kannst so kitschig sein...", nuschelte er zwischen den Küssen und strich mir über die Wange. "Das magst du doch insgeheim, mach mir nichts vor.", zog ich ihn auf, doch er unterbrach mein Necken nur, indem er unseren Kuss weiter intensivierte. Immer wenn ich glaubte, schöner könnte es nicht werden, toppte Robert es doch noch. Mit dem Gedanken wie wir hier gerade lagen, als endlich öffentlich geouted und mit dem Plan bald zusammenzuziehen, kribbelte in mir alles, so als wären die fliegenden Privatjets in mir angetrieben von prickelndem Moet.

"Danke, dass du mich hierher gebracht hast." "Schön, dass es dir gefällt.", flüsterte ich und blickte in seine Augen. Die waren sowieso schöner als der Sternenhimmel über uns. "Natürlich, Chrissi. Ich liebe dich." "Ich liebe dich auch, Robi." Was auch immer die Zukunft für uns bereit hielt, ich hoffte einfach, dass dieses Glück mit dem Grünen niemals enden würde.

Bisschen Kitsch für den hopeless romantic in mir 🤭🤭 Es wird ernst zwischen Robi & Chrissi

Lindner meine Schmerzen (Christian Lindner x Robert Habeck)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt