10. Robert sieht gelb

343 18 34
                                    

Happy pride month an euch alle!!! 🏳️‍🌈💞 Wie könnte man diesen Monat besser ehren, als mit einer Lindbeck lovestory? 😚

*Roberts POV*

Wie erstarrt stand ich in meinem Büro, nachdem Christian so emotional rausgestürmt war. Das war einfach alles viel zu viel für mich. Auch ich musste jetzt anfangen zu weinen, weil es mir einerseits wehtat, Christian so verletzt zu haben und andererseits schmerzte es, ihn doch nicht mehr direkt bei mir zu haben. Ich war echt ein Idiot. Er gab sich eigentlich wirklich viel Mühe, es musste ihn doch auch sicher einiges an Überwindung kosten, sich mir als der Christian Lindner so emotional zu öffnen. Außer das gehörte zu seiner Lindnernummer dazu, aber daran wollte ich gerade nicht denken, ob er insgeheim doch nur mit mir spielte. Eigentlich wirkte seine Liebeserklärung eben auch sehr aufrichtig und ehrlich, was mich nur noch mehr überforderte. Wie sollte ich denn bitte mit allem richtig umgehen?

Ich schluchzte laut und hielt mir die Hände vors Gesicht, als Annalena vorsichtig an der Tür klopfte und schnell auf mich zuging. „Ich hab laute Stimmen gehört und dachte, ich seh mal nach dem Rechten. Hab ich da eben Herrn Lindners Stimme richtig erkannt?" Ich nickte nur. Sie hielt mich fest in den Armen und versuchte mich wieder etwas zu beruhigen. Ich war wirklich dankbar für unsere Freundschaft und ihre Anwesenheit machte die Situation gerade ein wenig besser. Anna war eben immer für mich da, wenn ich vor allem auf der Arbeit jemanden brauchte.

„Aber was ist denn überhaupt los, Robert? Ist es etwa wegen Lindner? Hat er dir so doll wehgetan?" Sie schaute mich besorgt an und reichte mir ein Taschentuch. „Es ist alles so kompliziert, Anna.", sagte ich traurig, während ich mir die Nase putzte. „Die Weidel hat schon Verdacht geschöpft. Ausgerechnet sie!" Sie nickte verständnisvoll und suchte nach den richtigen Worten. „Könnt ihr euren Kontakt nicht erstmal auf eine neugewonnene Freundschaft schieben? Was läuft denn da überhaupt bei euch, dass dich das so mitnimmt?" Ich seufzte und erklärte ihr, was zwischen uns passiert war. Dabei musste ich mehrmals pausieren, da mir die Tränen immer wieder hochkamen. Die letzte Nacht war einfach so besonders gewesen und ich hatte gerade alles kaputt gemacht.

„Aber Robert, das klingt bisher doch alles total schön! Wovor hast du so große Angst? Lass es doch einfach auf dich zukommen. Außerdem ist es Christian ja anscheinend sehr ernst mit dir, wenn er dir schon so eine Liebeserklärung macht.", sprach sie mir gut zu. Eigentlich hatte sie ja auch recht. Ich steigerte mich mal wieder viel zu sehr in alles rein und vergaß dabei komplett, den eigentlichen Moment zu genießen. So hatte ich schon einige Beziehungen zu anderen Menschen zerstört - wenn mir alles zu viel wurde igelte ich mich ein und stieß die Person von mir weg. Ich bedankte mich bei ihr und beschloss mir noch einmal die richtigen Worte zurechtzulegen, um dann später nochmal in Ruhe über alles mit Christian zu reden. Ich drückte Annalena noch ein letztes Mal und machte mich zurück an die Arbeit.

*Christians POV*

Mir war es richtig peinlich, wie ich hier in der Tiefgarage in meinem Auto saß und zu Celine Dion flennte und den Text wehleidig mitsang, aber dieser blöde Habeck musste ja so mit mir spielen. So verletzt war ich glaube ich noch nie gewesen. Frauen, die mir zu Füßen lagen, gab es wie Sand am Syltstrand, aber einen Mann wie Robert gab es eben nur einmal. Diese Art von Ablehnung war mir völlig neu, schließlich bin ich sonst derjenige, der die Leute in den Wind schießt und nicht umgekehrt. Wer sagt denn bitte zu mir, Christian Lindner, nein?
Robert Habeck anscheinend. Und das, obwohl ich mich so bemühte, wie noch nie bei jemanden.
Hoffentlich sah mich jetzt auch niemand so. Das würde ich wirklich niemandem erklären wollen.

Zur Aufmunterung scrollte ich ein wenig durch meine Instagram Kommentare und DMs, in denen mich die ganzen Simps als „Daddy-Lindner" bezeichneten und öffnete anschließend meine Bankapp, um meinen hohen Kontostand zu sehen. Das alles half ein wenig, aber so richtig gut ging es mir immer noch nicht. Dafür bräuchte ich dann leider doch Roberts Anwesenheit.
Es war bereits 15 Uhr und für heute standen keine Termine mehr auf dem Plan, weshalb ich mich dazu entschloss nach Hause zu fahren und mich zu betrinken. Keine gute Art und Weise, um mit meinem Schmerz umzugehen, aber manchmal konnte ich mein Leid nur so selbst lindnern.

Nachdem ich noch ein paar Runden auf der Autobahn mit Linda gedreht hatte, um auf der linken Spur durchzudrücken, öffnete ich zu Hause endlich eine Flasche Moët. Eigentlich hatte ich vor, den mit Robert zu trinken, aber dieser unsensible Umweltfanatiker konnte das ja sowieso nicht richtig wertschätzen. Ich kippte die ersten drei Gläser zügig runter und setzte mich auf meinen Balkon. Bei dem Ausblick nach unten ratete ich, wer von den Leuten auf der Straße Geringverdiener war. Das war ein kleines Spiel, das ich gerne spielte, wenn ich von hier oben auf die Menschen herabschauen konnte. Beim Einzug hatte ich darauf geachtet, in ein gehobenes Viertel zu ziehen, allerdings verirrten sich hierher immer wieder ein paar Möchtegerne. Nachdem ich bereits fast die ganze Flasche geleert hatte, ging es mir endlich besser - bis plötzlich ein braunhaariger Mann auf seinem Fahrrad auf den Straßen fuhr. Meine Gedanken wanderten natürlich sofort zu Robert. Scheiße. Ich wollte doch von ihm loskommen und nicht durch so etwas Kleines an ihn erinnert werden! Meine gute Laune kippte schneller, als die VW-Aktie nach dem Dieselskandal.

Überwältigt vor lauter Emotionen und mittlerweile ziemlich betrunken rief ich Robert kurzerhand an, ohne groß nachzudenken. Mittlerweile müsste er auch schon Feierabend gemacht haben und wenigstens kurz Zeit für mich haben. „Christian?", sagte er sanft, als er abnahm. „Du bist so ein Arsch, Robert. Mir ging's gerade wieder gut, da ist hier einfach ein Fahrradfahrer an mir vorbeigefahren, der aussah wie du.", nuschelte ich auch schon los, ohne ihn überhaupt zu begrüßen. Ich war doch etwas betrunkener, als erst gedacht. „Was redest du da? Hast du getrunken?" „Anders halte ich es nicht aus, Robert!", sagte ich jetzt wieder weinend. „Wir sollten nochmal reden, ich hab mich vorhin total doof verhalten.", entgegnete er ruhig. Ich wollte eigentlich nicht so schnell einknicken, aber ich wünschte mir jetzt nichts sehnlicher, als Robert wieder in meiner Nähe zu haben. „Du willst mir doch nur wieder wehtun, ich lass mich nicht verarschen, Robert! Ich bin schließlich-" „Jaja, du bist Christian Lindner.", unterbrach er mich. Das brachte mich nur noch mehr zum weinen. Jetzt beendete er auch noch meinen Satz! „Ich komme jetzt vorbei, Christian. Mit dem Fahrrad brauche ich ca. 20 Minuten. Versuch doch bis dahin etwas auszunüchtern und iss etwas Brot." Genervt legte ich mein Handy weg, ich wusste nicht genau, worauf Robert jetzt hinauswollte und was es da noch zu besprechen gab. Anstatt auszunüchtern öffnete ich die nächste Flasche Moët und harrte so auf dem Balkon aus, bis es klingelte. Als ich mit etwas Mühe und leicht schwankend die Tür öffnete, schaute Robert mich entgeistert an.

Drama incoming 👀

Lindner meine Schmerzen (Christian Lindner x Robert Habeck)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt