*Roberts POV*
Als wir so dasaßen, vergaß ich alles um uns herum. Christian machte es offensichtlich an, hier im Bundestag rumzumachen. Er stöhnte in meinen Mund, sobald sich unsere beiden Mitten berührten, woraufhin ich seinen Oberkörper mit beiden Armen näher an meinen drückte. Der Blonde beendete den Kuss irgendwann schließlich, um meinen Hals zu küssen. Ein sehnsüchtiges „Christian" entglitt mir, während sein 3-Tage-Bart und sein heißer Atem über meine Haut fuhren. Christian hatte mein Hemd bereits aufgeknöpft und begonnen, meinen Oberkörper zu küssen, als sein Telefon plötzlich klingelte. Er zögerte, aber nahm den Hörer dann doch ab. Es war Annalena. "Sag mal, wo seid ihr zwei?! Habt ihr etwa unsere heutige Sitzung vergessen? Es warten schon alle auf euch." Christian fluchte irgendwas und sprang schnell auf. "Wir müssen los.", sagte er kühl. „Schnell, zieh dich an." Ich nickte nur benommen und versuchte einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen. Ohne auf mich zu warten, hetzte er schon los und ließ mich auf dem Stuhl sitzen. Zusammen hätten wir allerdings sowieso besser nicht dort aufkreuzen sollen. Nicht, dass nur unnötig über uns geredet werden würde.
*Christians POV*
Ich hasste Unpünktlichkeit und dass ich jetzt auch noch wegen Robert zu spät kam, passte mir gar nicht. So toll war er dann nun auch wieder nicht. Völlig durch den Wind setzte ich mich neben meine Parteikollegen und behauptete, ich hätte noch nach meinem Porsche sehen müssen. Kurze Zeit später trat auch Robert ein. Unsere Blicke trafen sich und ich hoffte, niemand würde Verdacht davon schöpfen, was gerade zwischen uns passiert war. Wir lächelten uns beide vorsichtig an und in mir kribbelte es schon wieder, wie bei tausend fliegenden 500€ Scheinen im Bauch, als ich an unsere Zweisamkeit von eben dachte. Ich konnte mich daher überhaupt nicht konzentrieren, allerdings interessierte mich das meiste eh überhaupt nicht. Ich scrollte gedankenverloren durch mein Instagram und las ein paar meiner DMs, in denen mir Leute schrieben, wie heiß sie mich ja fanden. Das half mir jetzt doch ziemlich gut dabei, wieder etwas klarzukommen. Ich war gerade dabei, ein paar Kommentare zu lesen, da erhielt ich eine Nachricht von Robert.
Heute Abend bei mir?
Ich antwortete heimlich in der Hoffnung, meine Sitznachbarn würden nichts sehen.
Klar, wenn du mich handlen kannst 😉
Schmunzelnd guckte ich zu Robert, als er die Nachricht las. Sie brachte ihn sichtlich aus dem Konzept, was meinem Ego gerade sehr gut tat. "Na, hast du heute Abend ein Date?!", fragte mich Volker frech. Erschrocken sperrte ich mein Handy. "Ähh, ja.", sagte ich kurz und richtete meinen Blick starr nach vorne. Was glotzt der mir denn bitte so auf's Handy? Das war ganz schön knapp.
Robert und ich hatten vereinbart, wieder als Fahrgemeinschaft zusammen zu fahren, weil es ja so gut für die Umwelt war und so weiter. Das sollte mir aber nur recht sein. Auf der Fahrt redete er munter von seinem Arbeitstag, allerdings konnte ich nur daran denken, dass ich ihm gleich zu Hause am liebsten sofort die Klamotten vom Leib reißen würde. "Was möchtest du denn gleich essen?", riss er mich aus meinen schmutzigen Gedanken. "Ich hätte noch ein paar leckere Veggie-Schnitzel da, die schmecken auch vielen Omnivoren!" Ich willigte natürlich ein, schließlich wollte ich ihm ja gefallen. Auch, wenn ich nichts von den ganzen Ersatzprodukten hielt. Dann können wir doch auch direkt richtiges Fleisch essen! Aber mit dieser Einstellung kam ich bei Robert sicher nicht weit, weshalb ich den Gedanken lieber nicht laut aussprach. Am Ende des Tages war er halt einer von den Grünen und ein überzeugter Vegetarier.
*Roberts POV*
Nach Christians Hochglanz-Wohnung, die wie aus einem Schöner Wohnen Katalog aussah, war es mir schon fast unangenehm, ihn zu mir einzuladen. Aber wenn er mich wollte, gehörte das eben auch dazu. Außerdem kann eine nachhaltige Einrichtung auch total schön sein! Bei mir angekommen briet ich die Schnitzel fix an und bereitete Ofenkartoffeln vor. Christian stand dabei mit hochgekrempelten Ärmeln neben mir und sah mir zu, was mich schon wieder nervös machte. Er sah einfach heiß aus, wie er seine starken Arme in dem hellblauen Hemd präsentierte. Ob er wusste, wie gut er gerade aussah? Wahrscheinlich schon, so selbstverliebt wie er war.
Als alles soweit vorbereitet war, hieß es abwarten und Tee trinken. Ich lehnte mich gegen meine Arbeitsplatte und wartete darauf, dass er irgendwas sagte. Christian las sich gerade die Packung der Veggie-Schnitzel durch und verkniff sich ganz offensichtlich irgendeinen doofen Kommentar. Besser so. Die Packung beiseite gelegt, ging er nun langsam auf mich zu. Ich schluckte. Ich war es gewohnt gewesen, bei Frauen sonst immer eher der Dominantere zu sein, aber bei Christian konnte ich einfach noch nicht über meinen Schatten springen. Dafür war mir das mit ihm noch alles zu neu und surreal. Außerdem gefiel es mir viel zu sehr, dass er das meiste in die Hand nahm.
Er hob mein Kinn mit zwei Fingern an, sodass wir uns nun direkt in die Augen sehen konnten. Ich atmete laut hörbar aus und mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Mach ich dich etwa nervös?", fragte er frech und verringerte den Abstand unserer Köpfe immer weiter. Ich schloss die Augen und versuchte mich wieder zu beruhigen. Mein Herz schlug aber immer noch schneller, als ein ICE fahren konnte. Lag das nur an Christian gerade oder an der Gesamtsituation? Kurz bevor wir uns endlich küssten, zog Christian zurück. "Wir dürfen die Schnitzel nicht vergessen!", sagte er schelmisch, während er sie wendete und einen Blick in den Ofen warf. "Ach, Christian.", seufzte ich nur und sah ihm dabei zu. "Also die Schnitzel sind bestimmt schon fertig, die Kartoffeln brauchen aber noch ne Weile.", meinte er und zog die Pfanne von der heißen Platte. "Willst du mir deine Wohnung nicht in der Zwischenzeit zeigen?", fragte er noch unschuldig hinterher. So viel gab es da eigentlich gar nicht zu sehen, es war eine helle 2-Zimmer-Wohnung - viel mehr brauchte man alleine ja auch nicht.
Christian musterte meine Einrichtung im Wohnzimmer und nickte zustimmend. "Schön hast du's hier. Wo ist denn das Schlafzimmer?" Er gab mir schon wieder diesen durchdringenden Blick und wartete darauf, dass ich vorging. In dem Zimmer angekommen warf er sich direkt auf das Bett. Mich machte das ganz kirre, so, wie er dort in seinem perfekt passenden hellblauen Hemd lag und mich anstarrte. Aber ich war einfach zu nervös, um mich irgendwie zu regen. Allmählich setzte ich mich auf die Bettkante neben ihn. "Du brauchst nicht so nervös sein, Robert. Wir machen nichts, womit du dich nicht wohl fühlst." Das beruhigte mich tatsächlich etwas. So hohe Erwartungen würde er auch hoffentlich schon nicht haben. „Allerdings gefällt es mir auch, dich so aus der Fassung zu bringen.", fügte er noch hinzu, was mein Herz nun wieder schneller schlagen ließ. Als er seine Hand gerade über meinen Brustkorb gleiten ließ und mit seiner Hand zu meinem Hals hochwanderte, klingelte auch schon meine Eieruhr in der Küche - die Ofenkartoffeln waren fertig.
Dieses Kapitel ist jetzt mal ein wenig länger, den Cliffhanger musste ich allerdings auch wieder mit einbauen 🤭
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Lindner meine Schmerzen (Christian Lindner x Robert Habeck)
FanfictionChristian Lindner ist nun schon eine Weile in Robert Habeck verliebt. Ein paar Monate nach Roberts Scheidung sieht der Liberale einen funken Hoffnung zwischen den beiden und ergreift die Initiative. Kann Robert über seinen Schatten springen und sich...