*Christians POV*
Ich musterte den CSUler und versuchte zu ignorieren, dass Söder wie eine Brauerei stank.
„Das ist doch mal ne schöne Männerrunde hier. Ganz ohne Weiber." Robert zog die Augenbrauen hoch und nippte an seinem Bier. „Mit Frauen hast du's ja nicht so, die lässt du scheinbar ja auch gern im Regen stehen.", merkte ich an, was ihm etwas das Grinsen aus dem Gesicht gleiten ließ. Er brummte etwas undeutliches vor sich hin und sah schnell nervös auf sein Handy. „Und wie ist es so mit einem Grünen, Lindner? Angst, dass er deinem Essen das Essen weg isst???", kicherte er, nachdem er sich wieder gesammelt hatte. Ich rollte nur mit den Augen. Ohne solche dummen Sprüche bin ich vorher auch gut ausgekommen. Robert war offensichtlich ähnlich genervt und trank sein restliches Bier fast in einem Zug aus. Laut knallend stellte er den Krug auf die Tischplatte. „War nett, aber wir müssen dann auch mal." Ohne Söders Reaktion abzuwarten zischten wir schon ab und drehten uns extra nicht nochmal zu dem CSUler um.„Das musste jetzt echt nicht sein." Ich stimmte ihm zu und überlegte, wo wir stattdessen hingehen könnten. Eigentlich sollte Robert in dem Biergarten ja etwas runterkommen. Wir stiegen wieder in meinen Porsche Linda ein und fuhren in Richtung Viktualienmarkt. Eingedeckt mit genug Essen für ein Picknick für eine ganze Fußballmannschaft führte ich meinen Lieblingsgrünen durch die Münchener Innenstadt, bis wir schließlich an einen Brunnen gelangten, um dort in Ruhe zu essen. Robert tunkte gerade ein Stück Baguette in eine der Dipschalen, als er einen Anruf bekam. Er schaute etwas genervt auf das Display, ging aber ran. Ich sah ihn gespannt an und lauschte dem Gespräch. "Bitte was...?", sagte er entgeistert, während ihm jegliche Farbe und Emotion aus dem Gesicht glitt. Er legte schnell auf und schmiss sein Handy ins Gras. Nachdenklich vergrub er sein Gesicht in seinen Händen und seufzte laut.
"Was ist denn?", fragte ich vorsichtig und legte einen Arm auf seinen Rücken. "Google mal Nord Stream." Ich konnte nicht ahnen, was ich im nächsten Moment schon lesen würde und sah wahrscheinlich ähnlich schockiert aus wie mein grüner Freund. "Auch noch mehrere Lecks...", sagte ich leise. Robert war sichtlich überfordert mit dieser Situation und sah mich hilflos an. Es waren aber auch einfach sehr außergewöhnliche Zeiten. Nie gab es mehr zu tun! hallte mir gespenstisch durch den Kopf, was ich ausnahmsweise mal nicht laut aussprach. Die Stimmung war natürlich sofort im Keller. Na toll. Roberts Handybildschirm leuchtete im Rasen erneut auf - dieses Mal war es eine Nachricht von Annalena. Er öffnete den Link, den sie geschickt hatte und lachte zuerst irritiert. "Jetzt reicht's mir aber langsam auch.", stellte er fest und sah mich ernst an.
"Klär mich bitte auf, Robi." Er schüttelte nur ungläubig den Kopf und zeigte mir, was er gerade gesehen hatte. Eine Schlagzeile über uns, das Bild musste heute Morgen vor dem Hotel geschossen worden sein.
(Ich finde ich könnte mit diesen Skills jetzt auch langsam mal nen Job im Bereich Grafikdesign bekommen)
Dazu las ich leise die ersten Sätze vor:
"Wir sind ein Paar.", kündigte der FDP-Vorsitzende stolz und mit einem Lächeln auf den Lippen via eines Instagram-Livestreams an. Die Freude ist den beiden Politikern ins Gesicht geschrieben. Doch was bedeutet diese Liebe für uns?
"Stopp. Ich kann das nicht hören.", sagte er aufgebracht. "Ach, Robert... Ignorier das doch einfach." "Ich soll das ignorieren?!", entgegnete er gereizt und runzelte die Stirn ernst. "Ja, das bringt doch alles nichts." "Das ist nicht das Einzige, das nichts bringt...", sagte er leise hinterher. Hatte ich da gerade richtig verstanden? Meinte er etwa uns? Bei dem Gedanken daran zog sich mein grasgrün gefärbtes Herz schmerzhaft zusammen. "Was meinst du... Du wolltest das Outing doch auch, oder nicht?", fragte ich vorsichtig und griff nach seiner Hand. Robert zog sie allerdings nur hastig zurück und sah mürrisch auf den Boden, während er entnervt das Gras aus dem Boden rupfte. "Naja, ein bisschen hast du mich da schon reingedrängt..." "Robert, bitte. Sag das nicht! Wir haben das doch gemeinsam entschieden!" Ich sah, wie sich in seinen Augen Tränen sammelten, um auch sofort wasserfallartig aus seinen gleichfarbigen Augen zu strömen. "Wirf doch nicht schon wieder direkt die Flinte ins Korn, Mensch! Wo bleibt dein Rückgrat, Habeck?!"
Ich war mittlerweile ziemlich aufgebracht und packte unser Picknick hastig zusammen. "Lass uns gehen. Ich will mich nicht in der Öffentlichkeit streiten. Sonst kommt direkt die nächste Schlagzeile, die dich zum ausrasten bringt." Ich hatte offensichtlich einen wunden Punkt bei ihm getroffen, denn er sagte bis wir im Auto saßen nichts mehr und schaute nur grimmig. "Robert, wenn du willst, dass das zwischen uns wirklich funktioniert, kannst du nicht immer so sein! Wir können doch alles zusammen durchstehen! Weißt du nicht mehr? Probleme sind nur dornig-" "Wag es nicht!", zischte er, als ich meinen Lieblingssatz aussprechen wollte. Was für eine Laus war ihm denn bitte über die Leber gelaufen. So langsam war ich mit meinem Latein auch am Ende und merkte, wie sich bei mir ebenfalls die Tränen ihren Weg nach draußen bahnten.
Wir gingen beide hastig zum Auto und knallten jeweils die Tür laut zu. "Für dich ist immer alles soo einfach, der tolle Christian Lindner mit seinem teuren Auto und seinem hohen Kontostand.", brachte er schließlich hervor. Er wollte noch mehr sagen, aber ich unterbrach ihn gereizt. "Achso, bist du neidisch und gönnst mir nicht den Erfolg, für den ich jahrelang hart gearbeitet hab? Ist es das?" Roberts Gesicht war mittlerweile von Tränen überströmt. Er antwortete nicht und griff nur hilflos nach meinen Händen. "Christian..." "Was?! Ich kann von meinem Freund ja wohl mehr erwarten! Ich muss mir sowas wirklich nicht geben." "Christian..." "Was denn?!" Er machte eine kurze Pause. "Grünkernbratling." Ich verstand nicht sofort und sah ihn irritiert an. "Was möchtest du von mir?" "Mein Safeword. Ich will mich nicht streiten. Deshalb sage ich: Grünkernbratling." Er sagte das so verzweifelt, dass ich nicht anders konnte, als ihm lachend um den Hals zu fallen. "Ach, Bärchen..." Er lachte jetzt ebenfalls und umarmte mich lange und fest von seinem Beifahrersitz aus. Wir küssten uns zärtlich und wischten uns gegenseitig die Tränen von der Haut.
"Tut mir leid, manchmal brennt bei mir einfach 'ne Energiesparlampe durch. Momentan passiert einfach so viel." Ich verstand sein Problem und zeigte ihm so viel Verständnis, wie mir nur möglich war, auch wenn ich noch immer verletzt war. "Wir haben ja noch ein paar Stunden, bis wir wieder fahren sollten. Möchtest du noch was hier unternehmen, um auf andere Gedanken zu kommen?" Er überlegte kurz und machte dann einen Vorschlag.
Als wir, wie von ihm vorgeschlagen, an der Isar ankamen, sprintete Robert schon schnurstracks los in Richtung Wasser und zog sich dabei bis auf seine Unterhose aus. "Hey, warte doch!", rief ich lachend, doch er war schon ins Wasser gesprungen. "Ahhh ist das kalt!!", schrie ich auf, als meine Haut auf das Flusswasser traf. "Stell dich nicht an, das ist doch herrlich.", argumentierte er und zog mich weiter ins Wasser. Ich keuchte ein paar Mal, versuchte dann aber mir nichts mehr anmerken zu lassen. Ehe ich mich versah, schlang Robert seine Arme um mich und ließ sich mit mir im Schlepptau ins Wasser fallen. Unter Wasser merkte ich, wie er nach meinem Kopf griff, woraufhin ich meine Augen öffnete. Robert grinste mich breit an und zog mich auch schon an sich, um mich zu küssen.
Wir tauchten Sekunden später wieder auf, um den Kuss nicht zu unterbrechen. Meine rechte Hand war fest in seinen Haaren verankert, während die andere auf seiner Hüfte ruhte. Robert seufzte in den Kuss hinein und zog mich enger an sich, während wir in dem kalten Wasser rummachten. Wir vergaßen alles um uns herum und lachten herzlich, als ich meine Füße in dem unebenen Flussgrund neu positionierte und uns damit leicht ins Schwanken brachte. "Lass uns doch noch ein bisschen weiteressen, bevor wir uns auf den Heimweg machen müssen.", flüsterte Robert, nachdem wir den langen Kuss beendeten. Ich nickte und merkte auch schon, wie mein Magen im selben Moment laut knurrte, während wir Hand in Hand zurück zum Ufer wateten.
Ich bin momentan dabei Ideen für meine nächste Lindbeck Story zu sammeln & hab schon ein bisschen geschrieben 👀 Die kommt allerdings erst, wenn Lindner meine Schmerzen abgeschlossen ist 🤝
DU LIEST GERADE
Lindner meine Schmerzen (Christian Lindner x Robert Habeck)
FanfictionChristian Lindner ist nun schon eine Weile in Robert Habeck verliebt. Ein paar Monate nach Roberts Scheidung sieht der Liberale einen funken Hoffnung zwischen den beiden und ergreift die Initiative. Kann Robert über seinen Schatten springen und sich...