Teil 8

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Während der Fahrt in die Stadt redeten wir nicht ein Wort miteinander. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht mit Rooster. Lag es an dem Foto, welches ich ihm vorhin gezeigt hatte?
Ich wusste von Penny, dass er ebenfalls früh seinen Vater verloren hatte. Er war damals zusammen mit Pete bei Top Gun geflogen und bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Sollte ich ihn darauf ansprechen?
„Wir sind da." unterbrach Rooster meine Gedanken.
Ich schnallte mich ab und stieg aus. Rooster tat es mir gleich und dann gingen wir beide in den Dekomarkt.

„Was sagst du zu diesen Gefäßen? Ich würde da ein paar frische Blumen reinstellen wollen. Das wird bestimmt toll aussehen."
„Du machst das schon." antwortete Rooster gleichgültig.
„Rooster was ist los mit dir? Du bist die ganze Zeit schon so komisch? Liegt es an dem Foto, was ich dir gezeigt habe? Ich weiß, dass du ebenfalls früh deinen Dad verloren hast und das tut mir sehr leid. Ich fühle mit dir."
„Das geht dich gar nichts an!"
„Wow, ok wie du willst. Bringen ihr das hier so schnell wie möglich hinter uns und dann gehen wir wieder getrennte Wege." sagte ich und ließ Rooster einfach stehen.
Ich entschied mich für die Vasen, dazu kaufte ich noch ein paar Lichterketten. Die würde ich später in Gläser reinlegen, die ich ebenfalls mitgenommen hatte. Auf dem Rückweg fuhren wir noch zu einem Blumengeschäft. Während ich mich durch sämtliche Blumen roch und verschiedene Blumenarrangements ausprobierte, blieb Rooster nur in der Tür stehen und wartete. Er ließ seine Sonnenbrille auf und wirkte damit leicht arrogant. Doch davon ließ ich mich nicht beirren und suchte weiter nach Blumen für die Tischdeko. Letztendlich entschied ich mich für Pfingstrosen, Flieder und Orchideen.
„Soll ich Ihnen die Blumen zu einem Strauß binden?"
„Nein ich arrangiere sie mir nachher alleine. Aber trotzdem vielen Dank.
Was bekommen Sie?"
„Das macht dann 20 Dollar." Ich angelte zwei 10 Dollar Scheine aus meinem Portemonnaie und legte es der Floristin auf den Tresen.
„Vielen Dank. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."
„Danke das wünsche ich ihnen auch." sagte ich und wandte mich zum Gehen. Ich ging an Rooster vorbei und rempelte diesen sogar an.
Ich ging zielstrebig auf das Auto zu und öffnete die Hintertür. Dort legte ich die Blumen in den Fußraum. Ich wollte die Hintertür gerade wieder schließen, als ich plötzlich Rooster hinter mir bemerkte. Er stand direkt hinter mir und im nächsten Augenblick bemerkte ich seine Hand in meinem Nacken. Seine Finger nahmen meine Haare beiseite und begannen die rechte Seite meines Halses zu streicheln. Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper. Wenig später spürte ich Roosters Lippen auf meinem Nacken. Sie waren sanft und vorsichtig. Ich blieb so stehen und ließ Rooster gewähren. Doch dann löste er sich von mir. Ich wandte mich um und sah ihm in die Augen. Er schloss die Autotür hinter mir und drückte mich dagegen. Unsere Lippen trafen sich endlich. Dieser Kuss war so voller Leidenschaft, dass er mich ganz schwindlig machte. Ich erwiderte den Kuss und legte meine Arme um Rooster Nacken. Als wir uns nach einer Weile voneinander lösten, sahen wir einander nur an. Ich meinte in Roosters Augen eine große Sehnsucht zu erkennen. Ich hob meine rechte Hand und legte sie ihm an die Wange. Ich streichelte diese sanft.
„Wir müssen." sagte Rooster mit rauer Stimme. Ich nickte nur. Wir lösten uns dann endgültig voneinander und stiegen ins Auto.

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