Teil 15

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Irgendwann in der Nacht wurde ich wach. Ich musste mich kurz orientieren. Ich war in Roosters Quartier. Dieser lag schlummernd neben mir. Wir hatten gerade etwas so wundervolles miteinander erlebt, doch wie sollte es jetzt weitergehen?
Ich erhob mich, nahm mir mein Top und zog es mir über. Ich stellte mich vor das Fenster. Ich öffnete es und sog die frische Meeresluft ein.
Das Meer lag dunkel vor mir. Der Mond schien hell am Himmel. Meine Gedanken ergriffen wieder Besitz von mir.
Wie sollte es jetzt weitergehen? Wie würden wir jetzt miteinander umgehen? Würden die Gefühle Roosters Einsatzbereitschaft trüben?
„Hey Jules komm wieder ins Bett."
Ich sah mich um. Rooster hatte sich aufgerichtet und stützte sich auf der Matratze ab.
Ich wandte den Blick wieder ab.
„Was ist los?" fragte Rooster besorgt, erhob sich und kam auf mich zu.
„Wie soll es jetzt weitergehen? Wann ist die Mission?"
„Jules das spielt jetzt keine Rolle, komm wieder mit ins Bett. Lass uns die Zeit zu zweit genießen." Rooster legte von hinten seine Arme um mich und küsste meinen Hals.
„Alles was jetzt zählt sind du und ich. Über die anderen Sachen machen wir uns später Gedanken. Wenn ich eins weiß, dann ist es das ich dich liebe Juliane."
Ich wandte mich um.
„Ich liebe dich auch Bradley, sehr sogar und ich möchte dich nicht verlieren. Das ist mein einziger Wunsch."
„Und den werde ich dir erfüllen, in dem ich von jeder Mission wieder zu dir zurückgekehre. Nichts und niemand hält mich von dir fern. Niemand."
Rooster streichelte über meine Wange. Wir sahen uns tief in die Augen und küssten einander.
„Wollen wir wieder ins Bett gehen?"
Ich nickte und folgte Rooster ins Bett. Wir kuschelten uns dicht aneinander und irgendwie wurde ich den Gedanken nicht los, dass die Mission schon unmittelbar bevorstand. Und mit meiner Befürchtung sollte ich recht behalten.

Die Sonnenstrahlen kitzelten mich und ich blinzelte ein paar Mal bis ich schließlich ganz die Augen öffnete. Ich griff neben mich, doch die Bettseite war leer. Rooster war nicht mehr da. Ich sah mich in seinem Quartier um, seine Sachen waren weg. Nein bitte noch nicht. Nicht heute! Nicht jetzt! Ich erhob mich, zog mich in Windeseile an und verließ fluchtartig Roosters Quartier. Ich rannte zur Plattform, denn von da aus hatte ich den besten Blick.
Penny und Hailey standen schon auf der Plattform und beobachteten das Treiben an Deck.
„Guten Morgen Jules." begrüßte meine Tante mich.
„Was geht da vor sich? Wo ist Rooster?"
Sie bereiten sich gerade auf die Mission. In 20 Minuten ist Abflug zum Zielobjekt."
„In 20 Minuten? Das ist doch jetzt nicht wahr! Ohne sich zu verabschieden!"
„Hey Süße ganz ruhig." Penny packte mich an beiden Armen und sah mir in die Augen.
„Ihr habt euch eure Gefühle gestanden."
Ich nickte.
„Warum macht er sowas? Warum geht er ohne sich zu verabschieden?"
„Mal angenommen er hätte es getan, hättest du ihn gehen lassen? Bestimmt nicht, denn ich kenne es von Mav und mir. Nehme es ihm nicht übel. Er hat mir vorhin noch einen Brief für dich gegeben. Du sollst ihn erst lesen, wenn er abgeflogen ist."
Penny überreichte mir den Brief. Ich nahm ihn und drückte ihn an meine Brust.
„Ich weiß es ist schwer sie gehen zu lassen. Man lebt immer mit der Angst, dass sie nicht wiederkommen. Aber so ist es nun mal, wenn man einen Top Gun Piloten liebt. Ich weiß wo von ich rede."
Ich sah auf das Rollfeld und sah Mav und die anderen. Sie gingen zu ihren Jets und kletterten hinein. Ich hatte das Bedürfnis aufs Rollfeld zu rennen und Rooster nochmal zu küssen bevor er abflog. Und dann passierte es, ich dachte nicht lange nach und rannte einfach los.
„Hey Jules wo willst du hin?" rief Penny mir nach.
„Fuck sie rennt aufs Rollfeld. Komm Hailey wir müssen sie aufhalten." hörte ich nur noch in der Ferne. Ich rannte als würde es um mein Leben gehen. Ich musste Rooster nochmal sehen, bevor er abflog. Mit dem Brief wollte ich mich nicht zufrieden geben. Wenig später erreichte ich das Rollfeld.
„Hey Lady was machen Sie da? Sie gehören nicht hierher! Nicht!" rief irgendsoein Navy Typ. Ich rannte an ihm vorbei und direkt auf den Jet von Rooster zu. Als er mich sah, gab er jemandem ein Zeichen, dass er ihm bitte nochmal die Leiter bringen sollte.
„Jules was machst du hier? Hast du meinen Brief nicht bekommen?"
„Doch den habe ich bekommen. Aber dich einfach so aus dem Bett zu schleichen ohne dich zu verabschieden."
„Ich wollte mich verabschieden, wirklich. Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht dich zu wecken. Du hast so friedlich geschlummert. Hätte ich es getan, wäre ich bestimmt nicht geflogen. Und da dachte ich, dass es so besser ist."
„Besser? Na klar ist es schwer dich da rausgehen zu lassen, aber du liebst was du da tust und ich werde dich gehen lassen und auf dich warten. Denn ich liebe dich du verdammter Idiot." sagte ich und schubste ihn.
„Ich liebe dich auch." Rooster zog mich an sich und küsste mich. Nun wussten es alle. Aber das war uns in diesem Augenblick egal. Wir genossen dem kurzen Moment der Nähe.
„So ich muss." sagte Rooster und löste sich von mir. Er stieg in seinem Jet und machte sich abflugbereit.
„Jules Sie müssen hinter die Absperrung." rief mir der Navytyp von vorhin zu.
Ich tat wie mir geheißen und trat hinter die Absperrung. Dann wurden die Turbinen der Jets angeschmissen und sie setzten sich in Bewegung. Dann rollten sie zum Abschusspunkt. Ich hielt die Luft an, als Roosters Jet zum Abschuss gespannt wurde.
Dann sah ich, wie jemand mit einer Hand einen Countdown runterzählte und kaum war die Hand bei null, wurde Roosters Jet von der Plattform geschossen. Ich sah ihm nach, bis er ganz klein am Horizont verschwand. Jetzt hieß es warten und bangen.

Take my breath awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt