[20 - Genjutsu]

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TW!!!
Tierquälerei und Blut. I am sorry, aber für ihre Backroundstory war das iwie notwendig, um so Shioris psychotischen Verlauf (wenn man das so nennen kann) einzuläuten.


"Weißt du wer ich bin?", fragt Itachi als er und Shiori bereits einige Minuten vor sich hin schweigen. "Ein Mensch?", fragt sie schmunzelnd nach, doch reagiert Itachi darauf nicht.
"Du siehst aus wie ein Uchiha.", meint Shiori schließlich etwas ernster, da sie realisiert, dass Itachi nicht so einfach zu provozieren ist. Das könnte an seinem eiskalten Blick liegen.

"Richtig.", entgegnet er monoton.
"Feuer oder Illusionen?", hackt sie nach.
"Beides."
"Nicht schlecht."

"Also was willst du mich fragen?", versucht Shiori auf den Punkt zu kommen. "Ich bin eine ehrliche Seele, also brauchst du deine Fähigkeit nicht verschwenden."

"Das weiß ich.", Itachis Stimme klingt ruhig und Shiori weiß nicht so recht, was sie gerade sagen oder gar denken soll.

"Ich habe keine Kraft mich zu wehren, also lass es uns hinter uns bringen."

Der Uchiha nickt und Shori blickt im in die Augen. Zwar verändert sich aus Itachis Perspektive nichts, doch spürt Shiori den auf sie wirkenden Effekt und das obwohl der Ort vor ihren Augen noch derselbe ist. Sie sieht neben Itachi noch die anderen Mitglieder der Organisation stehen, auch wenn diese gar nicht vor Ort sind. Zwar weiß die Senju auch, dass dies nur eine Vorstellung ist, doch wirken diese unter den Uchiha sogenannten Genjutsu immer so real, dass sie es ohne das Wissen, dass sie nicht da sind, gar nicht unterscheiden könnte.

"Verdammt.", murrt Shiori und versucht sich auf Itachi zu konzentrieren, um die Realität nicht aus den Augen zu verlieren.

"Du meintest du erinnerst dich nicht an ein paar Jahre deines Lebens, ist das richtig?", fragt Itachi. Shiori stimmt zu.
"An was vor dieser Lücke erinnerst du dich noch eindeutig?"
"Wird das jetzt hier eine Psychotherapie? Schon viele haben das versucht, vergeblich.", entgegnet Shiori und verdreht die Augen als Itachi ihr nicht antwortet.

"Die letzte deutliche Erinnerung ist noch aus meiner Schulzeit. In der 11ten Klasse, da bin ich auf dem Weg nach hause einen Umweg gegangen und habe einen kleinen Hund entdeckt. Er hatte kurzes hellbraunes Fell, das von Blut getränkt war. Ich habe mich zu dem armen Tier runtergebeugt und ihn hinter dem rechten Ohr gekrault. Ich habe irgendetwas zu dem Hund gesagt. Das war alles."

"Trug er ein Halsband?"
"Nein."
"Welche Augenfarbe hatte der Hund?"
"Braun."
"Welche Jahreszeit war es?"
"Spätsommer."
"Kennst du das Datum noch?"
"22. August."
"Wetter?"
"Sonne, für den Abend wurde allerdings Gewitter angekündigt."
"Temperatur?"
"29 Grad."
"Uhrzeit?"
"16.37Uhr."

Shiori erkennt anhand der sich verändernden Umgebung ganz genau, was diese Art der Befragung soll. Er versucht den Ort zu rekonstruieren, damit sie sich hinein versetzen und dem Ganzen auf die Spur gehen können. Diese Vorgehensweise ist schlauer und friedlicher als sie erwartet hätte.

Sie beschreibt jedes Detail, das ihr in Erinnerung geblieben sind und das sind viele. Bis sie den genauen Ablauf der Minuten vor ihrem Gedächtnisverlust gedanklich nachgebildet haben.

Shiori hockt sich zu dem Hund runter und streichelt ihm durch das blutverschmierte Fell. Der Welpe winselt vor Schmerz. Sie legt ihre Hand an sein Ohr und krault den Hund, der allerdings weiter diese schmerzerfüllten Laute von sich gibt.

"Keine Sorge. Bald ist alles vorbei."

Shiori steht auf und folgt den getrockneten Bluttropfen des Hundes, der sich anscheinend in seinem Zustand noch ein Stück weit noch bewegen konnte bis sie an einer zerbrochenen Glasflasche ankommt. Die Scherben liegen verteilt auf dem Fußweg des Parks und sie geht in die Hocke, um sich die Glasscherben genauer anzusehen.
Die Verteilung der Stücke zeigen ihr, was vorgefallen sein muss. Irgendwer hat die Flasche auf das Tier geworfen oder zumindest in seine Richtung. Zwar ist er zur Seite gesprungen, aber das Glas ist durch den Aufprall zerbrochen und in alle Richtungen geflogen. Da die Splitter scharfe Ecken und Kanten haben, haben sie auch den Hund getroffen, der sich nicht weiter retten konnte.
Da keine Flüssigkeit auf dem Boden zu sehen ist, war die Flasche leer und angesichts des Etiketts, von dem sie noch Spuren finden, handelte es sich dabei um Alkohol.
Vermutlich hatte die Person oder hatten die Personen nicht geplant den Hund wirklich zu verletzen, sondern nur ihm einen Schrecken einzujagen. Sie wollten ihm helfen und haben eine Scherbe rausgezogen, aber bemerkt, dass er dadurch anfängt zu Bluten. Idioten, die sowas nicht vorher wussten und vermutlich auch noch betrunken waren. Sie werden Panik bekommen haben und sind wohl weggelaufen, ohne sich weiter um die Angelegenheit zu kümmern.

Shiori steckt eine Scherbe ein und geht damit zurück zu dem Welpen, dessen Zustand sich inzwischen kein Stück verändern hat. Sie verstärkt ihren Griff und holt aus.

"Und dann habe ich ihn von diesen Qualen erlöst. Kurz und schmerzlos.", erklärt Shiori ehe sich die Szene genauer abspielen kann. Sie erinnert sich von Sekunde zu Sekunde stärker, je länger sie an diesem gedanklichen Platz verweilt. Und sie muss sich selbst wieder einmal darauf aufmerksam machen, dass dies alles nur eine Fantasie ist, die das widerspiegelt, was sie nach außen hinträgt.

"Du hast ihn also getötet."
"Scheinbar."

Es herrscht ein Moment der Stille ehe Itachi wieder das Wort erhebt.
"Macht das nichts mit dir?"
"Nein.", erwidert Shiori, auch wenn sie innerlich verzweifelt nach irgendeiner Empfindung sucht, die sie in dem Moment doch empfunden haben muss. Doch weder Mitleid oder Nettigkeit haben sie dazu gebracht das damals zu tun. Es scheint eher so als hätte sie Spaß daran gehabt zu haben, auch wenn sie gerade noch nicht ganz versteht wieso das so war.

Itachi fordert von ihr, dass sie tiefer in das Ganze eintaucht und sie weiter nachdenkt, was damals an dieser Stelle passiert ist.
Was danach kommt, ist für Shiori beinahe selbst schon erschreckend, doch fühlt es sich zu real an als dass sie darüber weiter nachdenken würde.
Sie hat den toten Hund mitgenommen, sie erinnert sich noch an jeden Blutfleck, der danach auf ihrer Kleidung war.
Aber wohin? Nicht nach hause. Nein, in die Schule.
Sie hat im Lehrerzimmer die Schlüssel für die Biologieräume geklaut und ist dann da hinein, um das Tier auseinander zu nehmen.

Ihr wird so schlecht, dass sie sogar eine Pause machen müssen, da sich Shiori übergeben musste. Itachi sieht es zwar die ganze Zeit von außen und sein Blick sieht so monoton wie immer dabei aus, allerdings lässt es ihn auch nicht gerade kalt. Er versucht sich auf die Fakten zu konzentrieren und jegliche Lücken in Shioris Erinnerungen zu füllen.

Er kann nicht einmal ahnen, was noch auf ihn zukommt, während sie Shioris Erinnerungen durchgehen. Sein Job ist es zwar nur ihr auf die Sprünge zu helfen, doch scheint sie ein verdammt gutes Gedächtnis zu haben, wenn sie sogar sagen kann, was um wie viel Uhr geschehen ist.

Er hat selten ein so reales Genjutsu erlebt, dass sich sogar die Blätter der Bäume im Wind mit bewegen.
Doch weiß er, wenn das der Punkt ist, wo sie angefangen hat zu vergessen ist, ist diese Tierquälerei auch erst der Anfang ihrer Geschichte.
Da sie zuerst bei Akatsuki war, weiß er auch nicht genau, wann sie damals beigetreten ist, also müssen sie sich bis dahin vorarbeiten. Mit ausnahmslos jedem Tag und Detail, das bis dahin von Bedeutung gewesen sein könnte.

Er geht schließlich nicht nur einer einzelnen Frage auf den Grund, sondern gleich einem halben Dutzend davon und es werden immer mehr.
Er hat nur Glück, dass Shiori sich nicht dagegen sträubt sich zu erinnern, auch wenn Itachi ebenso nachvollziehen könnte, wenn sie es tun würde, da einige Dinge wohl für keinen schön sind sie ein zweiets Mal zu erleben.

Police - Unverhoffte WiedersehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt