Police - Unverhoffte Wiedersehen

[16 - Tobiramas Bitte]

Nach langem Nachdenken hat Tobirama die Anderen am selben Abend doch noch einmal zusammengerufen. Er darf es zwar nicht erzählen, aber trotzdem tat er es.
Er versteht selbst nicht wieso er dies tat, doch nun ist es zu spät, um einen Rückzieher zu machen.

Während eine angespannte Stille in der Runde herrscht, ist Izuna der Erste, der seine Sprache wiederfindet. Vor allem, da ihm der Geduldsfaden reißt, denn schließlich hat Tobirama versprochen er würde nun mit der ganzen Wahrheit rausrücken und jetzt schweigt er.

"Jetzt spuck es schon aus, Tobirama! Ich fasse es nicht, was weißt du, das wir nicht wissen? Wenn es uns helfen kann Shiori zu retten, dann rede endlich!", zum Ende hin schreit er sogar schon, doch lässt sich Tobirama wie immer nichts anmerken und dabei macht ihm die ganze Situation selbst zu schaffen. Schließlich geht es hier immer noch um seine Familie. Und er weiß genau, dass Izuna recht hat mit dem was er sagt. Er zögert die ganze Sache nur unnötig heraus.

"Wenn ihr es erfahrt, könnte es sein, dass ihr Shiori nicht mehr retten wollt...", beginnt er zögerlich. Doch als er die überzeugten Blicke sieht, fährt er fort. Keiner scheint einfach aufgeben zu wollen.
"Natürlich, wie könntet ihr auch jemanden aufgeben.", seufzt er. "Shioris Akten stehen unter höchster Geheimhaltungsstufe. Denn Shiori Senju ist offiziell Tod. Sie wurde zum Tode verurteilt, doch konnte ich ihre Hinrichtung zumindest hinauszögern. Es gibt eine Abmachung, die besagt, dass Shiori weiterleben darf, solange ihr Gedächtnis nicht wiederkommt und sie sich als nützlich für das Land erweist. Sollte auch nur das kleinste Anzeichen bestehen, dass sie sich erinnert, dann muss ich sie töten."

Es herrscht einen Moment Stille, ehe Tobirama noch einmal tief einatmet und fortfährt. "Bevor ihr fragt wieso... Shiori gehörte einst ebenfalls zu der Terrororganisation Akatsuki. Wir haben sie vor zwei Jahren geschnappt, doch konnte sie sich da schon an nichts mehr erinnern, was geschehen ist. Ihre Fähigkeit besteht anscheinend nicht nur daraus Erinnerungen zu lesen, sondern auch zu verändern oder gar zu löschen. Dass ihr alle nicht mehr wisst wie sie ihre Jugend lang war und wie sie gegangen ist, ist Beweis genug. Izuna, ihr habt niemals euren Abschluss gemeinsam gemacht. Hashirama, du hast nie einen ihrer Geburtstage wirklich gefeiert. Auch wenn ihr das glaubt. Und sie erinnert sich dafür ebenfalls nicht mehr an eine lange Zeit und so verlässt sie sich darauf, dass in den letzten Jahren das passiert ist, was ihr gesagt wurde. Es ist alles eine riesengroßes gesponnenes Netz aus Lügen und nun, da Shiori wieder bei Akatsuki ist, droht alles, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, zusammenzubrechen.
Und wenn ihr trotz allem immer noch bereit seid sie zu retten und das obwohl sie unzähligen Verbrechen, unter anderem sogar mehrfachen Mord, zu verantworten hat... dann bitte ich euch mir zu helfen, Shiori da raus zu holen."

Es ist für alle ein Schock zu hören, dass Tobirama sie um ihre Hilfe bittet. Sogar Hashirama hat soetwas selten aus dem Mund seines so stolzen Bruders gehört.

"Für was hältst du uns eigentlich, Senju?", fragt Madara sichtbar mies gelaunt.
"Wir sollen Akatsuki hinter Gitter bringen."

"Dass wir dabei alle unsere Leute behalten wollen, ist doch wohl selbstverständlich.", fügt Naruto optimistisch hinzu und ein zustimmendes Nicken geht durch die Runde. Dass Madara dafür zu stolz ist, versteht sich von selbst.

"Das eigentlich Problem ist,...", startet Tobirama erneut, "dass wir nicht wissen, ob Shioris Gedächtnisverlust nicht vielleicht ein Unfall ist. Allerdings... wenn sie wirklich über eine stärkere Fähigkeit verfügt als wir wissen, könnte dies alles und nichts bedeuten. Sie könnte ihr eigenes Gedächtnis wieder herstellen oder willkürlich Leuten ihre nehmen..."

"Auch uns.", beendet Madara seine Aussage, was Tobirama stumm mit einem Nicken bestätigt. "Das heißt wir könnten ihr auch bald als Feindin gegenüber stehen, das ist, was du sagen wolltest. Und wenn wir annehmen sie verfüge wirklich über die Fähigkeit Erinnerungen zu verändern oder gar zu löschen, dann könnte sie auch unsere Erinnerungen löschen. An den Fall, daran wer wir sind und was wir machen. Es geht sogar noch schlimmer. Wenn Akatsuki weiß, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat, könnten sie versuchen sie erneut für sich zu gewinnen und selbst, wenn sie es nicht wissen, werden sie es in nicht all zu ferner Zeit von selbst herausfinden."

"Bedeutet, je mehr Zeit wir uns lassen, desto riskanter wird es.", fügt Sasuke nachdenklich hinzu.

Erneut stimmt die Runde zu. Und Naruto meint "Wie eine tickende Zeitbombe also..."

"Dann müssen wir nur schneller als sie sein.", bemerkt Hashirama zufrieden und alle sehen ihn leicht zweifelnd an, doch wie es nun mal so ist, stimmt Naruto sofort mit ein und unbewusst steckt dieser Optimismus den Rest der Gruppe an. Selbst wenn vor allem Madara und Tobirama noch ihre Zweifel haben, steigt die Hoffnung in ihnen trotzdem, denn solange sie sich erinnern, besteht schließlich noch eine Chance. Doch wiederum bedeutet dies, dass ihre Erfolgswahrscheinlichkeit sinkt, so länger sie brauchen. Das bedeutet, es ist genug geredet worden. Sie müssen unverzüglich handeln.

"Im schlimmsten Fall gehen wir alle drauf und Akatsuki wird ohne dass es jemals wer herausfindet so weitermachen. Und vielleicht werden Millionen von Menschen sterben, nur weil wir an diesem Punkt versagt haben."

Zwar mag Madaras Aussage wirklich pessimistisch klingen, doch weiß jeder, was er damit ausdrücken will. Sie müssen also alles geben, um Menschenleben zu retten. Schließlich ist dies doch gewissermaßen ihr Job.

Zwar ist die Stimmung immer noch angespannt, doch diesmal liegt darin auch eine Art Vorfreude, als würde man sich in ein Wildnis-Abenteuer und nicht in seinen Tod stürzen.