[42 - Unverhofftes Ende]

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Triggerwarnung: Suizidalität, Tod, Familienliebe (nicht), dummes Autor-chan.

Auch jetzt weißt du, dass dich keiner von uns umbringen wird, nicht wahr?"Hinter Shiori taucht eine Gestalt auf."Ihr nicht...", meint sie, eine Blutspur läuft ihr aus dem Mundwinkel.Ehe irgendwer sich rühren kann, kippt sie nach vorne um."Damit startet der letzte Akt."

"Hey, Shiori!", ruft Hashirama aus und dreht sie auf den Rücken. Er legt ihr eine Hand auf die Brust und nutzt seine Fähigkeit.Sie ist nämlich nicht wegen einer Wunde umgekippt, also muss es etwas Inneres sein.Seine Augen weiten sich panisch.Er hat genug Erfahrung, um zu erkennen, das das, was sie hat, nicht einfach zu heilen ist.Sie hat eine fortgeschrittene Blutvergiftung.

"Sasoris Abschiedsgeschenk...", wiederholt er ihre Worte.Er erinnert sich an den Akatsuki, aber er muss bei dem Gebäudeeinsturz begraben worden sein.Dennoch wusste sie es selbst am besten.

"Wisst ihr... wenn die eigene Zeit abläuft, ist Schmerz auf einmal gar kein so großes Problem mehr."

Ihr Herz schlägt immer schwächer. Wenn er nichts tut, wird sie sterben.Aber wenn er sie wiederbelebt, würde sie auch nicht glücklich werden...Wieso muss er ausgerechnet jetzt darüber nachdenken?Er hat sich nie gefragt, ob er jemandem das Leben nicht retten sollte. Warum zweifelt er gerade bei Shiori daran? Dabei ist er doch Arzt geworden, um Menschen zu retten, ob sie wollen oder nicht. Er sollte sie zweifellos heilen, egal, ob sie will oder nicht.

Und gerade als Hashirama den ersten Schritt zur Wiederbelebung einleiten will, lässt er die Arme sinken.

Es ist ihm schlagartig klar geworden, warum er sich so zwiegespalten fühlt."Was tust du da, Bruder?!", ruft Tobirama verwirrt aus."Shiori... wusste, was ihr blüht. Und ich hab ihr versprochen sie nicht wiederzubeleben, wenn es für sie aussichtslos ist."

Hashirama fasst sich an seinen pochenden Kopf. Diese Bilder... sind Erinnerungen, die Shiori ihm genommen hatte. Und warum er das so genau weiß? Sie hat es ihm noch erzählt, bevor sie seine Erinnerungen löschte.Zwar lösen diese wiederkehrenden Szenen ein wirklich unangenehmes Gefühl, doch ist der Inhalt so komplex, dass die sich ausbreitende Gänsehaut Hashirama kaum auffällt.Doch nicht nur Hashirama, auch Izuna hält sich auf einmal die Hand an seinen stechenden Kopf, der sich - im Gegensatz zu Hashiramas Benommenheit - anfühlt als würde er jeden Moment explodieren.

"Izuna!", ruft Madara aus, bevor ihm ebenfalls Bilder vor seinem inneren Auge erscheinen. Auch wenn Madara sich einen Moment lang nicht erklären kann, warum ihm ebenfalls Erinnerungen an Shiori wieder hochkommen, erhält er durch diese ziemlich schnell die Antwort.Denn sie und Izuna waren damals gut befreundet, was heute auch der Grund ist, dass ihn diese Erinnerungen am meisten schmerzen. Denn diese Sandkastenfreundschaft war keineswegs freundlich.Doch aus ihnen unerklärlichen Gründen bleiben Tobirama und Itachi von diesem Effekt vollkommen verschont. Keine Erinnerungen, keine Benommenheit.

"Ihre Fähigkeit die Erinnerungen zu manipulieren... sie löst sich mit ihrem Tod anscheinend auf.Bei Shioris Vergangenheit überrascht mich nicht, dass diese Erinnerungen einige sehr wohl auch schmerzen", stellt Itachi fest und Tobirama, der wie ein Verrückter auf seinen geistesabwesenden Bruder einredet, er solle doch endlich wieder zur Besinnung kommen und sie retten, hält endlich mal inne, um tief einzuatmen.Mit ihrem Tod? Das würde bedeuten sie stirbt gerade tatsächlich.

"Hashirama, du würdest niemals so ein Versprechen geben", meint Tobirama felsenfest überzeugt und überlegt seinem Bruder einfach eine Kopfnuss zu verpassen."Rette sie und wenn du dieses Versprechen brechen musst, um Himmels willen, jetzt tu irgendwas!"

"Ich kann nichts tun, selbst wenn ich wollte. Entferne ich das Gift nicht, stirbt sie, weil ihr Körper sich von innen heraus zersetzt. Entferne ich es, stirbt sie ebenfalls, weil es sich bereits an wichtigen Punkten abgesetzt hat, von denen aus es sich wie ein Parasit ernährt und ausbreitet. Sie redete von dem Abschiedsgeschenk eines Toten... Sie sagte, ihre Zeit neigt sich dem Ende zu... es ist zu spät. Selbst wenn ich könnte, würde Shiori nicht mehr gerettet werden wollen."

Tobirama packt seinen älteren Bruder vor Wut am Kragen, sodass die beiden Brüder sich gegenseitig tief in die Augen sehen.

"Sie darf nicht sterben, wir brauchen sie", meint Tobirama mit fester Stimme."Du hattest ihr versprochen sie zu töten. Sie wäre sowieso nicht mehr lange am Leben gewesen... aber Shiori wusste bestimmt, dass du das niemals könntest. Denkst du sie hätte jemanden dazu gebracht Sprengstoff im Flugzeug zu platzieren, wenn sie nicht bereit gewesen wäre dabei draufzugehen?"

"Das war doch nur eine Scharade! Wieso sonst wusste sie wie die Bomben zu entschärfen sind, ohne sie sich anzuschauen?! Hätte sie sterben wollen, dann hätte sie uns doch nicht gesagt, dass sie an Bord sind!"

"Und der Typ am Flughafen? Der, mit der Sense? Sie stand still, Tobirama. Sie hat die Leute nicht auf uns angesetzt, sondern auf sich, sonst wäre sie ausgewichen! Und dass dieses Gift sie genau in dem Moment zum Zusammenbruch geführt hat als der Akatsuki seinen letzten Akt eingeläutet hat? Denkst du etwa das war aus Zufall ein so perfektes Timing?Ich habe sie nach dem Stich mit der Sense untersucht. Da war kein Gift in ihr, das heißt sie muss es seitdem irgendwann zu sich genommen haben. Und das in vollem Wissen, was dieses für eine Wirkung haben wird! Sieh es ein, Tobirama, es bringt nichts dir etwas vorzumachen."Auf Hashiramas überraschend ernste Worte und den finsteren Blick hin, lässt der Jüngere ihn los und dreht sich von seinem Bruder weg.Und auch wenn Tobirama bewusst ist, dass sein Bruder mit dem, was er sagt, recht hat, will er es nicht akzeptieren. Sie tötet sich selbst, weil sie davon ausgeht, dass er nicht in der Lage dazu wäre ihrem Leben ein Ende zu bereiten?Wie abgrundtief lächerlich die ganze Situation doch ist.Soll es so wirklich vorbei sein?

Police - Unverhoffte WiedersehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt