[36 - Golf mal anders]

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TW : Beschreibung von Blut, Nahtod, Gewalt, bla bla, wer bis hier hin gelesen hat, ist das wohl sowieso schon gewohnt :,)
Aber trotzdem viel Spaß mit dem Kapitel und schon mal sorry für den Cliffhanger, geht bald weiter


"Seht ihr den Typen mit der Golftasche? Ich wette, dass da nicht nur Schläger drin sind."

"Der Tag wird wohl noch länger.", seufzt Hashirama.

"Was bedeutet nicht nur Schläger?", hackt Madara nach, doch Shiori zuckt nur mit den Schultern.

"Lassen wir uns überraschen."

Durch ihre ungenaue Angabe ist Madara minimal gereizt, doch signalisiert Hashirama ihm es gut sein zu lassen. Schließlich sind sie in der Öffentlichkeit.

Die Gruppe geht demnach erst einmal unbehelligt weiter und das eben so unauffällig wie es mit drei böse dreinschauenden Uchihas eben geht.

Sie wollen zwar kein Aufsehen erregen, doch durch Shioris ungenaue Angabe können sie die Lage schlecht einschätzen. Sollte es allerdings am Londoner Flughafen zu einer Schießerei kommen, könnten Leute zu Schaden kommen.
So entscheiden sie sich ihn zu überwältigen, bevor es zu was schlimmeren kommt.
Während Shiori, Hashirama, Madara und Izuna einfach weiter geradeaus gehen, um kein Aufsehen zu erwecken, nähern sich Tobirama und Itachi ihrem Verdächtigen.

Nur statt wie geplant in Itachis Augen zu schauen, setzt der weißhaarige Mann sich eine Sonnenbrille auf. Normalerweise gäbe es drinnen dazu gar keinen Grund, vor allem da es in London gerade schüttet und die Wolken dementsprechend stockduster sind.

Und als Tobirama und Itachi nur noch knapp drei Meter von ihm entfernt sind, zieht er aus seiner angeblichen Golftasche eine Sense und die beiden springen zurück ehe sie getroffen werden.
Natürlich bleibt dies nicht unbemerkt und alle Blicke wenden sich zum Geschehen, doch nutzt Itachi dafür den Moment, um alle Leute, die ihm - als sie die Situation erfassen wollen - in die Augen sehen, in ein Genjutsu zu sperren, wodurch sie einfach vorbeilaufen.

"Ich bin euer Empfangskomitee.", ruft der Sensenträger mit überschwänglicher Energie und schwingt seine Waffe zum Präsentieren durch die Gegend, was Tobirama die Stirn runzeln lässt.
Auch die anderen stehen nun bereit, um dabei zu helfen etwas gegen den Typen zu unternehmen. Alle außer Shiori, die ein Stück abseits stehengeblieben ist und nur das Geschehen mit Neugierde beobachtet. Die Waffe ist das, was sie interessant findet. Sie ist zwar in den selben Farben wie Hidans gestaltet, hat jedoch nur eine Klinge.
Dafür strahlt sie quasi als wäre sie ganz neu oder zumindest gut poliert. Angesichts der Tatsache, dass es eine Mordwaffe ist, ist dies kaum nötig. Bedeutet ihm liegt etwas an dieser Sense oder sie wurde tatsächlich neu besorgt. Vielleicht sogar nur für diesen Auftritt.

Shiori verschränkt genervt die Arme vor der Brust, schließt die Augen und lehnt sich an der Wand an, während Tobirama den Terroristen den Vorschriften entsprechend auffordert seine Waffe niederzulegen. Vergeblich versteht sich.

Doch es dauert kaum fünf Minuten bis sie den Mann entwaffnet und festgenagelt haben. Kein Wunder bei dieser Überzahl. Nur Shiori ist in diesem Moment klar, dass es nicht nur für den Übeltäter vorbei ist.

"Wo ist die Sense eigentlich hin?", fragt Madara beiläufig, bevor hinter ihnen ein merkwürdiger Knall zu hören ist.

Aus seinen Gedanken weiß Shiori eines ganz genau. Die Fähigkeit des angeblichen Terroristen ist die Kontrolle von Gegenständen. Er braucht die Sense nicht in der Hand zu halten, um sie zu führen. Das schafft er auch so. Und er ist ebenso kein zufälliger Unruhestifter. Er hat ein Ziel und einen Auftraggeber.

Das Grinsen des Schurken lässt bei allen Anwesenden die Alarmglocken klingen, doch ist es in diesem Moment bereits zu spät. Schlagartig drehen sich alle um und starren wie gebannt Shiori an, die immer noch in aller Seelenruhe und mit geschlossenen Augen dasteht. Nur mit dem winzigen Unterschied, dass die plötzlich verschwundene Sense mit der scharfen Spitze in ihrer Brust steckt.

Als sie die Augen öffnet und den Blick senkt, lächelt sie leicht, ehe sie den Mund öffnet, aus dem ihr das Blut nur so quillt.

Einen Moment lang stehen alle da wir eingefroren. Vom Besitzer der Sense ist ein bösartiges Lachen zu vernehmen, von Shiori kommen nur einige Würgegeräusche, bevor sie in die Knie sinkt und ihre Augen friedlich wieder schließt.

Hashirama ist der erste, der in diesem Moment reagiert und auch weiß, was zu tun ist, wenn sie sie nicht einfach verbluten lassen wollen. Falls es denn noch nicht zu spät ist.

Und auch die anderen finden daraufhin mehr oder weniger wieder ihre Fassung. Es geschieht wie ein Reflex, dass Tobirama dem in Handschellen auf dem Boden sitzenden Sensenmann mit Schwung in die Seite tritt und diesem dabei möglicherweise die ein oder andere Rippe bricht. Und wieder. Und wieder.
Erst nach dem dritten Mal kriegt Izuna den Senju von dem Kerl, der sich lachend und doch vor Schmerzen auf dem Boden wälzt, weggezogen. Auch wenn er am liebsten mitmachen würde, behält er in diesem Moment einen klaren Kopf.

"Tobirama, es reicht!"

Genannter braucht einen Moment bis er das Geschehene verarbeitet hat und sich wegdreht, woraufhin er im Flur auf und ab läuft und nur versucht den Blick irgendwo hin zu richten, wo gerade niemand blutet oder stirbt.

Keiner der fünf kann im Nachhinein noch sagen, was ihr erster Gedanke war, nachdem all das geschehen ist. Im Gegenteil, allen gehen verschiedenste Dinge durch den Kopf. Selbstvorwürfe, Wünsche, Fragen.
Sie hängen zwischen Philosophie, Wut, Trauer, Schuld und Verständnislosigkeit.

Ist das Leben etwa so vergänglich? Sollten sie in diesem Job wirklich alle auf eine solche Weise sterben?

Hat Shiori das verdient? Kann Hashirama sie noch retten? Wieso ist sie nicht ausgewichen? Warum hat sie gelächelt?

All diese offenen Fragen schwirren wie Bienen in ihrem Stock durch die Köpfe der Uchiha und Senju.

Die Anspannung ist kaum zu ertragen.
Madara und Itachi geben sich zwar alle Mühe das Chaos schnellstmöglich zu beheben und von dort abzuhauen, schließlich können sie nicht alle Besucher des Flughafens in Genjutsus festhalten, doch zumindest den Verrückten schaffen sie schnellstmöglich durch die Personalgänge raus. Auch Izuna versucht sich zusammen zu reißen und sich irgendwie nützlich zu machen, doch sind vor allem er und Tobirama in persönlichen Zwiespälten wie sie mit der Situation umgehen soll. Ihr Verstand sagt beiden die Ruhe zu bewahren. Sie sollten diese Gefühle nicht an sich heran lassen.
Sie würden ihre Sorge um Shiori niemals zugeben.
Auch Hashirama geht es so, doch ist dieser hochkonzentriert dabei Shioris Herz weiterschlagen zu lassen.

Vor allem als Izuna die Sense für ihr rausgezogen hat, dachte er fast, sie würde nun an dem Blutverlust sterben, nur konnte er ihr schlecht helfen, solange das Ding noch in ihr steckte.
"Die Klinge hätte um ein Haar ihren gesamten Körper durchbohrt. Ein Stück weiter links und er hätte ihr das Herz durchbohrt. Aber ihre Lunge füllt sich mit Blut... Es geht hier um Sekunden!"

Und die Moral aus der Geschicht, Golfschläger (und Sensen) wirft man besser nicht.
Dankt mir später.

Police - Unverhoffte WiedersehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt