[32 - Zwischenmenschliche Konflikte]

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Nachdem Tobirama auf Shioris Bedingung eingegangen ist, tun sie alles nötige, um sie endgültig aus der Forensik zu holen. Bevor Shiori es sich doch noch anders überlegt.

"Und die Handschellen?", seufzt Shiori, obwohl sie die Antwort bereits kennt.
"Bleiben vorerst dran."
"Verstanden, Vorsichtsmaßnahmen. Ebenso wie dieser verdammte Chip, der mir implantiert wurde? Und diese beschissene Fußfessel. Und höchstwahrscheinlich lässt du mich nicht einmal alleine auf Klo gehen."

"Richtig, wars das oder willst du mir weiter vor Augen halten, was ich bereits weiß?"
"Ach, noch lange nicht, aber ich lasse es vorerst bleiben."
"Nett.", entgegnet Tobirama monoton. "Ich weiß.", schmunzelt Shiori. "Als wenn du etwas anderes von mir erwartet hättest. Ich verspüre doch eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass du mich aus diesem schrecklichen Ort rausholst."

"Genug der Ironie.", merkt Tobirama an, doch Shiori zuckt nur mit den Schulter. "Ich wusste nicht mal, dass Ironie in deinem Wortschatz existiert."

"Es gibt vieles, das du nicht über mich weißt."
"Weil du das uninteressanteste Leben überhaupt führst oder willst du behaupten neben der Arbeit existiert für dich irgendein Privatleben?", erwidert Shiori provokant, woraufhin Tobirama allerdings schweigt.

"Du brauchst nicht zu antworten, es liegt auf der Hand. Also wo geht es zum Ausgang? Als ich eingeliefert wurde, war ich unter Betäubungsmitteln."

"Du kanntest wahrscheinlich den ganzen Gebäudebauplan, bevor du dich in diese Situation gebracht hast.", murrt Tobirama.
"Du bringst es auf den Punkt."
"Dabei habe nicht mal ich die Pläne, die stehen nämlich unter Geheimhaltung, weil das eine Regierungseinrichtung ist."

"Willst du mich jetzt wegen Diebstahls verhaften lassen?", entgegnet Shiori locker als sie auf den Ausgang zusteuern.
"Nicht nötig, du hast bereits Handschellen an."
"Noch wolltest du wohl sagen."

"Und wenn du dich daneben benimmst, habe ich alle Rechte dich wieder hinter Gitter zu bringen."
"Keine Sorge, du hast doch einen wasserdichten mündlichen Deal mit deiner schwerverbrecherischen Cousine. Ich sehe also wirklich kein Grund für Misstrauen."

"Ich bereue jetzt schon dich mitzunehmen.", erwidert Tobirama monoton und kann nur hoffen, dass Shioris Grinsen früher oder später von selbst aufhört.

"Eine letzte Regel noch.", meint Tobirama als sie vor der letzten Sicherheitskontrolle zum Stehen kommen und abgetastet werden.
"Die wäre?", hackt Shiori nach.
"Du greifst niemanden aus unserem Team an und stachelst keinen gegeneinander auf."

"Das sind zwei Punkte. Und außerdem... bestand diese Möglichkeit bis jetzt?"
"Nein. Ich wollte es nur noch einmal klar gemacht haben. Also hast du mich verstanden oder sollen wir wieder umdrehen?", stellt Tobirama kühl klar.
"Verstanden, ich sage Hashirama bescheid, bevor ich jemandem eine Kugel durch den Kopf jage."
"Keine Witze darüber."
"Na meinetwegen. Ich gebe mir Mühe nicht absichtlich irgendjemandem etwas zuzufügen. Okay?"

Da Tobirama genau weiß, dass dies in Shioris Sprache das Äußerste ist und dass er mehr Angst hätte, wenn sie einfach nur ja sagen würde, weil dann definitiv etwas im Busch wäre, stimmt er mit einem Nicken zu.

Noch ein letztes Mal holt der Senju tief Luft, denn vor der Türe warten Hashirama, Madara, Izuna und Itachi für dessen Mithilfe übrigens Madara verantwortlich ist, da er ebenso wie Tobirama selbst meinte es würde nur hilfreich sein jemanden in der Gruppe zu haben, der sich auskennt. Außerdem sind der Großteil der Probleme mit Itachi Uchiha vom Tisch. Weitgehend ist also geklärt, dass es ein riesiger Komplott war, der Itachi zu dem gebracht hat, was er tat.

Kaum haben die beiden Senju das Gebäude verlassen, blendet die Sonne die Beiden und Shiori lässt sich keine Sekunde Zeit, um sich darüber zu beschweren.
"Mal ernsthaft, man muss doch irgendwen dafür verklagen können, dass die Sonne so stark scheint. Wofür haben wir denn eine Ozonschicht? Andererseits...", Shiori hält inne als sie bei ihrer Gruppe zum Stehen kommen.

"Was eine Bombenstimmung. Ich glaube ich kenn da wen, dem würde das gefallen. Also die Bomben, nicht diese Stimmung. Ach wartet, ihr kennt euch ja ebenfalls schon. Der hätte euch beim letzten Mal eigentlich alle in die Luft jagen sollen, wie habt ihr das nur überlebt?"

Außer Shiori scheint keiner wirklich Begeisterung aufbringen zu können. Im Gegenteil. Auch wenn Izuna sich Mühe gegeben hat sich zusammen zu reißen, kann er nicht anders als eine Frage zu stellen, die ihn bereits seit Monaten beschäftigt. Monate, die er im Krankenhaus verbracht und an nichts anderes denken konnte.

"Sag mir eines, danach entscheide ich, ob ich dir an die Gurgel gehe oder nicht. Hättest du uns wirklich alle sterben lassen oder hast du uns gewarnt, weil du wusstest, dass wir dank Kakashi noch einmal in letzter Sekunde daraus kommen werden?"
Izuna blickt Shiori in die Augen, doch scheint sie das kein Stück zu beeindrucken.

"Also wirklich, was denkst du von mir?", auf Shioris Lippen legt sich ein hinterhältiges Lächeln. "Wie hätte ich das denn ahnen sollen? Natürlich solltet ihr an dem Tag alle euren letzten Atemzug machen oder bist du so naiv, dass du wirklich glaubst ich wäre wie ihr?"

"Das ist tatsächlich dein Ernst.", erkennt Izuna sprachlos und wendet seinen Blick schnell ab. Er weiß, dass er vielleicht nicht mehr für sich garantieren könnte, wenn er sich weiterhin auf sie einlässt.

"Hör auf mit den Provokationen.", mahnt Tobirama seine Cousine, die allerdings ihren Spaß daran zu haben scheint.
"Man kann nur Leute provozieren, die sich provozieren lassen. Scheinbar hast du deinen Schoßhündchen nicht beigebracht die Ruhe zu bewahren, wenn sie angebellt werden."

"Izuna, lass gut sein.", merkt auch Madara an als sein Bruder drauf und dran ist in die Luft zu gehen.
"Nein, ich lasse nicht gut sein. Vielleicht kann ich mich nicht beherrschen, aber immer hin lasse ich nicht meine eigenen Leute im Stich und wechsele auf die andere Seite, wenn mir gerade danach ist. Und Monate später stellst du dich ohne dich in der Zwischenzeit nur einmal gemeldet zu haben. Und jetzt sehen wir uns endlich wieder und anstatt einer Begrüßung reißt du alte Wunden auf? Weißt du eigentlich was du angerichtet hast?"

"Sei froh, dass es hier so viele Zeugen gibt. Hätte ich Tobirama nicht zugesagt mich zurück zu halten, würde ich noch viel mehr anrichten und gerade stehst du ganz oben auf meiner Abschussliste. Ob sinnbildlich oder wortwörtlich überlege ich mir noch.", droht Shiori genau so zurück wie sie Izunas Vorwürfe aufgenommen hat. Ab dem Punkt herrscht zwar ein Waffenstillstand zwischen den Beiden, doch die Anspannung bleibt bestehen. Und auch bei Hashirama, der dachte sie verteidigen zu können, ist die Hoffnung auf Versöhnung gesunken.

Seit Shiori ihre Erinnerungen nämlich zurückerlangt hat, sind nach und nach auch bei den Anderen Momente aus ihren Vergangenheiten wieder hoch gekommen.
Vor allem bei Izuna und Hashirama, die schon als Kinder engen Kontakt zu Shiori gepflegt haben, taucht dies vermehrt auf.

Und gerade Izuna fällt es schwer diese irgendwie einzuordnen, da es teilweise so belanglos scheinende Dinge sind, dass er vermutet hatte, dass er sie nur verdrängt hat, doch andere widersprechen seinen eigentlichen Erinnerungen dermaßen, dass er keine natürliche Ursache dafür erwartet. Und da es sich in all diesen Flashbacks um Shiori dreht, ist er sowieso noch mal gestresster seitdem er erfahren hat, dass Tobirama plant sie wieder ins Team zu holen.

Weder Shiori noch Itachi möchte er im Team haben, doch wurde es so entschieden, was soll er da schon tun?
Jetzt geht es darum ihre Pflichten zu erfüllen und wenn es die Zusammenarbeit mit Verbrechern kostet, können sie nur hoffen, dass alles funktioniert wie geplant.

Police - Unverhoffte WiedersehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt