[29 - Auf ein zweites]

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Tobirama hat eine Wochen benötigt zu bewirken, dass er Shiori in der Forensik besuchen darf.
Einerseits durch seine Kontakte und seinen Einfluss und andererseits hat er letzendlich die Erlaubnis bekommen, da es sonst noch keiner zuvor erreicht hat Informationen von ihr zu erhalten. Und es haben einige versucht.

Doch Shiori besteht darauf mit keinem außer Tobirama Informationen zu teilen und hat ebenfalls die Bedingung gestellt, dass seine Einheit weiter Akatsuki verfolgen soll. Mit den Worten "Alles andere wäre sowieso ein Selbstmordkommando, weil ansonsten eh keiner auch nur die geringste Chance haben würde".

Und es dauert noch eine weitere Woche bis Tobirama Senju wirklich dazu bereit ist mit ihr zu reden. Schließlich muss er sich vor Augen halten, dass dieses Gespräch mit ihr anders wird als alle zuvor und er auf keinen Fall die Fassung verlieren darf.
Er hat sich soweit vorbereitet, dass er sogar alle bisherigen aufgezeichneten Gespräche seit ihrer Verhaftung durchstöbert hat. Es ist genau so schlimm wie er erwartet hatte.
Shiori ist in ihre manipulative Art von früher zurückgefallen. Wenn man also keine hundertprozentige psychische Stärke aufweisen kann, könnte sie auch so lange auf jemanden einreden bis der auf die Idee kommt sich selbst umzubringen.
So hat sie in ihrer Jugend sogar einen Lehrer bis in den Suizid getrieben, auch wenn er das erst durch spätere Recherche herausgefunden hat. Ebenso eine der Pflegerinnen, die damals für zu ihrer Zeit in der Psychiatrie für sie verantwortlich war. Die Frau war schwanger, ihr Mann hatte sie verlassen und durch Shiori hat sie schließlich jegliche Hoffnung auf Besserung aufgegeben.

Doch weiß Tobirama ganz genau, dass er es nicht soweit kommen lässt. Etwas derartiges wird ihm nicht passieren.

"565 Stunden und 47 Minuten. Du hast dir ganz schön Zeit gelassen."

"Ich weiß.", entgegnet Tobirama gefasst. Noch nicht einmal umgedreht hat Shiori sich zu ihm, doch trotzdem weiß sie, dass er es ist. Dabei kann sie hier nicht einmal ihre Fähigkeit einsetzen. Er hatte allerdings schon erwartet, dass sie auch ohne übernatürliche Kräfte kein Stück ihrer Intelligenz einbüßt. Man hat es zwar früher nie bemerkt, doch sie waren schon immer auf einer Ebene, wenn es um IQ und psychische Reife ging. Nur hat sie immer gewusst, was sie sagen muss, um es anders aussehen zu lassen.

"Hast du die Antwort auf meine kleine Frage von neulich?"

Als Shiori sich mit einem Lächeln im Gesicht zu ihm umdreht, rührt sich Tobirama kein Stück. Nicht der kleinste Muskel in seinem Gesicht bewegt sich, er ist äußerlich komplett ruhig.

"Natürlich. Die Antwort, die du hören wolltest ist Spaß. Doch der eigentliche Grund, wieso du zurückgekommen bist, ist Sicherheit. Das brauchst du mir nicht zu bestätigen, ich weiß dass ich recht habe."

"Ach ja, wie kommst du darauf?", hackt Shiori nach und tritt näher an das Panzerglas, welches sie beide trennt.

"Deine ganzen Andeutungen. Es würde dir einfach keinen Spaß machen andauernd überwacht zu werden. Doch du weißt, dass du es musst, denn dir fiel kein Ort ein, an dem du sicherer wärst als in unserem Gewahrsam. Dieser ganze Schabernack, dass du nur mit mir redest und alle anderen, die versucht haben dich auszuquetschen zum Gespött hältst, ist nur eine Nebensächlichkeit. Ansonsten hätte es bereits Tote gegeben.
Also wo hast du dich reingeritten, dass du deine Freiheit aufs Spiel setzt, um was... dein Leben zu retten, indem du riskiert, dass du hier jederzeit getötet werden könntest, wenn du keinen Nutzen mehr hast?"

"Klingt naheliegend. Eine Schande, dass diese ganzen angeblichen Psychiater und Folterspezialisten noch keinen Gedanken an so etwas verschwendet haben.", entgegnet Shiori Schultern zuckend. Scheinbar hat sie diese monotone Erklärung von Tobirama enttäuscht. "Vielleicht ist es so, vielleicht auch nicht. Wer weiß das schon."

Police - Unverhoffte WiedersehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt