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"Habeck und Lindner - Insider packt aus: 'Sie führen schon seit Monaten eine Beziehung'- Skandal in der Ampel"

Roberts Gedanken waren gefangen in einem Kilometer langen Tunnel. Es gab kein Entkommen und kein Ende. Seine Gedanken wurden immer schneller und wechselten sich ab. Aber nichts brachte ihn aus diesem Tunnel. War das Realität? Echt? Träumte er? Robert wusste es nicht. Er wusste nicht, was passiert war. Was passierte. Er wusste nicht, wo Christian war. Christian. Hatte er es überhaupt mitbekommen? Hätte er sich nicht längst bei ihm melden sollen? Aber vielleicht hieß das ja, dass es nicht die Realität war. Sonst hätte er doch sicherlich schon etwas von Christian gehört. Aber es fühlte sich so echt an. So verdammt echt. Was, wenn es das war? Wenn es echt war?

Robert kniff sich leicht in seinen Arm und spürte einen kurzen Schmerz. Der nichts im Vergleich zu dem Schmerz war, der sich kurz darauf in seinem Herz ausbreitete. Es musste die Realität sein. Jemand hatte sie verraten. An die Öffentlichkeit. Es hatte sie tatsächlich jemand an die Öffentlichkeit verraten. Robert konnte es nicht fassen. Jetzt war es also vorbei. Jetzt war es raus. Jetzt mussten sie es akzeptieren, dass die ganze Welt wusste, dass sie zusammen waren. Und vielleicht auch ihre Karrieren vorbei waren. Aber das konnten sie noch nicht wissen. Aber es war Realität. Und das wollte nicht in Roberts Kopf ankommen. Sein Handy hatte er vorsichtshalber ausgeschaltet. Er wollte die ganzen Nachrichten nicht sehen. Das Mitleid, was ihnen von ihren Kollegen und Familien entgegen gebracht wird. Robert wollte kein Mitleid. Nicht dafür, dass er eigentlich so glücklich mit Christian war. Sollte es die Welt doch wissen. Wie glücklich ihn dieser Mann machte. Wo auch immer Christian gerade war. Er würde sich später bei ihm melden. Aber jetzt brauchte Robert einen Moment für sich.

Er stand auf und schwankte in sein Badezimmer. Robert brauchte dringend kaltes Wasser, was er sich ins Gesicht schlagen wollte. Um vielleicht etwas klarer denken zu können. Auch wenn er bezweifelte, dass das half. Und als er in den Spiegel vor sich sah, erblickte er einen ziemlich blassen Mann, der einfach nur fertig war. Obwohl er so unfassbar glücklich mit Christian war. Aber alles andere war so schwer. Alle anderen Umstände. Sie hatten es so schwer. Und in diesem Moment kam alles zurück. Alles, wovor Robert sich seit Beginn ihrer Beziehung gefürchtet hatte. Mit einem Mal wusste Robert nicht mehr, wo oben und unten war. Und bezweifelte doch nochmal, dass es die Realität war. Aber was konnte sich sonst so echt anfühlen, wenn nicht die Realität?

Was sollte er jetzt bloß tun? Er wollte sein Regierungsamt nicht aufgeben. Sicherlich nicht. Aber war es dazu jetzt nicht schon zu spät? Und Christian wollte er auch nicht aufgeben. Auf keinen Fall. Dafür liebte er diesen Mann zu sehr. Es gab einfach keine Lösung. Keine, die Robert plausibel erschien. Langsam begannen seine Hände zu zittern. Das sah er im Spiegel. Und er wusste, dass er sich dringend setzen musste, sonst würden ihm die Beine unter ihm wegklappen. Langsam bewegte er sich zurück in sein Wohnzimmer. Sein Telefon hatte schon unzählige Male geklingelt, doch Robert hatte es ignoriert. Er wollte diese Zeit für sich haben. Um Nachdenken zu können. Um Entscheidungen zu treffen.

Doch bevor er überhaupt so weit kam, klingelte es an seiner Tür. Er wusste, dass es nur Christian sein konnte. Niemand würde in dieser Situation jetzt einfach zu ihm kommen. Also öffnete er die Tür und ließ sie einen Spalt breit offen, damit Christian rein konnte. Er selbst lief wieder in sein Wohnzimmer und wartete, was passierte. Bis Christian vor ihm stand. Mit roten, verweinten Augen. Und als er Robert sah, da flossen bei ihm wieder die Tränen. Wortlos nahm Robert ihn in den Arm und sie hielten sich einfach fest. Sie wussten beide genau, dass sie in diesem Moment an einer Weggabelung standen. Es gab mehrere Wege, die sie jetzt gehen konnten. Und wahrscheinlich war keiner zufriedenstellend. Und das wussten sie beide. Und Christian machte es riesengroße Angst. Würde Robert ihre Beziehung aufgeben? War seine Liebe vielleicht doch nicht stark genug? Hatte er ihm nicht vollends zeigen können, wie sehr er ihn liebte?

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