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Nervös stiegen Christian und Robert aus dem Porsche aus, in einer kleinen Berliner Straße. In der Nebenstraße lag die Wohnung von Merz. Aber hier wollten sie sich erstmal treffen. Und tatsächlich hatte sich die kleine Gruppe dort schon versammelt. Omid, Lars, Kevin, Annalena und Marco standen schon auf dem Bürgersteig und nahmen die beiden Männer in Empfang. Sie hatten schonmal im Vorhinein die Gegend abgecheckt, damit Christian und Robert etwas beruhigter waren. Und dabei stellten die Ampel Politiker fest, dass sie hier wirklich in einer teuren Wohngegend in Berlin waren. Und zu dieser Uhrzeit keine Menschenseele auf der Straße war. Also niemand, der sie von ihrer Mission abhalten konnte. Hofften sie zumindest alle. Und Robert stellte mit erstaunen fest, dass die anderen auch so gekleidet waren, als ob sie eine wirklich geheime Mission begangen. Alle waren komplett schwarz angezogen. Sogar Annalena. Das brachte Robert dann auch leicht zum Schmunzeln. Denn mit ihnen war das sicherlich nicht abgesprochen.

Christian drückte ein letztes Mal Roberts Hand, bevor sie sich zu den anderen stellten. Im Vergleich zu Robert schienen sie auch optimistisch zu sein, dass die ganze Sache gut laufen würde. Robert war sich da nicht so sicher. Aber es half alles nichts. Wenn sie das jetzt nicht durchzogen, dann würde ihre Beziehung sowieso an die Öffentlichkeit gelangen. Also konnten sie jetzt auch ins Risiko gehen. So oder so konnte die Situation kaum noch schlimmer werden. Schnell gingen sie nochmal ihren Plan durch. Omid und Kevin würden vor der Wohnung warten und gucken, dass nichts auffälliges passierte. Marco lief mit Christian und Robert in vorderster Front mit, er musste immerhin alles rechtliche klären. Annalena und Lars sollten zwischenzeitlich in der Wohnung schauen, ob Merz noch mehr Bildmaterial haben könnte. Auch wenn sie da wirklich noch nicht sicher waren, wie das funktionieren sollte. Denn immerhin konnten sie davon ausgehen, dass auch Merz diese Bilder auf Computer, Laptop, Festplatten oder anderen digitalen Geräten gespeichert hatte. Aber sie wollten zumindest probieren herauszufinden, wo es die Bilder von Christian und Robert gab.

Und diese beiden würden natürlich zusammen mit Marco direkt mit dem CDU Vorsitzenden sprechen. Christian hatte sich außerdem fest vorgenommen, ihr Gespräch unbemerkt aufzuzeichnen. Wer weiß, wofür das nochmal gut sein könnte. Marco hatte er das natürlich nicht gesagt, der hätte ihn für verrückt erklärt, denn natürlich war auch das rechtlich eher schwierig. Aber das war Christian ziemlich egal. Merz hatte es nicht anders verdient.

Der Plan stand also. Jetzt musste er in die Realität umgesetzt werden. Und deshalb setzte sich die Gruppe in Bewegung. Vor einem großen, weißen Haus blieben sie dann stehen. Hier war es also. Robert wäre am liebsten wieder gegangen. Er war ziemlich durch den Wind. Hoffentlich hielt ihn einfach jemand davon ab, auf Merz loszugehen. Auch wenn er es wirklich verdient hätte. Annalena zog ihn nochmal kurz zur Seite. Denn sie hatte genau bemerkt, wie sehr Robert mit sich kämpfte.

"Robert, das hier wird nicht schief gehen. Wir sind Merz sowas von überlegen und ihr beide habt so einen großen Rückhalt. Und Lars und ich werden alles daran setzen, diese Bilder zu finden und dann können wir sie vernichten. Das wird schon."

Robert lächelte sie unsicher an und war froh, dass sie ihn immer noch unterstützte. Nach allem, was geschehen war. Auch wenn ihr Verhältnis nicht mehr das war, wie zu der Zeit, als sie Parteivorsitzende waren. Aber sie waren nach wie vor gegenseitig für den jeweils anderen da. Omid und Kevin sicherten nochmal die Umgebung ab, bevor Lars klingelte. Unter falschem Vorwand erklärte Klingbeil an der Gegensprechanlage, dass sie Handwerker seien und in seine Wohnung müssten. Merz schien es offensichtlich nicht zu merken und öffnete tatsächlich die Tür. Marco, Annalena, Robert, Christian und Lars begaben sich dann in das Gebäude und mussten in das erste Stockwerk laufen. Dann sahen sie einen irritierten Friedrich Merz vor sich. Robert musste ein letztes Mal durchatmen, bevor sie ihn überwältigten. Denn nachdem Merz verstanden hatte, dass hier eindeutig keine Handwerker aufkreuzten, wollte er die Tür wieder zu schlagen. Doch Marco war so schnell, dass er seinen Fuß in die Tür stellte und die Tür dann wieder auf drückte. Auch wenn ihm sichtlich unangenehm bei der Sache war. Denn war das nicht Hausfriedensbruch? Naja, Marco musste da jetzt auch durch. So unwohl er sich mit diesen Rechtsbrüchen auch fühlte.

"He, was soll das? Ich bin hier Privatperson, also sollte es keinen Grund geben, mich so in meiner Wohnung zu überfallen."

Christian, Marco und Robert drängten ihn zwischenzeitlich weiter in die Wohnung, es schien das Wohnzimmer zu sein, währenddessen Lars und Annalena sich in der Wohnung umschauten. Vielleicht fanden sie ja etwas Interessantes. Christian hingegen platzte beinahe der Kragen. Merz stellte sich auch noch so blöd an. Dass er ihn je gemocht hatte. Unglaublich eigentlich. Aber naja, Christian hatte ja grundsätzlich mal sehr komische Ansichten und Einstellungen.

"Ohh, ich glaube wir wissen alle, dass es einen guten Grund gibt, weshalb wir hier sind. Also stell dich nicht blöder, als du bist.", antwortete Christian, merklich angestachelt von der Reaktion.

"Ich weiß nicht, was du meinst Christian. Also verlasst sofort meine Wohnung. Und wo habt ihr überhaupt die Baerbock und Klingbeil gelassen? Also verschwindet hier, oder ich rufe die Polizei. Hausfriedensbruch nennt man das."

Robert war kurz vor einer inneren Explosion und wollte schon etwas erwidern, als sich Marco einschaltete.

"Immer mal langsam hier. Wir könnten genauso gut die Polizei alarmieren aufgrund von Erpressung und der Verletzung des Rechts am eigenen Bild. Also mal halblang. Wir sind hier, um mit dir zu reden. Und du weißt genau, dass es um deine Mail geht, in der du die Beziehung von Christian und Robert geleakt haben willst."

Nun lachte Merz auf. Mit diesem dämlichen Grinsen im Gesicht ließ er sich auf einen Stuhl fallen. Er wusste natürlich genau, um was es geht. Immerhin kannte er diese Mail genau.

"Ah, dann ist es also eingeschlagen. Und? Entscheidet ihr euch für die Neuwahlen? Oder wollt ihr, dass euer ekelhaftes Geheimnis an die Öffentlichkeit gelangt?"

"Geht's noch?", rief Robert plötzlich und machte einen Schritt auf Merz zu. Aber Christian konnte ihn noch ziemlich leicht davon abhalten, etwas dummes zu tun. "Weder noch wird passieren! Und was heißt hier ekelhaft? Das einzig ekelhafte ist ja wohl dein Verhalten und diese Erpressung. Das ist absolut nicht in Ordnung und können wir natürlich nicht hinnehmen."

"Robert sagt es. Du hast damit abseits von jeder rechtlichen Ordnung gehandelt. Wenn du diese Erpressung und Drohung gegenüber den beiden nicht zurück nimmst, dann werden wir dich bei der Polizei anzeigen. Egal, was bis dahin passiert. Aber auch du kannst dann deine Karriere vergessen. Denn an die Öffentlichkeit gelangen wird es dann auch."

Mittlerweile hatte Merz sein Gesicht verzogen und war etwas stiller geworden. Hatte er sich da keine Gedanken drüber gemacht? Erstaunt beobachtete Christian seine Mimik genau. Aus einem anderen Raum der Wohnung hörte er leise die Stimmen von Annalena und Lars. Merz schien nicht sprechen zu wollen, was Christian immer mehr ärgerte. Konnte der nicht einmal sagen, was Sache war? Sich entschuldigen? Wobei, wahrscheinlich war das zu viel verlangt.

"Friedrich, du hast es doch ehrlich nicht nötig, sowas abzuziehen. Robert und ich wollen einfach in Ruhe leben und Politik machen. Und wenn du deine Sache machst, dann sollte es doch gar keine Gründe geben, warum du sowas hier machst. Also bitte lass es einfach. Das bringt doch alles nichts."

"Nunja, so richtig professionell könnt ihr ja wohl nicht mehr sein, wenn ihr beide... eine Beziehung habt. Was ich wirklich unglaublich finde. Wie kann man auf so eine Idee kommen, mit einem Kollegen aus einer anderen Partei etwas anzufangen. Ich finde es ekelhaft. Eigentlich gibt es keine andere Möglichkeit, als dass ihr zurück tretet. Aber gut, scheinbar habt ihr ja Unterstützung. Auch wenn ihr euch sicher sein könnt, dass es in der Bevölkerung anders aussieht. Dort würde es sicherlich die gleiche Empörung geben wie bei mir."

"Verdammt, kannst du jetzt mal Klartext reden? Uns schlecht machen. Ja das geht natürlich. Aber willst du deine Karriere gefährden? Oder uns einfach in Ruhe lassen?", warf Robert ungeduldig in den Raum. Er brauchte jetzt eine Antwort.

Wie unsympathisch ist Merz? Ich würde sagen so 10/10. Ich hoffe es gefällt euch!

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