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Die restlichen Tage vergingen und es war Freitag. Den Vormittag verbrachte Robert in seinem Ministerium und erhielt zahlreiche Glückwünsche von Kollegen, Freunden und natürlich von seiner Familie. Er war froh, dass er seine Söhne in dieser Woche so oft gesehen hat, dadurch war er nicht so sonderlich traurig, dass er sie an diesem Tag nicht sehen konnte. Christian saß währenddessen im Flugzeug. Er sollte irgendwann Mittags landen und alles war schon geplant. Mit Marco hatte er abgesprochen, dass dieser den Platz am See vorbereiten sollte. Sonst würde Christian es zeitlich einfach nicht schaffen. Aber er hatte Marco natürlich genau angewiesen, was er tun sollte. Und er hoffte, dass sein guter Freund und Kollege das hinbekommen würde. Aber da vertraute er ihm einfach mal.

Als Robert endlich die Nachricht von Christian bekam, dass er in einer Stunde bei ihm sein würde, da wurde Robert doch ziemlich nervös. Er hatte sich schon so gut es ging fertig gemacht, musste sich nur noch etwas zum Anziehen heraus suchen. Zum Glück schien die Sonne noch ziemlich stark für den September, sodass er sich nicht allzu warm anziehen musste. Und dann wartete er. Ja, er war wirklich nervös. Er wusste auch nicht wirklich, ob dieses ganze Geschehen der letzten Tage nicht doch noch zwischen ihnen stand. Zumindest in gewisser Weise. Aber gleich würde er es herausfinden. Und freute sich auch wirklich. Als es dann endlich an der Tür klingelte, da wurde ihm schon ganz flau im Magen. Und als er Christian dann vor sich stehen sah, da verlor er sich beinahe in seinen Augen und es fühlte sich etwas unreal an, dass er wieder da war. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht stand er dort.

Christian wollte nicht länger warten und zog Robert einfach wieder zurück in seine Wohnung. Dafür musste noch kurz Zeit sein. Auch wenn sie später noch Zeit für ganz andere Dinge haben sollten. Sanft legte Christian seine Lippen auf die von Robert und spürte endlich wieder dieses Feuerwerk in ihm, was die letzten Tage absolut gefehlt hat. Der Kuss wurde immer stürmischer bis Christian sich von Robert löste und ihn mit einem Ausdruck voller Liebe anschaute. Dann blieben sie einfach so eng umschlungen stehen und genossen den Moment. Beide wieder vereint. Trotz all der Geschehnisse.

"Herzlichen Glückwunsch, Robert. Ich bin so froh, endlich wieder hier zu sein. Ich habe dich wirklich mehr vermisst, als ich gedacht habe.", sprach Christian leise. Irgendwie hatte dieser Moment etwas magisches an sich. Vielleicht war es einfach ihr Wiedersehen mit dem Wissen, wieder einmal eine Krise überstanden zu haben. Und es hatte sie nicht auseinander gebracht.

"Ohja, mir geht es genauso. Du hast gefehlt. Umso glücklicher bin ich, dass das mit Heute geklappt hat. Auch wenn du mir immer noch Antworten schuldig bist, was du jetzt vor hast."

Christian lachte nur leise. Natürlich würde er Robert noch weiter auf die Folter spannen. Er musste auch mal ein wenig Geduld beweisen. Dann würde die Überraschung hoffentlich noch besser gelingen. Aber er wusste genau, dass Roberts Anspannung dadurch nicht geringer wurde.

"Das wirst du noch früh genug erfahren. Sei einfach gespannt. Ich weiß schon, was ich tue. Und wenn du mich jetzt zu meinem Auto begleiten würdest, dann dauert es auch nicht mehr so lange, bis du weißt, was ich mit dir vorhabe. Und keine Sorge, für alles, was wir gerade nicht geschafft haben, werden wir sicherlich später noch Zeit haben."

Robert seufzte gespielt genervt auf und folgte dann natürlich zu Christians Porsche. Und absolut nichts verriet, was Christian mit ihm vor hatte. Es sah alles so aus wie immer. Aber Robert genoss es auch einfach, neben Christian zu sitzen. Ihn wieder zu sehen, seine Wärme zu spüren, seine Berührungen. Das war alles schon so unfassbar viel Wert. Und das merkte Robert ziemlich. Und so war dann die Autofahrt, die knappe 45 Minuten ging, auch ziemlich schnell vorbei. Verwundert schaute sich Robert um, als das Auto zum Stehen kam. Sie waren mitten in einem Wald, es gab nur zwei Parkplätze, von denen einer jetzt von Christian belegt wurde. Robert hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, wo sie waren. Ihm kam absolut nichts bekannt vor. Ein wenig verunsicherte ihn das schon. Was hatte Christian denn jetzt bloß vor? Was wollte er denn bitte in einem Wald? Etwas verwirrt schaute Robert zu Christian, der nur grinste.

"Du bringst mich in einen Wald? Macht man das nicht nur, wenn man ein Verbrechen plant? Muss ich mir Sorgen machen? Komme ich hier wieder lebend weg?", fragte Robert halb im Scherz. Aber es kam ihm doch schon etwas komisch vor.

"Nein, keine Sorge. Vertrau mir, du wirst gleich sehen, was das alles soll. Es ist nunmal nicht so einfach, einen abgelegen Ort zu finden, an dem wir nicht aufpassen müssen, dass uns jemand sieht.", lachte Christian. Dann nahm er eine Tasche aus seinem Kofferraum und griff nach Roberts Hand. Marco hatte ihm genau gesagt, wo sie lang gehen mussten. Und hoffentlich war Christians Orientierung gut genug, um sie an den Platz am See zu führen. Aber er vertraute einfach mal darauf. Und sonst würde er diese dornige Chance auch ergreifen und meistern. Christian zog Robert also kurzerhand mit sich und war froh, dass dieser ihm einfach folgte. Sie mussten zehn Minuten gehen und dann konnte Christian von weitem den See durch die Bäume erblicken. Erleichterung machte sich in ihm breit. Er verlangsamte sein Tempo etwas und schaute erwartungsvoll zu Robert. Denn dann traten sie auf eine kleine Abzweigung, die sie geradewegs auf den Ort zu führte, den Marco perfekt nach Christians Vorstellungen vorbereitet hatte.

Robert musste schlucken, als er sah, was sich da vor ihm auf tat. Ein wunderschöner See lag vor ihnen und um sie herum überall Bäume. Und am Ende der Abzweigung stand ein kleiner Tisch und zwei Stühle. Robert traute seinen Augen kaum. Christian hatte so viel auf die Beine gestellt. Dort stand eine Tasche, in der sich offensichtlich Essen und Getränke befanden. Und auf dem Tisch lag schon Geschirr und es ließ Roberts Herz schneller schlagen, als er eine Vase mit Sonnenblumen dort stehen sah. Nie hätte er gedacht, dass Christian sich solche eine Mühe geben würde. Für ihn. Und erwartet hatte er es sowieso nicht. Umso mehr berührte es Robert. Ungläubig schaute er zu Christian, der unsicher lächelte.

"Gefällt es dir?", fragte er leise, um diese ruhige Atmosphäre nicht zu stören.

"Das ist ein Witz, oder? Ich hätte mir nichts schöneres vorstellen können. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Oh Christian, womit habe ich das alles nur verdient?"

Als Robert sprach, begann seine Stimme zu zittern. Es bedeutete ihm so viel, wie viel Mühe sich Christian gemacht hatte. Er konnte gar nicht anders, als Christian wieder zu sich zu ziehen und ihn sanft zu küssen. Und legte in diesen Kuss alle Emotionen, die er fühlte. All seine Liebe für diesen Mann. Christian war unfassbar erleichtert, als er diese Worte hörte. Ohne Robert eine Antwort zu geben, zog er ihn an den Tisch und platzierte ihn dort. Robert starrte ihn einfach nur glücklich und überwältigt an. Er konnte immer noch nicht fassen, dass Christian sich solche Mühe gegeben hatte. Sie saßen sich jetzt also gegenüber und Christian griff wieder nach Roberts Hand, die auf dem Tisch lag.

"Womit du das hier verdient hast? Du hast eigentlich so viel mehr verdient. Das hier kann in keinster Weise zeigen, wie sehr ich dich liebe und wie wichtig du für mich bist. Aber irgendwie muss ich es dir ja zeigen. Und dir endlich sagen, wie unfassbar Leid es mir tut, was diese Woche passiert ist, was ich dir gesagt habe. Ich will dir endlich zeigen, dass ich dir vertraue, ich will es zumindest versuchen, indem ich es dir sage. Und ich möchte, dass du siehst, dass du mir jede Mühe wert bist. Und ich hoffe einfach, dass merkst, wie sehr ich dich liebe. Und dass ich so unfassbar dumm war. Niemals würde ich wollen, dass unsere Beziehung endet. Und dass ich dir so schnell unterstellt habe, dass du zu Andrea zurück bist, war einfach nur dumm und ich habe meine Augen vor der Realität verschlossen. Denn ich weiß doch genau, dass du mich liebst. Und ich liebe dich so sehr Robert. Ich kann es eigentlich gar nicht in Worte fassen. Aber ich will es hiermit zumindest versuchen."

So von Christian überrascht zu werden, das hat doch schon was ;) Wer würde das nicht wollen?

Vielen Dank fürs Lesen, ich hoffe es gefällt euch nach wie vor, wie die Geschichte so läuft :)

Die Leere in uns Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt