Kapitel 21

292 6 0
                                    

Lincoln

„Kunst also?", brummelte Mathias interessiert. Der Salat war mittlerweile einer Lasagne gewichen, welche ebenso gut schmeckte, wie das Gericht zuvor. Die Wassergläser, waren Weingläsern gewichen und welcher nun sprudelnder Orangensekt vor sich hin gluckerte. Sekt in Weingläsern? Ich wusste nicht wieso, aber dass Mathias einfach so von der bekannten Norm abwich, gefiel mich. Noch nie war mir Sekt in einem Weinglas serviert worden und ich wünschte mir in diesem Augenblick, dass meine ehemalige Servierprofessorin dies sehen könnte. Ihr Gesicht würde rot werden vor Wut und Anschwellen, während sie wie ein wütender Stier schnaubte und zu einer Schimpftirade ansetzte, die sich gewaschen hatte.

„Ja naja. Sie war das Einzige was mir damals irgendwie einen Sinn gab. Ich denke es gibt nichts schöneres, wie wenn man seine eigenen Welten erschafft. Diese mit Worten und Bildern gleichermaßen zum Leben erweckt", antwortete ich ehrlich. Nippte an meinem Glas und schloss genüsslich meine Augen, als die prickelnde Flüssigkeit in meinem Rachen zu explodieren schien.

„Nun. Ich denke da kann ich dir nur zustimmen ..." Mathias wurde leiser. Sein Blick glitt immer öfter zu meinen Lippen. In seinen Augen zeichnete eine Art Verlangen ab, dass mich anzog. Plötzlich wurde mir warm. Nein. Nicht nur warm. Mir wurde regelrecht heiß. Ein warmer Knoten bildete sich in meinem Bauch und ich spürte wie meine Wangen langsam erröteten, umso länger er mich anblickte ohne etwas zu sagen. In der Luft lag ein knistern, welches kurz davor zu sein schien, seinen Höhepunkt zu erreichen.

„Es ist eine Schande, dass du dich von Micah so behandeln lässt", platzte er ohne Vorwarnung heraus. Die Hitze schwand mit einem Mal. Wich nun eisiger Kälte die sich um mein Herz klammerte. Mir wurde bewusst, dass ich seit einiger Zeit nicht mehr an ihn gedacht hatte. Mathias hatte es geschafft mich in interessante Gespräche zu verwickeln und meine Gedanken von ihm weg zu lotsen. Es war ... befreiend.

„Wie meinst du das?", fragte ich.

„Damals. Als wir uns das allererste Mal gesehen hatten ...", begann er. Legte seine Hand zögernd auf die meine und begann mit seinem Daumen sanft über meine Haut zu streichen.

„Als ich dich gefragt hatte, ob ich dir helfen kann ..." Wieder legte er eine Pause ein. Als fiele es ihm schwer die richtigen Worte zu finden.

„Ich dachte mir – was macht eine solche Schönheit nur an der Seite eines solchen Arschlochs?", Seine Stimme war sanft. Sein Blick ernst.

„Du solltest den wahren Grund kennen, weswegen Micah und ich uns gestritten haben. Den Grund, weswegen unsere Freundschaft zerbarst. Es lag nicht daran, dass seine Schwester mich betrogen hat, oder anderwärtigen Streitigkeiten ... Sie waren nur der Gipfel des Eisberges." Seine Worte besaßen eine gewisse Schärfe, die ich schwer einordnen konnte.

„Mein jüngerer Cousin, er war wie ein Bruder für mich ... Er arbeitete bei Crimson Publishing. Schon immer hatte er zu Micah aufgesehen und ihn bewundert. Vergöttert beinahe. Er liebte das Lesen von Büchern und wollte ebenso im Verlagswesen arbeiten wie Micah. Eine Zeit lang ging es gut. Er bekam eine gute Stelle bei der er viel von den Crimsons lernen konnte und ich war Micah auch echt dankbar gewesen. Doch dann ... er hat ihn zu einen seiner neusten Autoren geschickt. Um ihn zu interviewen für den wöchentlichen Podcast und CP's Blogartikel. Er sollte ganz offiziell vorgestellt werden. Micah war überzeugt, dass er der nächste R.L Stine oder Stephen Kind sein würde. Du kennst ihn vermutlich unter dem Namen Void Venom. Kurz VV" Ich begann zu nicken. Legte nun meine Hand auf die Seine.

„Ich habe schon von ihm gehört. Seine erste Veröffentlichung hat eingeschlagen wie eine Bombe", sagte ich nachdenklich.

„Kann man so sagen ... er hat meinen Cousin umgebracht", sagte er erdrückt. Jegliche Farbe wich mit einem Schlag aus meinem Gesicht. Kalter Schweiß trat aus meinen Poren und mein Herz begann zu stocken. Zu Schmerzen.

Eden - Craving LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt