Kapitel 15

410 14 0
                                    

Micah

In beinah peinlicher liebes Dudelei lagen meine Augen auf Lincoln. Ihr ruhiger Atem ging harmonisch mit dem stetigen Blubbern des Wassers einher, als sie sich eng an mich schmiegte. Ein Kätzchen, welches endlich ihr zu Hause und ihren Besitzer gefunden hatte. Dabei war ich nicht so der Typ für Pet Play, doch bei Lincoln... Katzen Ohren und ein Katzenschwanz Buttplug würden ihr in der Tat ziemlich gutstehen. Doch zunächst lagen meine Augen auf ihren langen dichten Wimpern, die ihre mandelförmigen Augen umrahmten. Ihre makellose Haut wurde vom Licht der Terrasse mit einem goldenen Schimmer überzogen. Ließ sie aussehen, wie ein Göttliches Wesen, an welches ich meine Hände legen durfte. Was ist nur los mit dir Crimson. Sie ist nur dein Sexspielzeug! Dachte ich. Das warme kribbelige Gefühl drängte sich wieder in mein Bewusstsein. Ließ mein Herz abermals höherschlagen als wäre sie etwas Besonderes. Besonders gut, wenn es ums Vögeln ging, auch wenn sich ihre Unsicherheit deutlich zeigte, doch genau ebendiese fand ich so niedlich an ihr. Diese kindliche Reinheit die sie sich, obwohl ich sie nun mehrmals zerstört und nun auch mit Knutschflecken und blauen Flecken an ihren knackigen Hintern markiert hatte, stets beibehielt.

Du bist unfähig zu lieben Micah. Mach dir nichts vor. Sie ist nur ein überaus interessantes Spielzeug, weil sie unerfahren ist. Wäre sie eine erfahrene Sub, hättest du sie doch schon längst wieder fallen gelassen. Dachte ich nüchtern. Wie hatte Delilah gesagt? Ich war ein herzloses Arschloch und ein Mistkerl? Unfähig zu lieben? In all ihren Punkten musste ich ihr recht geben. Zumindest tat ich das, bis ich sie mal mit meiner Cousine im Flagranti erwischt hatte, während unserer ‚Beziehung' oder was auch immer das gewesen ist. Nein. Ich konnte nicht lieben. Nicht so, wie man es jedenfalls erwarten würde und ich war froh darüber. Es ersparte mir viel Stress und Scherereien.

Aber wieso kann ich dann meinen Blick nicht von dir abwenden? Es nicht ertragen zu sehen, wie ein anderer Mann um deine Aufmerksamkeit buhlt?

Ich seufzte schwer auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Betrachtete die Sterne ober mir die ihr kaltes Licht auf uns scheinen ließen. Beinah wirkte es so, als würden sie mich verspotten. Darüber, dass ich nicht mehr Gefühle für Lincoln zuließ als die, die ich oberflächlich besaß. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass wir den ganzen Nachmittag im Red Room verbracht hatten und es jetzt schon dunkel war. Wie schnell die Zeit beim Sex doch verflog. Es erstaunte mich jedes Mal aufs Neue.

Ob der Kuss ein Fehler war? Ich schüttelte den Kopf. Legte meinen Arm um sie und drückte sie an mich. Strich ihr sanft über den Rücken. Ihre Lippen kräuselten sich zu einem zufriedenen Lächeln, während sie sich voll und ganz in ihrer eigenen Welt verlor. Nicht bemerkte, wie zerbrechlich und verletzlich sie gerade wirkte. Ursprünglich war nicht geplant gewesen, dass ich sie küsse. Ihr je auf diese Art und Weise nahekommen würde. Küsse waren verführerisch, gefährlich. Eine Ablenkung. Eine Versuchung. Doch Lin schien wie Gift für meine Gedanken zu sein. Allein wenn sie sich bewegte, konnte ich an nichts anderes denken, wie wenn sie vollkommen unterwürfig unter mir liegt und mit sich machen lässt was auch immer ich will. Und dieses Gift wollte ich heute mehr als alles andere kosten. Und was sollte ich sagen? Es schmeckte süß. Wie ein Cocktail an einem milden Sommerabend in der Toskana. Sie war so verführerisch süß, dass ich gar nicht anders konnte als alles von ihr zu kosten und mir ihren Geschmack auf der Zunge zu zergehen lassen, während ich wie ein ertrinkender nach ihrer Luft japste. Bei Gott, ich war wirklich nicht der sentimentale romantische Typ aber ... Nein. Ich musste mir das so schnell wie möglich aus dem Kopf schlagen. Das ganze zwischen uns professionell halten. Es war nicht mehr als eine professionelle Dominant und Submissive Beziehung um unserer beider Befriedigung nach Dominanz und Unterwerfung zu befriedigen.

Lincolns Atem wurde immer ruhiger und tiefer. Hin und wieder zuckte sie leicht. Sie war also eingeschlafen. Ich lächelte in mich hinein, als ich sie im Brautstil hochhob. Bevor ich sie in mein Bett legte, trocknete ich sie noch ab und legte mich schließlich zu ihr. Mit meinen Arm um sie, kuschelte ich mich an sie und sog ihren Duft ein. Sie roch nach Kirschblüten. Nach einem warmen Frühlingstag, an dem man aufwachte und vom Zwitschern der Vögel begrüßt wurde. Nach kindlicher Unschuld. Eine Unschuld, die ich ihr nicht austreiben konnte und dies sollte auch niemand anderes.

Eden - Craving LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt