Kapitel 25

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Micah

Ich kann einfach nicht. Die Worte hallten wie ein Echo nach. Brandmarkten meine Gedanken in jenem Moment, in dem sie an mein Gehirn gelangten. Ein sengend kalter Schmerz, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Hatte sie sich so gefühlt? Immer wenn ich mich nicht gemeldet hatte? Scheiße, ich wollte sie berühren. Ihr über die geröteten Wangen streichen. Sehen wie dieses dunkelbraun vor Lust loderte, die ich ihr bereitete. Ich wollte nichts sehnlicher als auf alles zu pfeifen. Auf die Medien zu pfeifen. Auf das zu pfeifen was Alice gesagt hatte. Wie von selbst wanderte meine Hand von ihrem Kinn zu ihrer Wange. Mit meinem Daumen strich ich sanft darüber. Ihre haut fühlte sich wie Seide und mein Körper lechzte danach sie überall zu spüre. Ihr Geruch haftete an mir. Verfolgte mich wie ein Schatten.

„Das verstehe ich ... Aber..." Meine Worte kamen nur langsam und heiser über meine Lippen, während wir uns langsam näherkamen. Lin drückte ihren Körper gegen meinen, ihr Kopf legte sich leicht in den Nacken, während ihre Augen die meinen fixierten und immer wieder zu meinen Lippen wanderten. Ich sah den Schmerz den ich ihr bereitet hatte in den Augen. Es stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Ich hatte ihr Herz gebrochen.

Ich hatte etwas in ihr entfacht und es ihr einfach wieder entrissen. War es die richtige Entscheidung gewesen?

„Lincoln ich ..."

Die Tür zu meinem Büro schwang auf und der Geruch von Sandelholz und Salbei schlug mir entgegen.

Verfluchte! Dachte ich und nahm meine Hand von Lins Wange. Erschrocken drehte sie sich um und betrachtete den Störenfried, der mit selbstgefälligem Grinsen im Türrahmen stand und uns betrachtete.

„Oh tut mir leid. Störe ich gerade etwa?"

„Void. Was willst du hier? Dein Termin ist erst Morgen"

Der dunkelhaarige reckte sich in die Höhe und straffte die Schultern. Er schien seit unserer letzten Begegnung etwas an Muskeln zugelegt zu haben denn er wirkte aufrechter und breiter wie noch vor drei Monaten.

„Oh ja. Richtig. Naja Mikey Boy, ich war in der Gegend und dachte ich schaue mal vorbei" Er stolzierte in meinem Büro herum, als würde es ihm gehören. Betrachtete die Bücher in den Bücherregalen. Ließ seine Finger in gespielter Ehrfrucht über die Ledernen Einbände streichen und blätterte sie desinteressiert durch. Void Venom, VV, war der jüngste aufstrebende Stern von CP Publishing. Seine dem Horror Genre gewidmeten Bücher heimsen einen Bestseller Titel nach dem anderen ein und das Weltweit. Sein letzter Titel „Erlösung" wurde bereits für zahlreiche Preise nominiert und in 10 verschiedene Sprachen übersetzt.

„Wer ist denn die hübsche Dame an deiner Seite", sagte er höflich und kam auf uns zu. Er betrachtete sie aus seinen eisblauen Augen von Oben bis unten. Seine Nasenflügel blähten sich leicht auf und seine Zunge leckte sich in einer unauffälligen lasziven Geste über seine schmalen blassen Lippen. Void war im Allgemeinen von sehr blassem Teint, wodurch seine Augen regelrecht herausstachen und von den dunklen Haaren nochmals hervorgehoben wurden. Dennoch jagten mir diese Augen jedes Mal aufs Neue einen Schauer über den Rücken.

„Das ist Lincoln Maddox. Unser jüngstes Autoren Mitglied", stellte ich sie vor und platzierte mich hinter ihr. Legte ihr meinen Arm über ihre Taille.

„Sehr erfreut Lincoln", sagte er und schenkte ihr einen Handkuss samt Verbeugung. Innerlich, überdrehte ich die Augen.

„Na dann. Ich wollte nicht hereinplatzen und euch beide stören. Ihr habt im Augenblick bestimmt sehr viel zu besprechen", lächelte er. Ließ seine Augen auf mir ruhen um abzuschätzen, was ich dachte.

Eden - Craving LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt