Kapitel 29

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Micah

Sie bedeutet mir nichts. Nicht das Geringste. Diese Worte wiederholte ich wie ein Mantra. Versuchte sie zu verinnerlichen, während ich der blonden Nachrichtensprecherin beim Reden zuhörte. Alles leere Worte die aus ihren hübschen herzförmigen kirschroten Lippen sprudelten. Mathias ließ seine Hände an Lins Hüften Ruhen. Sah ihr tief in die Augen. Sie waren sich nahe. So gefährlich nahe. Jeder Muskel in meinem Körper spannte sich an. War bereit loszuspringen falls er es versuchen sollte. Aber nein. Stopp. Es ging mich nichts an. Konnte mir egal sein. Das zwischen uns war beendet und würde nie wieder aufgerollt werden. Es. War. Vorbei.

„Es ist jedenfalls wirklich interessant das Sie Void unter Vertrag bekommen hatten" Scheiße. Worüber hatten wir noch gleich gesprochen? Ach ja. CP's neuste Autoren. Alice neben mir trank genüsslich ihren Champagner und betrachtete die Menschenmenge auf der Tanzfläche. Mich ignorierte sie mittlerweile gänzlich. Was gut war. So konnte ich mich voll und ganz auf meine Ablenkung stürzen ... wenn man nur nicht so einen unverschämt guten Blick auf den Balkon hätte.

„Tja. Er war nicht leicht zu überzeugen", sagte ich. Lächelte. Strich ihr sanft über den Arm und sie tat es gleich. Ich konnte es also noch. Ihre bernsteinfarbenen Augen wirkten wie zwei goldene Pools in dem warmen Ambiente. Sie wurden von leichten Lachfältchen geziert die man aber kaum bemerkte, wenn man nicht hinsah. Ihre Haut war eben und elfenbeinfarben, glatt gestrichen vom Botox, welches sie sich vermutlich in regelmäßigen Abständen spritzen ließ um früh genug dem Alter entgegen zu wirken.

„Das glaube ich Ihnen gerne", lachte sie. Ließ nun ihre Hand auf meinem Arm ruhen. Ich trank mein derzeitiges Getränk aus und beugte mich ein wenig näher zu ihr vor. Flüsterte ihr ins Ohr, ob wir unsere Unterhaltung nicht wo anders fortsetzen wollten, immerhin gab es gegenüber dem Schloss ein frisch erbautes 5 Sterne Hotel. Meine Augen wanderten dabei zu Mathias und Lincoln, die in ihre Unterhaltung vertieft zu sein schienen. Dampf ablassen. Genau das war es was ich brauchte, wenn ich mir die beiden gemeinsam den ganzen Abend lang geben musste. Und dieses Blondie vor mir war leichte Beute und offensichtlich ganz hungrig darauf mich besteigen zu können. Tja, wenn sie da mal nicht ihr blaues Wunder erleben würde.

„Mathias ist ein guter Mann" Fuck wieso dachte ich wieder daran? Vermutlich weil es wahr war und dennoch trieb es mich zur Weißglut die beiden zusammen zu sehen. Nein. Es kotzte mich förmlich an. Konzentrieren.


„Also. Was hältst du davon? Nur du und ich und ein Hotel Zimmer?", raunte ich ihr ins Ohr, sah wie sie erschauderte.

„Das ...", sie grinste, leckte sich über die Lippen und ließ ihre Augen in stiller Bewunderung über meinen Körper wandern „Klingt nach einer hervorragenden Idee"

Alice neben mir gab einen angewiderten Laut von sich und schüttelte sich.

„Du bist dir sicher das du weißt was du da tust?", zischte sie mir zu.

„Ja. Tu ich"

Lincoln

Mathias ließ seine Hände an meinen Wangen ruhen. Strich sanft über diese.
„Fakt ist. Du bist die schönste Frau, die mir jemals untergekommen ist", sagte er. Kam mir langsam immer näher.

„Micah ist ein Idiot, dafür, dass er nicht wusste was er an dir hat" War das denn die Wahrheit?

„Ich denke nicht das er das so sehen würde", sagte ich leise. Mathias lächelte. Mein Herz tat keinen Sprung. Die Schmetterlinge blieben aus. Dennoch wollte ich das kleine Flämmchen der Anziehung die ich für Mathias empfand nicht dem Tode weihen und fächerte ihm Luft zu. Hoffend, dass es zu einem lodernden Inferno werden würden.

Sein Atem kitzelte meine Haut. Sein Geruch umgab mich wie eine warme Decke. Ein Kiefernwald, frisch nach dem Regen. Ein Geruch der Geborgenheit und Sicherheit mit sich brachte.

Eden - Craving LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt