Eden - Craving Love

Kapitel 40

Micah

„Micah Crimson?" Langsam drehte ich mich um. Blickte in die dunklen bernsteinfarbenen Augen eines mir gänzlich unbekannten Mannes. Er trug eine dunkelbraune Gestreifte Anzugshose, welche mit hellbraunen Hosenträgern oben gehalten wurde. Dazu trug er ein weißes ebenso leicht gestreiftes Hemd. Die Ärmel hatte er bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt, wodurch das Tattoo einer Schlange entblößt wurde, die sich über seinen gesamten Arm zu schlängeln schien. Um etwas, was wie ein Granatapfel aussah. Sein bronzebraunes Haar war sorgsam nach hinten geföhnt und war voluminös. Sein breiter und doch zart wirkender Kiefer schmückte ein gepflegter Bart. Seine Stimme war warm, sanft und einladend.

„Wer sind Sie?", fragte ich. Nahm Lins Hand und zog sie aus Mathias griff. Dieser ließ sie sprachlos gehen.

„Ich würde es bevorzugen Ihnen meinen Namen in etwas privateren Räumlichkeiten zu verraten. Unter vier Augen.

„Nein. Was Sie mir zu sagen haben, können Sie mir ebenso gut Ihr gegenüber sagen" Er schloss die Augen und dachte nach. Als er sie wieder öffnete war seine Stimme gesenkt aber fest.

„In Ordnung"

~

Ich führte uns in mein für diesen Abend gebuchtes Hotelzimmer und schloss die Tür hinter uns ab. Niemand würde wissen, wessen Zimmer das ist, denn ich hatte es unter einem falschen Namen buchen lassen. Gerade, konnte ich nicht vorsichtig genug sein.

„Also?", stellte ich ihn zur Rede. Legte meinen Arm um Lincolns zitternde Schultern.

„Mein Name ist Nathan Galloway", sagte er „Ich wurde heute Abend geschickt um Sie zu töten" Da war keine Funken Humor versteckt. Kein Lächeln oder Gelächter, welches mir gesagt hätte, dass dies bloß ein viel zu früher Aprilscherz war. Nathan, sagte die Wahrheit.

„Tja. Anscheinend sind Sie in ihrem Job nicht sonderlich gut, wenn Sie mich darüber in Kenntnis setzen" Er lächelte. Mir kam dieses Lächeln seltsam vertraut vor und ein Seitenblick in Lins Richtung verriet mir, dass es ihr ebenso erging.

„Ich habe auch nicht vor Sie zu töten. Würde ich das wollen, dann wären Sie schon längst tot. Nein. Ich will Ihnen helfen"

„Wieso sollten Sie mir helfen wollen?"

„Aus eigenem persönlichem Interesse" Ich kniff die Augen zusammen. Musterte Nathan. Er besaß gewisse Ähnlichkeiten mit Lestat. In der Art wie er sich bewegte. Wie er lachte. Wie er sich gab. Doch ich war mir nicht sicher, ob ich mir dies nicht einfach nur einbildete aufgrund überspannter Nerven.

„Und wie denken Sie wollen Sie mir helfen"

„Whitlock, er agiert unter dem Synonym Herakles, hat den Auftrag Ihren Vater in Gewahrsam zu nehmen. Zeus weiß, dass er weder das Geld hat, noch Sie ihm ausliefern wird. Weswegen er Ihren Vater zurück in seinen Dienst verpflichten will. Er wird mit dem Anschlag auf ihn bis nach der Angelobung warten. Ich werde in der Zwischenzeit seinen Sohn ausschalten und diesen unschädlich machen und der Polizei übergeben. Ich habe ihnen bereits alle wichtigen Beweise Anonym überliefert um sie Dingfest zu machen. Wenn dieser Abend vorbei ist, wird das Geschlecht Whitlock als Verbrecher vor Gericht und in den Knast wandern"

Nathan hatte alles bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und offenbar schon vorbereitet.

„Warum erzählen Sie mir das alles" Ein schiefes Lächeln erschien auf seinem Gesicht als er auf mich zuging und mir seine Hand auf meine Schulter legte.

„Genießen Sie den Abend. Crimson. Und starten Sie als neuer Mensch ins neue Jahr. Um alles weitere, werde ich mich kümmern. Ich habe überall auf der Feier meine Leute platziert. Engste Vertraute denen ich mit meinem Leben vertraue. Ausgebildete Soldaten. Ausgebildete Attentäter. Geschult in der Kunst des Tötens. Sie werden ein Auge auf Sie und ihre bezaubernde Freundin haben und sie beschützen"