Kapitel 39

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Micah

Heute, war der Tag der Tage. Der 31. Dezember. Bodyguards standen vor dem Eingang des gemieteten 5 Sterne Hotels, in welchem die Party stattfand. Sie kontrollierten Gäste und 3-G Regelungen. Es war ein Kampf gewesen die Veranstaltung bei den Behörden durchzubringen aber ich hatte letzten Endes Erfolg gehabt. Politiker. Schauspieler. Musiker. Jegliche Menschen mit Rang, Namen und Status waren heute hier versammelt. Das Thema? Ein Maskenball. Nach wie vor hatte ich keine Hinweise finden können, die Mathias mit Olympia in Verbindung brachten. Und nun drängte die Zeit. Mir blieben nur wenige Stunden bis null Uhr und noch weniger Zeit blieb mir, bis zur Angelobung. Kritisch beäugte ich mich im Spiegel. Strich die letzten falten meines dunkelroten Anzuges glatt, richtete die weiße Krawatte, meine weißen Handschuhe und checkte, ob der Lack an meinen weißen Schuhen fein von irgendwelchen Abnützungen war. Nervosität sammelte sich in meinem Magen an und wurde mit jeder Minute die verstrich Größer. Lincoln würde heute auch hier sein, sowie noch einige weitere spontan Besucher die nicht auf der Liste waren. Ich wollte die Veranstaltung so offen wie möglich halten um eventuelle Anschläge im Keim zu ersticken, weswegen auch einfach Bürger eingeladen waren hieran teilzunehmen, insofern sie einen 3-G Nachweis besaßen. Zugegeben, die Entscheidung war spontan gewesen doch sie fühlte sich richtig an.

„Bereit?" Alice trug ein schwarzes enganliegendes A Linien Kleid mit silbernem Wellen Muster in welchem feine dunkelrote Rubine eingearbeitete waren. Ihre Füße steckten in hohen schwarzen Pumps. Zuvor hatte ich meinen innersten Kreis in alle wichtigen Einzelheiten eingeweiht. Ihnen gesagt worauf sie achten sollten und dass sie mich unverzüglich wissen lassen sollten, wenn ihnen etwas merkwürdig vorkam.

Alice setzte ihre Maske, welche ebenso schwarz war wie das Kleid und im Barock-Stil gehalten war ab und lächelte mir aufmunternd zu. Ich selbst betrachtete die dunkelrote edle Wolfsmaske die vor mir auf dem kleinen Beistelltischchen lag. Sie schien mir Kraft und Mut zu schenken.

„Du kennst mich. Ich bin immer bereit" Sie lachte „Das weiß ich doch" Trat näher an mich heran und richtete meinen Kragen und band meine Krawatte neu.

„Lincoln ist mit Mathias hier", schnitt sie an. Wartete meine Reaktion ab. Ich presste meinen Kiefer zusammen, knirschte leise mit den Zähnen und atmete tief durch. Niemand wusste von Lincoln und mir. Nicht einmal meine engste Vertraute Alice, dessen klare Augen mich sorgsam prüften.

„Ich weiß. Sie sind ein hübsches Paar", brachte ich so monoton wie nur möglich hervor.

„Mhm" Alice schien nicht überzeugt „Rhys ist auch hier ... mit Camille", sagte sie nun schmunzelnd. „Offenbar hat sie bei der letzten Veranstaltung ein Auge auf sie geworfen" Na großartig. Genau das hatte mir noch gefehlt. Ich sollte Camille davor warnen sich auf ihn einzulassen. Immerhin war er ein exzentrischer Künstler, angesehener Autor und nicht ganz koscher. Aber auf der anderen Seite war sie alt genug, sich um sich selbst zu kümmern und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Dennoch würde ich sie heute genau beobachten.

Ich seufzte schwer und rang mir ein lächeln ab „Sie ist alt genug, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen"

„Das allerdings, aber sie geben ein hübsches Bild ab"

„Ich dachte du hast Void"

„Tu ich auch. Das heißt aber nicht, dass ich anderen ihr Glück neidig bin" Sie lächelte wissend, klopfte mir auf die Schulter und betrachtete zufrieden ihr Werk „So. Fertig. Zeit runter in den Tanzsaal zu gehen"

In der Mitte des Saals befand sich ein riesengroßer schneeweise Weihnachtsbaum, welcher in Rot und dazu passenden Violett und schwarztönen geschmückt war. Über all sah man eleganten Tüll. Pompös, Dezent. Musik hallte sanft durch den Raum und lud die Leute zum Tanzen ein. Ich band mir meine Maske um und betrat den Saal. Niemand beachtete mich oder erkannte mich. Hier und da warfen mir ein paar Damen lüsterne Blicke zu, wenn ich an ihnen vorbei ging. Meine Augen suchten jedoch nur nach einer Person. Einer Person, die ich zur Rede stellen musste, noch bevor mein Vater mich als neuen Geschäftsführer vorstellte. Mathias Whitlock.

Eden - Craving LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt