Katarina
Piep. Piep. Piep.
Plötzlich spüre ich ein Gewicht auf mir. Ich öffne meine Augen und sehe Buddy auf mir. Dann bellt er Richtung Nachtschrank und ich weiß, weshalb er mich geweckt hat. Ein Blick zu meinem Wecker lässt mich aufstöhnen. Anscheinend war ich gestern oder eher heute zu müde, um den richtig zu stellen. Er hat mich doch eineinhalb Stunden früher geweckt, als nötig wäre. Klasse.
Da ich aber nun mal wach bin, stehe ich auf und stelle den Wecker für Morgen richtig. Dann gehe ich in die Küche und gebe Buddy sein Frühstück. Anschließend mache ich mich fertig. Jetzt habe ich zweieinhalb Stunden Zeit, bis ich mich beim Captain melden muss. Ich entschließe mich dazu, die Stadt etwas zu erkunden und Buddy seinen Auslauf zu geben.
Wenig später fahre ich auf einen Parkplatz in der Nähe vom Revier. Das Revier, bei dem ich bin, liegt genau zwischen der Altstadt und dem modernen Teil. Entschlossen gehe ich erst in die Altstadt. Es ist wunderschön. Die Häuser sind alle bunt und haben diese Giebeldächer. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ich bin in Dänemark oder Schweden. Am Hafen herrscht schon reges treiben. Da fällt mir ein, habe ich den Leuchtturm ausgemacht? Nein, verdammt. Ich hole mein Handy heraus und gehe wieder Richtung Auto. Ich suche die Nummer von James heraus, der sie mir gestern noch kurz vorbei gebracht hat. Ich zögere kurz und schaue auf die Uhr. Es ist acht Uhr und um halb zehn muss ich mich melden. Ich hätte also genügend Zeit, ihn selber auszumachen. Als ich wieder aufblicke bemerke ich, dass ich im modernen Teil angekommen bin, aber nicht da, wo ich hinwollte, verdammt. Da ich auch nach einigen Minuten immer noch nicht den richtigen Weg gefunden habe, drücke ich kurzerhand auf anrufen. Es klingelt und klingelt. Ich will schon gerade wieder auflegen, als Wörter erscheinen. "Ja?" "Guten Morgen James, ich hoffe ich habe sie nicht geweckt. Aber mir ist gerade eingefallen, dass ich vergessen habe den Leuchtturm auszumachen." "Ich bin seine Frau Else, nett dich kennenzulernen. James ist schon drüben und macht ihn aus, meine Liebe. Er hat mitbekommen, wie du gefahren bist und als er das Licht gesehen hat, ist er rüber." "Oh vielen Dank Else. Sie haben was gut bei mir." "Dann komm heute Abend zum Essen vorbei, sodass ich dich auch in Person kennenlernen kann." Ich muss schmunzeln. "Sehr gerne, dann bis heute Abend." "Bis heut Abend."
Eine Sache geregelt, fragt sich nur, wie ich wieder zu meinem Auto komme. Während ich noch dabei bin, mein Handy weg zu packen, stolpere ich und lande in einer Drehtür, durch die ich auf der anderen Seite komme. Verwirrt schaue ich nach draußen, wo Buddy mich mit schräg gelegtem Kopf aus großen Augen ansieht. Ich sehe noch, wie er ein Schritt auf die Tür zu macht, ehe ich schon an meinem Arm gepackt werde und mit gezerrt werde. "Was stehen sie hier so herum. Sie sind schon viel zu spät für ihre Arbeit. Sie sind seine 8. Sekretärin dieses Jahr. Ich habe keine Lust mehr ihre Arbeit auch noch zu machen, dafür zahlt er mir zu wenig. Da sie zu spät sind, stellen sie sich darauf ein, dass sie wieder im hohen Bogen fliegen...."
Ich bin viel zu verwirrt, um mich gegen diese Frau zu wehren. Da ich hinter ihr her stolpere, kann ich nicht sehen, ob sie redet. Wie zum Teufel kann sie auf Highheels so schnell sein und ich komme trotz Turnschuhen nicht hinterher? Da der Fahrstuhl auch viel zu voll ist, kann ich immer noch nicht sehen, ob sie mit mir redet. Sie zerrt mich weiter aus dem Fahrstuhl in Richtung eines Büros. "Und wie sehen sie aus. Das muss sich bis morgen unbedingt ändern. So, viel Glück Schätzchen." Sie öffnet die Tür und schubst mich wortwörtlich rein. Ich stolpere und drehe mich zur Tür. "Also wirklich, so geht man doch nicht mit seinen Mitmenschen um." kann ich mich jetzt endlich aufregen. "Knurren." "Was denkt sie eigentlich, was ich hier soll?" Frage ich mich selber. "Als meine Sekretärin, liefern sie einen wirklich furchtbaren ersten Eindruck." Ich werfe kurz einen Blick zum Schreibtisch, doch da ist niemand. Ich will schon zur Tür gehen, "Wo gedenken Sie..", als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Reflexartig greife ich die Hand und werfe den dazu gehörigen Körper über meine Schulter auf den Boden. Mit aufgerissenen Augen, schaue ich den Mann unter mir an. Meine erste Erkenntnis: Ich war doch nicht alleine. Meine zweite: Der Typ ist verdammt sexy. Moment, sexy? Seit wann denke ich denn so was? Der Mann unter mir beginnt sich zu bewegen. Da ich immer noch auf ihm knie, gehe ich schnell herunter und weiche zur Tür aus. "Das tut mir furchtbar leid. Es war ein Reflex. Ich dachte, ich wäre alleine." Verwirrt schaut mich der Typ an. "Ich... ich gehe dann mal." Ich drehe mich um und öffne die Tür. Ich sehe gerade noch wie etwas auf mich zu kommt, bevor ich auch schon wieder nach hinten falle. Aber nicht wie erwartet lande ich auf den Boden, sondern auf dem Mann, der immer noch hinter mir liegt "Uff". Als ich etwas nasses im Gesicht spüre, erkenne ich Buddy, der auf mir liegt. "Du hast mich gefunden. Gut gemacht Buddy, aber jetzt gehe doch bitte herunter." Fast augenblicklich geht Buddy herunter und wartet gehorsam neben mir. Ich rappel mich auf und halte dann dem Mann meine Hand hin. "Ich entschuldige mich noch einmal. Das war echt nicht meine Absicht gewesen." Als der Mann meine Hand ergreift, spüre ich kleine Funken, die hin und her zwischen uns gehen. Als er steht, lasse ich sofort seine Hand los. "Ich entschuldige mich nochmal, aber ich muss los." Ich will mich gerade zu Buddy wenden, um seine Leine aufzuheben, da hält mich der Mann an meinem Ellenbogen fest. "Ich nehme mal an, sie sind dann nicht meine Sekretärin?" Ich würde gerade gern wissen, ob seine Stimme wirklich so tief ist, wie ich sie mir vorstelle. "Ähm, nein. Das muss wohl ein riesen Missverständnis sein." Seine dunklen Augen schauen mich nun traurig an. Fast schon verzweifelt fährt er sich durch seine dunkelblonden Haare. "Sie sind neu in der Stadt oder?" "Ja?" sage ich, auch wenn es eher nach einer Frage klingt. "Mein Name ist Brendan Nash." sagt er und reicht mir wieder seine Hand. Ich schaue sie kurz an, ehe ich ihm meine Hand reiche "Katarina McCarthy."
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Fühl den Herzschlag
ParanormalKatarina McCarthy hat ihren Traum erfüllt und wurde zum Detective ernannt. Zusammen mit ihrem jungen Gehörlosenhund Buddy, der auch gleichzeitig ein Polizeihund ist, tritt sie ihre neue Stelle in Chefield an. Das erste Mal, dass sie alleine mit eine...