Katarina
Wir sind seit zwei Stunden unterwegs und müssten bald da sein. Die Fahrt war sehr lustig, nachdem Ben verstanden hat, dass ich auch von der Seite seine Lippen lesen kann. Am Anfang fühlte er sich zwar etwas unwohl, da ich ihn ja fürs Lippen lesen ununterbrochen anschauen muss, aber zwei Stunden üben und ihn stört es nicht mehr. Wir haben uns viel besser kennenlernen können über die Stunden. Wie Ben ist, hat er den einen oder anderen Witz gemacht.
Der Wagen kommt zum stehen. Ich schaue mich um und sehe ein kleines Vorstadthäuschen. Ich schaue nochmal zu Ben "Bereit?" "Ja, ich bin froh, dass wir die Nachricht nicht noch überbringen müssen. Das finde ich, ist das schlimmste an diesem Beruf." Zustimmend nicke ich und steige aus. Für Buddy öffne ich die Hintertür. Sich streckend springt er raus und bewegt sich etwas. Bevor wir zurück fahren, müssen wir ihm erst einmal Auslauf lassen.
Wir gehen auf die Haustür zu. Vor dieser schaut mich Ben nochmal fragend an. Auf mein Nicken hin, klingelt er. Es dauert nicht lang und die Tür wird von einem Mann geöffnet. Er sieht ziemlich fertig aus. "Guten Tag Mr. Hayes, wir sind vom Chefield Police Department. Unser Beileid. Wir würden gerne mit ihnen und ihrer Frau reden." Er nickt und öffnet die Tür weiter, sodass wir eintreten können. Dann führt er uns ins Wohnzimmer, wo eine Frau mit einer Decke sitzt.
"Möchten sie etwas trinken?" "Nein Danke." antwortet Ben. Buddy geht zu der Frau und legt seinen Kopf in ihren Schoß. Sie blickt auf und beginnt ihn zu streicheln. "Fragen sie ihre Fragen" fordert uns der Vater auf. "Was wollte ihre Tochter bei uns in Chefield?" Fange ich also an. "Sie brauchte Zeit für sich. Sie hatte dauernd gearbeitet, also habe ich sie dazu überredet einen Urlaub zu machen, bevor sie an dem ganzen Stress hier kaputt geht." sprach die Mutter ohne Elan. Überrascht blickt der Mann zu ihr. "Deshalb hast du nicht geredet. Du gibst dir die Schuld. Schatz, du kannst nichts dafür. Du hast nicht Schuld" beteuert ihr Mann. "Das haben sie wirklich nicht Mrs. Hayes. Das hat nur der Mistkerl, der sie getötet hat." bekräftigt Ben ihren Mann. "Ich weiß, aber es fühlt sich trotzdem so an. Ohne mich hätte sie keinen Urlaub genommen." "Schatz, was wäre die Alternative gewesen? Weiter zu arbeiten und ein Burnout zu bekommen? Sie brauchte den Urlaub. Den Rest konntest du nicht wissen." Sie nickt und schaut uns dann auffordernd an. "Wissen Sie ob ihre Tochter Feinde hat?" Beide schütteln ihre Köpfe. "Nein, sie war eigentlich bei allen beliebt. Den Stress bekam sie durch ihre Arbeit." beantworten Sie.
Und so ging es weiter. Wir fragten noch alles mögliche, doch einen wirklichen Hinweis bekamen wir nicht. Wir standen immer noch bei null und das kann nicht sein.Wieder im Auto besprachen wir uns, doch da sie keinen Freund hat und ihre Freunde ein Alibi, beschlossen wir, wieder zurück zu fahren. Die ganze Fahrt über besprachen wir alle möglichen Theorien, doch keine machte wirklich Sinn, wodurch wir sie alle verwarfen. Sie muss, so schwer es sich anhört ein zufälliges Opfer sein. Doch dies erschwert es uns, den Täter zu finden. Vor allem, da wir noch keine Berichte der Spurensicherung oder Gerichtsmedizin haben.
Kurz vor meinem Haus frage ich Ben „Willst du noch etwas bleiben, sodass wir unser weiteres Vorgehen besprechen? Wir können währenddessen auch mit Buddy spazieren gehen?" Bens Gesicht fängt an zu strahlen. „Sehr gerne." Der Auslauf bevor wir wieder losgefahren sind, war nicht besonders lang, daher ist es für Buddy gut, wenn wir jetzt einen großen Spaziergang machen.
Als mein Haus in Sichtweite kommt, wundere ich mich, dass ein Auto vor meinem Haus parkt. „Kennst du das Auto?" fragt Ben ebenfalls verwundert nach. „Nein und du anscheinend auch nicht. Wir werden es ja jetzt sehen." sage ich und steige zusammen mit Buddy aus, der verbotenerweise nach Vorne gesprungen ist. Zwei Männer stehen vor meiner Haustür und scheinen sich zu unterhalten. Ich gehe ein paar Schritte auf sie zu, ehe ich sie erkenne.
Mir entkommt ein Quieken und ich renne auf den größeren zu und springe auf seinen Rücken. Er stolpert ein paar Schritte, bevor er wieder einen festen Stand hat. Er dreht seinen Kopf zu mir und lächelt mich an. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange. „Markus, was macht ihr hier?" frage ich überrascht aber froh. „Wir dachten, du wohnst hier schon ein paar Tage und wir komme dich besuchen. Außerdem hatte ich geschäftliches in Portland zu tun. Da dies schon auf dem halben Weg liegt, sind wir dann nach Saint John weiter geflogen und von dort mit dem Mietwagen eineinhalb Stunde hier her. Chefield ist wirklich schön Rina." „Ich bin darüber auch sehr froh." antworte ich ihm. Dann gleite ich von ihm wieder herunter und umarme den anderen Mann „Hallo Grandpa." „Hallo Kleine, wie geht es dir?" „Jetzt wo ihr beide hier seid viel besser." „Auch hier eine Schleimerin?" neckt Markus mich. Von mir bekommt er nur einen Ellenbogen in die Seite.
*Räusper* Beide wenden sich etwas oder wohl eher jemanden hinter mir zu. Ich drehe mich um und sehe Ben. Meine Augen werden groß, ach herrje, ihn habe ich ja komplett vergessen. Ben schaut Markus ziemlich feindselig an. Das ignoriere ich aber erst einmal und beginne sie vorzustellen. „Darf ich vorstellen, dass ist Ben mein Partner bei der Polizei und dass ist mein Grandpa Henry McCarthy und mein Bruder Markus McCarthy." und deute jeweils auf die Personen. „Freut mich sehr Sie kennenzulernen Ben." fängt mein Grandpa an ihn zu begrüßen. Ben schüttelt mit einem leicht panischen Blick seine Hand und die von Markus, ehe er mich etwas zur Seite zieht. „Er ist dein Bruder? Dein biologischer Bruder?" fragt er besorgt. „Ja, warum fragst du?" „Oh shit. Das war mein Fehler. Ich bin so blöd. Warum musste ich es ihm auch gleich sagen?" redet Ben dann mit sich selber und fährt sich nervös durch die Haare. Ich packe ihn bei den Schulter und zwinge ihn so zur Ruhe „Was war dein Fehler und was hast du gesagt?" stelle ich ihn zu Rede. „Mir ist vielleicht aus versehen im Mindlink eine Nachricht an Brendan herausgerutscht, in der ich ihm sagte, dass du gerade einen anderen Mann umarmst?" gesteht er langsam. Sein Problem immer noch nicht verstehend harke ich nach „Ja und?" „Du verstehst es noch nicht Katarina. Werwölfe sind extrem besitzergreifend und eifersüchtig. Insbesondere bei einem Alpha, der gerade seine Mate gefunden hat. Er wird gleich hier auftauchen!"
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Fühl den Herzschlag
ParanormalKatarina McCarthy hat ihren Traum erfüllt und wurde zum Detective ernannt. Zusammen mit ihrem jungen Gehörlosenhund Buddy, der auch gleichzeitig ein Polizeihund ist, tritt sie ihre neue Stelle in Chefield an. Das erste Mal, dass sie alleine mit eine...