Kapitel 21

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Katarina

Nachdem wir wieder zurück bei meinem Leuchtturm waren, verabschiedeten sich Brendan und Ben.
"Sag mal Rina, funktioniert der Turm eigentlich?" fragt mich Markus. Ich schmunzle und deute ihm an, mir zu folgen. Zusammen gehen wir durch die Verbindungstür in den Turm. Während ich den Turm anschalte erzähle ich Markus "Ich bin sogar verpflichtet ihn jede Nacht anzumachen. Ansonsten stranden anscheinend Schiffe unten am Strand." Markus schaut mir begeistert zu. Er strahlt wie ein kleiner Junge, als das Licht angeht. "Jetzt kannst du wirklich froh sein, dass du taub bist. Das ist wirklich unglaublich laut." schreit mir Markus entgegen.

Als wir wieder unten bei meinem Grandpa sind, der in der Zwischenzeit das Abendbrot vorbereitet hat, beginnen wir zu essen. "Brendan scheint ein guter Junge zu sein." beginnt Grandpa das Gespräch. "Mussten die Fragen sein? Das war mehr als unangenehm!" "Ach Kleine, ich will nur sicher gehen, dass du hier in guten Händen bist, wenn..." beginnt er, doch unterbricht sich selber. "Wenn was?" fragt auch Markus nun nach. Mein Grandpa blickt auf und schüttelt dann seinen Kopf. "Nicht so wichtig. Ich will nur, dass meine Enkel alle glücklich sind. Du bist oder warst eher die Letzte, um die ich mir wirklich Sorgen gemacht habe." Von seinen Worten betroffen, kämpfe ich gegen die aufkommenden Tränen. Ich liebe ihn, gerade wegen solchen Äußerungen. "Ach, und um mich machst du dir keine Sorgen?" ruft Markus gespielt empört und schafft es damit die Atmosphäre wieder zu lockern. "Du hast einen Job der dir Spaß macht und überlegst deiner Freundin einen Antrag zu machen." wirft nun mein Grandpa meinem Bruder vor. "Du hast WAS vor?" rufe ich überrascht. „Man Grandpa, ich habe dich im Vertrauen gefragt! Wenn das so weiter geht weiß Anna davon, schon bevor ich ihr den Antrag gemacht habe." beschwert sich Markus. „Ich freue mich für dich. Ich mag Anna und ihr beide passt wirklich perfekt zueinander." Er lächelt mir dankbar zu und wir fahren mit dem Essen vor.

Nachdem wir den Tisch wieder abgeräumt haben, zeige ich Grandpa das Gästezimmer. Dieser bedankt sich und zieht sich auch gleich zurück. An Markus gewandt sage ich „Da ich nur das Gästezimmer habe, müssen wir es wie früher machen. Ich hoffe das stört dich nicht?" Markus grinst mich verschwörerisch an „Endlich kann ich meine Schwester wieder als Teddybär verwenden. Ich freue mich darauf." Ich muss über seine Aussage ebenfalls grinsen. Wir machen uns also auch Bett fertig und legen uns in mein Bett. Markus schaltet das Licht aus und legt sich neben mich. Ich kuschle mich fast sofort an ihn und genieße es, seinen Herzschlag an meiner Wange zu spüren. Wir haben das früher fast jede Nacht gemacht, bis er ausgezogen ist, um mit Anna zusammen zu ziehen. Ich muss gestehen, es hat mir unglaublich gefehlt. Dieses beruhigende Klopfen konnte mich immer beruhigen, egal wie blöd mein Tag war. An meinem Arm spüre ich das Zeichen für ‚Gute Nacht' ich wünsche es auch Markus und schlafe dann ein.

~_~~_~~_~~_~ (Triggerwarnung: Tartort)

Rina verdammt wach auf. Dein scheiß Handy vibriert die ganze Zeit und Buddy bellt." grummelt Markus und rüttelt mich wach. Verschlafen greife ich nach meinem Handy und nehme den Anruf entgegen. „Ja?" verschlafen reibe ich mir die Augen, um den Text lesen zu können. „Verdammt. Ja, ich bin gleich da." verabschiede ich mich und springe aus dem Bett raus. „Was ist los?" fragt Markus. „Ich wurde zu einem Tatort gerufen. Ich muss da jetzt schon hin. Wenn du und Grandpa wollt, können wir uns in meiner Mittagspause treffen und ich zeige euch etwas die Stadt. Insbesondere der Hafen ist sehr schön." Als Antwort bekomme ich nur einen Daumen nach oben, ehe er sich wieder in die Decken einmummelt.

Schnell mache ich mich fertig und nehme das Futter von Buddy mit. Da muss er jetzt warten, bis wir wieder im Revier sind. Nachdem ich alles habe, fahre ich los, die Küste entlang. Auf dem Strandparkplatz parke ich und gehe zum Strand. Schon von weitem kann ich den Tumult sehen, auf den ich zusteuere.

Ich werde durchgelassen und komme bei der Leiche zum stehen. „Guten Morgen Phoebe." „Morgen. Gut würde ich ihn nicht nennen. Einmal wegen ihr hier, weil sie den Morgen nicht mehr erleben kann und weil es gerade mal sieben Uhr ist." Ich sehe eine Bewegung aus dem Augenwinkel und sehe Ben, wie er neben mir zum stehen kommt. Er schaut auch nicht gerade fitter aus, als wir. Seine Haare hat er wohl gar nicht gemacht, so wild wie sie in alle Richtungen abstehen. „Was haben wir Phoebe?" grummelt er, da er seine Lippen nicht wirklich bewegt. „Josie Fisher, 21 Jahre, mehrere Messerstiche im Abdomen. Todeszeitpunkt schätzungsweise gestern Mittag. Wenn ich mich nicht täusche, wurde die selbe Klinge benutzt, wie bei Georgia Hayes. Genaueres kann ich aber erst nach der Obduktion sagen. Den Bericht zu Georgia Hayes bekommt ihr übrigens heute, bevor ich mit ihrer anfange." Ich nicke und schaue mir die tote Frau nun auch genauer an. „Sag mal Phoebe, ist irgendwas mit ihren Augen? Das sieht so komisch aus." frage ich die Ärztin. „Du hast einen guten Blick." sagt sie und hebt dann die Augenlider an. Fast sofort drehe ich mich um. Das ist echt zu viel für mich. Jemand hat ihr die Augen entfernt.

„Da die Leiche auch hier im Wasser lag, gehe ich auch davon aus, dass kaum Spuren zu finden sind. Jedenfalls war es so bei Georgia Hayes." Da Buddy auch die ganze Zeit den Strand abläuft, gehe ich auch davon aus, dass er noch nichts gefunden hat. Ben und ich erledigen noch alles wichtige am Tatort, ehe wir mit unseren Aufgaben starten. Wir fangen mit ihrem nähren Umfeld an und befragen alle. Doch wie schon zuvor bei Georgia Hayes, war Joesie Fisher aus der Nachbarstadt. Alle haben ein Alibi und die anderen bis jetzt kein Motiv. Dadurch das wir keine einzige Spuren haben, erschwert es auch unsere Suche.

„Das kann doch echt nicht wahr sein. Wir haben nichts, nada, aber zwei tote Frauen. Die einzigen Hinweise, die wir haben sind, dass anscheinend die gleiche Waffe benutzt wird, was darauf schließen lässt, dass es der gleiche Täter ist. Zudem nimmt der Täter ‚Souvenirs' mit. Wer ist bitte schön so krank im Kopf?" beschwert sich Ben, als wir endlich in unsere verspätete Mittagspause gehen. „Keine Ahnung. Aber ein Wolf war das nicht oder?" frage ich ihn flüsternd. Er schaut mich an, bevor er den Kopf schüttelt: „Das würdest du hundertprozentig wissen, wenn es ein Wolf war. Wir benutzten keine Waffen, wir sind die Waffe." „Beruhigend."

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