Epilog

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Katarina

Staunend schaue ich mich im Spiegel an. „Wow, Stella das ist unglaublich. Danke." ich drehe mich zu ihr um und umarme sie. „Bitte. Du musst doch an deinem großen Tag besonders aussehen." Ich lächle sie an und schaue dann wieder in den Spiegel. Meine Haare hat sie leicht gelockt und die ersten Strähnen nach hinten geflochten. In diesen sind einige Blumen eingeflochten. Mein Make-Up war schlicht, aber doch anders als ich es normalerweise trage. Es klopft an der Tür und Buddy legt seine Pfote auf mein Bein. Fragend schaue ich zu Stella, die auf die Tür zeigt. „Herrin." Die Tür öffnet sich und meine Mutter und Vater kommen mit meinem Kleid hinein. „Sie hat es wirklich noch geschafft?" Mein Vater nickt und zieht den Reißverschluss auf. Zum Vorschein kommt ein weißes Kleid, welches sehr an mein Elfenkleid erinnert. In mehreren dünnen Lagen fällt es herunter. Wieder erkennt man drei goldene Triskelen, jeweils auf den Schultern und auf der Brust. Das Besondere war aber, dass man den unteren Teil wie einen Unterrock abtrennen kann, sodass es mir nur noch bis zu den Knien geht und ich trotzdem die klassischen Tänze mittanzen kann. „Es ist wunderschön." Meine Mutter nickt verzaubert. „Genauso wie du Schatz." Mit Tränen in den Augen will ich auf sie zu gehen, doch als ich ihr Parfüm rieche, eile ich schnell ins Badezimmer und übergebe mich. Mein Vater und Stella kommen bestürzt auf mich zu. „Alles in Ordnung Kleine?" Ich nicke und spüle mir den Mund aus. Zusammen gehen wir wieder zurück ins Schlafzimmer. Meine Mutter steht am Fenster und mustert mich skeptisch. „Es tut mir Leid Mom, aber dein Parfüm kann ich einfach nicht riechen heute." Nun fängt sie an zu strahlen. „Oh mein Gott, hast du das gehört? Wir werden Großeltern." Verwirrt schaue ich zwischen meinen Eltern hin und her. Dann fängt meine Mutter an zu erklären. „Ich konnte mein Parfüm auch nicht riechen als ich schwanger war und musste mich immer sofort übergeben." Ich bekomme große Augen und rechne nach. Ich bin wirklich überfällig und das würde meine Übelkeit erklären und die Stimmungsschwankungen. Stella verschwindet kurz und kommt dann mit einer Packung wieder. „Hier, ab mit dir ins Bad." Ich nehme den Schwangerschaftstest und gehe ins Bad. Wieso hat sie den?

Als ich fertig bin gehe ich wieder hinaus. „Stella, warum hast du einen Schwangerschaftstest?" Unwohl fährt sie sich die Arme hoch und schaut überall hin, nur nicht zu mir. „Stella?" werde ich fordernder. „Ich habe sie selbst gebraucht okay?" „Warte, du bist schwanger?" Sie wird rot. Strahlend gehe ich auf sie zu. „Herzlichen Glückwunsch. Aber warum hast du es mir nicht schon vorher erzählt? Warte, weiß es Ben schon?" „Ich wollte es ihm nach der Hochzeit sagen, schließlich ist das heute dein großer Tag. Dein Timer klingelt." Ich wirble herum und greife nach dem Test. Erschrocken hole ich Luft. Ich drehe mich wieder um und schaue in gespannte Gesichter. Den Test hoch haltend sage ich „Ich bin wohl schwanger." Sie freuen sich alle und umarmen mich. Doch als ich in den Armen meiner Mutter bin, reiße ich mich los und eile ins Bad.

Als ich wieder ins Zimmer komme, sehe ich, wie meine Mom sich mit einem Feuchttuch über ihr Dekolletee, Handgelenke und hinter den Ohren wischt. „Jetzt dürfte der Geruch nicht mehr so stark sein." erklärt sie. Vorsichtig nähere ich mich und als ich nichts rieche, umarme ich sie nochmal. Katarina? Wo bleibst du? Wir werden hier langsam alle ungeduldig. Schnell werfe ich einen Blick auf die Uhr. Verdammt, ich hätte eigentlich schon längst unten sein sollen. Sei ehrlich Brendan, DU wirst unruhig. Aber ich komme gleich, keine Sorge. Wir mussten nur etwas klären. Daraufhin höre ich nichts mehr, sondern spüre nur eine Welle voll Liebe von Brendan. Also scheuche ich die anderen hinaus und ziehe mein Kleid an. Dann werfe ich einen letzten Blick in den Spiegel. Als mein Blick auf meinen Bauch fällt, muss ich lächeln und dieses Lächeln behalte ich den gesamten Tag über.

Die Zeremonie war wunderschön. Und ich hätte schwören können, dass Brendan erleichtert ausatmet, als er mich erblickt. Von wegen er ist nicht nervös. Zum Weinen bringt mich Brendan, als er sein Gelübde in Gebärdensprache mir schwört. Dafür bekommt er nach der Zermonie von Stella eine ordentliche Ansage, da so mein Make-Up etwas verwischt ist. Aber zum Glück hatte sie wasserfeste benutzt, sodass es nur von nahem auffällt. Fast die gesamte Gemeinde ist nach Chefield gekommen. Tatsächlich passen alle auf den riesigen Versammlungsplatz vom Rudel. Die Tage, solange die Gäste hier sind, haben alle striktes Verbot sich in der Siedlung zu verwandeln. Es ist sehr amüsant zu beobachten, wie sich hin und wieder einige in den Wald schleichen, um sich verwandeln zu können.

Als die Mädchengruppe der Tanzschule beginnt etwas aufzuführen, kann ich nicht an mich halten und schmeiße meine Schuhe von den Füßen und tanze mit. Ich habe zwar ein paar Probleme mit dem Kleid, doch schaffe ich es einigermaßen.

Als es langsam dunkel wird, lenkt mein Vater Brendan ab und zusammen mit Ben, Stella und meiner Mutter verschwinde ich im Haus. Zusammen lösen wir den unteren Teil des Kleides und ziehe weiße Steppschuhe an. Durch die Fenster nach unten kann ich beobachten, wie meine Familie und Freunde sich ebenfalls ihre Schuhe wechseln. „Und du hast überall Ohrenstöpsel verteilt Ben?" Er schaut zu mir „Ja, sie waren zwar alle verwundert, wofür sie gebraucht werden können, aber jeder hat ein paar und es stehen auch noch ein paar als Ersatz auf den Tischen." Ich nicke ihm dankbar zu. Meine Mutter schüttelt den Kopf „ich verstehe nicht, wofür ihr die braucht. Es ist doch so schön das Geräusch, wenn alle zusammen steppen." Aufgeregt schaue ich zu ihr und nicke. Die ganze Zeit schon, übermittelt mir Brendan die Geräusche. Ich freue mich schon richtig, auch endlich das Geräusch beim Steppen zu hören. Als alles fertig ist, gehen wir hinaus und ich bleibe hinter Tüchern verborgen. Auf einem Teil der Wiese ist eine riesige Fläche zum Tanzen und Steppen aufgebaut. An den Seiten sehe ich die Musiker aus meiner Gemeinde. Ich lächle ihnen zu und nicke dann der Sängerin zu, dass sie starten kann. Dann zähle ich die Takte und beginne zu tanzen. Zu meiner Verwunderung tanzt dann nicht Markus, sondern Brendan, wie es eigentlich auch gehört. Überrascht, dass er richtig gut steppen kann, folge ich seinen Schritten und gehe dann wieder auf die Bühne zu ihm, sodass wir gemeinsam tanzen. Als dann auch meine Familie dazu kommt, staunt das Rudel nicht schlecht und ich sehe, wie sich einige ihre Taschen auf der Sucher nach den Stöpseln absuchen

(Von 47:45 min bis 54:15 min)

Es macht unglaublich viel Spaß und es hört sich einfach nur magisch an. Als ich gerade gehen will, hält mich Brendan auf. „Das war dein Lied. Jetzt kommt meins." Verwundert schaue ich ihn an. Als er es mir sagt, muss ich schmunzeln. Im Prinzip ist es das gleiche wie meins eben, nur dass wir mehr zusammen tanzen.

(Von 1:39:19 min bis zum Schlussapplaus. Wenn ihr andere Paartänze kennt, ich bin für Vorschläge offen, nur habe ich nicht besseres gefunden.)

Als auch dies fertig ist, johlt und wenn ich es richtig höre, heulen einige vom Rudel auf. Dann spielen die Musiker abwechselnd Lieder, sodass auch die Rudelmitglieder tanzen können. Ich stehe bei Brendan und es erinnert mich an die Beerdigung von meinem Grandpa. Schon komisch, dass diese nur ein Jahr her ist. Ich muss grinsen, als mir wieder meine Worte einfallen. Brendan bemerkt es und schaut mich fragend an. „Traust du dich einen Tanz mitzumachen?" Erst schaut er mich verwirrt an, doch dann scheint er sich auch zu erinnern. „Ich weiß nicht." „Kannst du tanzen?" „Das schon, aber nur bestimmte Tänze auch steppen." Ich grinse ihn an und halte dann meine Hand ihm hin. Er ergreift sie und gemeinsam gehen wir auf die Fläche. Da ich dank Brendan immer noch hören kann, weiß ich auch welches Lied gleich gespielt wird, sobald sich alle aufgestellt haben. „Keine Sorge, es sieht zwar sehr chaotisch aus, aber die Partner bleiben gleich." führe ich fort. „Keine Sorge, dich wird mir niemand mehr wegnehmen können, dafür werde ich sorgen." „Und ich werde nirgendwo hingehen, schließlich werde ich deine Hilfe in den kommenden Monaten brauchen." „Ach, nur in den nächsten Monaten?" „In den nächsten neun ganz besonders." flüstere ich ihm ins Ohr, sodass nur er es mitbekommt. Er schaut mich verwirrt an, doch als ich seine Hand an mein Bauch lege, werden seine Augen riesig. „Wirklich?" „Ich war noch nicht beim Arzt, aber der Test vorhin sagt ja." „Deshalb die Verspätung?" Ich nicke leicht. „Na die Erklärung lasse ich gelten." Er küsst mich stürmisch und dann beginnt das Lied und unsere Zukunft als Familie.

(Nein, dass ist nicht das selbe.)

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