Brendan
Mit geschlossenen Augen genieße ich die Streicheleinheit meiner Mate. Als Buddy dazu kam, war ich kurz eifersüchtig auf ihn, aber Katarina streichelt einfach uns beide, wodurch ich mich wieder beruhigen kann. Ich bin generell erstaunt, wie gut sie mein Geheimnis aufgenommen hat. Da habe ich wohl richtig Glück mit meiner Mate. Ich kenne Geschichten von Paaren, wo es Monate gedauert hat, bis sie es akzeptiert haben. Oder mein Horrorszenario, in einem befreundeten Rudel hat er die Werwölfin komplett gemieden, als er es erfahren hat. Stattdessen hat er sich ein eigenes Leben aufgebaut, mit einer anderen Frau und Kindern. Die Werwölfin hat das 3 Jahre ausgehalten, bis sie sich das Leben nahm. Das würde ich nicht mal meinem ärgsten Feinden wünschen. Jedes Mal zu wissen, wann der Mate mit jemand anderen schläft und Kinder hat, obwohl man davor auch glücklich zusammen war.
Ich werde aus meinen tristen Gedanken geholt, da ich keine Berührung mehr spüre. Ich öffne langsam wieder meine Augen und sehe Buddy, der sich vor mich gedrängt hat. Mein Wolf knurrt wütend auf. Er kann es gar nicht leiden, wenn sich jemand zwischen ihm und seine Mate drängt, und wenn es nur ein Hund ist. Dann aber erst Recht, weil Hunde unsere Ränge eigentlich viel besser spüren können als Menschen und Buddy eigentlich vor uns Respekt haben müsste.
Ehe ich ahne was passiert, drängt sich mein Wolf in den Vordergrund und knurrt Buddy warnend an. Dieser blickt zu uns, macht aber keine Anstalten sich zu bewegen. Meinem Wolf gefällt es gar nicht und baut sich nun vor ihm auf, ehe er ihn nochmal warnend anknurrt. Ich bin sehr überrascht, dass er Buddy zweimal warnt. Als Antwort kommt nur Mate und ich muss grinsen, bevor ich wieder zuschaue, wie mein Wolf das jetzt regeln will.
Denn Buddy hat sich nun auch in eine drohende Haltung begeben. Es lässt mich staunen, dass er es sich traut, erst recht, dass er uns anspringt. Von Katarina höre ich ein entsetztes "Buddy." Doch dem schenke ich keine Beachtung. Ich oder eher mein Wolf müssen dem Kleinen hier erst mal zeigen, wer von uns beiden der Alpha ist. Nach einem kleinem Gerangel, in dem ich Buddy nicht verletzt habe, aber ihn am Nacken packen konnte, zwingt mein Wolf ihn sich uns zu unterwerfen. Erst will Buddy sich weigern, doch nach einem warnenden Knurren und etwas erhöhten Druck, unterwirft sich Buddy uns. Sofort lässt mein Wolf ihn los und verzieht sich wieder in meinen Kopf. Katarina kommt besorgt zu uns gerannt und kniet neben Buddy, welchen sie untersucht. Als sie keine Wunde findet, schaut sie zu mir und sagt streng "Verwandelst du dich bitte zurück, um mir das zu erklären." Ohoh, sie schaut gerade nicht sehr freundlich aus. Ich gehe zu meinen Klamotten und verwandle mich.
Als ich wieder Hose und Hemd anhabe gehe ich zu ihr. "Es tut mir Leid, aber Buddy hat meinen Wolf provoziert. Er musste ihm zeigen, wer hier das sagen hat." sage ich schuldbewusst. "Also bist du so was wie der Anführer?" harkt sie nach. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meine Lippen "Ich bin der Alpha von meinem Rudel hier." Und so beginne ich Katarina alles wichtige zu erklären und ihre Fragen zu beantworten.
"Aber warum Ich? Ich schätze wohl kaum, dass ihr jedem Menschen euer Geheimnis erzählt. Also warum Ich?" Sie trifft auch immer genau die Themen die ich ihr eigentlich umgehen möchte, beziehungsweise jetzt noch nicht erklären will. Aber da sie mich so explizit fragt, kann ich ihr auch nicht ausweichen. Nervös fahre ich mir wieder durch die Haare. So oft wie ich das heute schon bin, stehen die bestimmt in alle Richtungen ab. "Da gibt es noch eine Sache, die ich ausgelassen hatte. Es gibt nur einen Fall, in dem wir uns Menschen offenbaren. Wir Werwölfe haben von der Mondgöttin Luna das Geschenk der Soulmates, also kurz Mates bekommen. Einen Seelengefährten der perfekt zu uns passt und das Beste aus einem herausholt. Wenn also der oder die Mate eines Werwolfs ein Mensch ist, dann wird dieser Mensch in unser Geheimnis eingeweiht." Katarina nickt verstehend, bis sie innehält und ihre Augen groß werden. "Moment, heißt das... das heißt..." stammelt sie und ich muss mir ein Lachen verkneifen, weil sie dabei einfach zu süß aussieht. "Ja, du bist meine Mate. Meine Seelenverwandte." "Ah" kommt von ihr, bevor sie nachdenklich den Kopf senkt und den Boden anschaut. "Was heißt das jetzt für mich?" höre ich sie leise flüstern, was ich ohne mein Wolfsgehör wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hätte. "Nimm dir alle Zeit die du willst. Mates bedeutet nicht automatisch, dass wir zusammen kommen. Wir können auch einfach Freunde werden, dass hängt alles von dir ab." sage ich schnell und denke mir, dass es für mich schon längst entschieden ist, ich liebe sie, seit sie mich über ihre Schulter geworfen hat.
Hoffend blicke ich zu Katarina. Ich hoffe sie gibt mir eine Chance mehr als nur Freunde zu werden. "Ich will es versuchen." Viel zu sehr in Gedanken verstehe ich nicht, was sie gesagt hat. "Was?" Nun viel selbstsicherer sagt Katarina "Ich will es versuchen. Aber lass mir bitte Zeit." Da ich meine Freude nicht zügeln kann, umarme ich sie und wirble sie herum. Ich höre sie lachen, ehe ich sie abstelle. "Entschuldige, da ist die Freude durchgegangen." Sie schenkt mir ein kleines Lächeln. Da ich merke, wie spät es inzwischen geworden ist, ziehe ich sie wieder zurück zum Dorf und dort zu meinem und Bens Haus.Bei uns ist es Tradition, dass die Alpha und Beta-Familie in einem Haus wohnt. Irgendwie schaffe ich es Katarina zu überreden, dass sie hierbleibt. Nachdem sie heute bewusstlos war, fühle ich mich einfach sicherer, wenn sie heute noch unter Beobachtung ist. Ich habe ihr gerade das Gästezimmer vorbereitet, als sie frisch geduscht in einem meiner T-shirts reinkommt. "Meine Sachen stehen dir." sage ich und sehe einen leichten Rotton auf ihren Wangen sich bilden. Wir wünschen uns eine Gute Nacht und ich gehe aus dem Zimmer heraus und in meins herein.
Ich habe seit zwei Stunden versucht zu schlafen, doch der Herzschlag meiner Mate, die so nah, aber doch fern ist hält mich wach. Was mich aber alarmierend auf springen ließ, war der Schrei meiner Mate. Schneller als je zuvor bin ich drüben bei ihr. Sie hat einen Alptraum. Buddy, der am Fußende des Bettes liegt winselt und macht mir Platz. Ich rüttle an ihrer Schulter, um sie zu wecken. Als sie ihre Augen öffnet und mich erkennt, klammert sie sich an mich und schluchzt auf. Beruhigend streiche ich ihr über den Rücken.
Ich will, als sie sich beruhigt hat aufstehen und gehen, als sie mich sanft zurückhält und fragt "Kannst du bitte hierbleiben?" "Natürlich, wenn du es willst." Ich klettere über sie und lege mich auf die freie Seite des Bettes. Nur wenige Sekunden später kuschelt sie sich an mich und schläft wieder ein. Jetzt wo ich sie in meinen Armen halte, kann auch ich endlich soweit Ruhe finden, um einzuschlafen.Doch mein Schlaf hält nicht sonderlich lange, wie ich mit einem Blick auf die Uhr feststelle. Wach geworden bin ich, weil ich etwas aus der Küche gehört habe. Verwundert, dass Katarina nicht mehr im Bett liegt, stehe ich auf und gehe in die Küche. Auf den Weg treffe ich Ben, der verschlafen von der anderen Seite des Hauses kommt, sodass die Familien etwas Privatsphäre haben. Verwirrt bleiben wir beide in dem Rahmen zur Küche stehen. Katarina wuselt in der Küche herum und scheint sie gerade aufzuräumen. Was zum Henker hat sie um halb drei hier gemacht? "Was macht sie hier?" flüstert auch Ben mir zu. Ich zucke nur mit den Schultern. Ben will gerade auf sie zugehen, als mir etwas auffällt, wodurch ich ihn aufhalte. Fragend schaut er zu mir. "Wehe du weckst sie auf." Er verzieht das Gesicht "Wieso sollte ich sie wecken, sie scheint schon längst wach zu sein." "Für einen Polizisten stellst du dich manchmal echt dämlich an. Sie schlafwandelt. Höre doch mal ihr Herz, es schlägt ganz ruhig." Lauschend neigt Ben seinen Kopf. "Du hast Recht." flüstert er ganz leise. "Wieso flüsterst du?" "Ich soll sie doch nicht aufwecken. Hast du doch gerade gesagt." Den Kopfschüttelnd sage ich "Du hast es immer noch nicht begriffen? Wie willst du dann sicher auf sie aufpassen?" brause ich auf. "Pssssst. Du weckst sie noch und das wolltest du doch nicht." "Psst mich nicht an. Du gehst morgen zu Katarina und sagst dass du aufgibst. Dann fragst du was es ist. Haben wir uns verstanden?" "Ja Alpha." sagt Ben mit geneigten Kopf. Zufrieden nicke ich und schaue wieder zu Katarina.
Die Küche strahlt wie sie es zuletzt getan hat, als wir sie gekauft hatten. Katarina holt gerade etwas aus dem Ofen und stellt es ab. Fragend schaue ich, was sie aus dem Ofen geholt hat. Es ist eine Kuchenform mit fertigen Teig, wie ich probiere. Nur muss der Kuchen noch gebacken werden. "Kannst du dich um den Kuchen kümmern Ben?" "Kuchen? Welchen Kuchen?" fragt er freudestrahlend und kommt zu mir. Bevor ich noch etwas sagen kann, greift Katarina nach meiner Hand und zieht mich wieder Richtung Gästezimmer. "Mach ihn einfach für eine Dreiviertelstunde in den Ofen und überprüfe ihn dann. Und wehe dir morgen steht da kein GANZER Kuchen." Er grinst mich noch an, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwindet. Im Gästezimmer lege ich mich langsam ins Bett. Kaum liege ich legt sich Katarina auf mich und schläft weiter. Besser könnte eine Nacht gar nicht laufen.Am nächsten Morgen wache ich panisch auf. Wo ist sie?
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Fühl den Herzschlag
ParanormalKatarina McCarthy hat ihren Traum erfüllt und wurde zum Detective ernannt. Zusammen mit ihrem jungen Gehörlosenhund Buddy, der auch gleichzeitig ein Polizeihund ist, tritt sie ihre neue Stelle in Chefield an. Das erste Mal, dass sie alleine mit eine...