Kapitel 38

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Katarina

Kaum sind wir im Flugzeug, merke ich erst, wie sehr mich doch der Tag gefordert hat. An Brendan an gekuschelt, falle ich schließlich in den Schlaf. Ich bekomme noch mit, dass es Stella genauso geht. Nur ist sie im Schlaf zu Ben gewandert, der ihr sanft und behutsam übers Haar streicht.

Eine feuchte Zunge weckt mich schließlich. Müde öffne ich meine Augen und schiebe Buddy zur Seite. Der Schlaf hat ja mal so gar nicht geholfen. Ich fühle mich nur noch müder. Als mir eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen wird, werde ich erst meiner Position gewahr. Mein Kopf liegt auf dem Schoss von Brendan und er lächelt mich liebevoll an. „Wir sind gelandet." Langsam richte ich mich auf und schaue zu Ben und Stella. „Warum weckt er sie nicht?" flüstere ich Brendan zu. „Er will ihre Nähe noch etwas genießen." Verstehend nicke ich. „Kommt doch einfach heute mit zu mir. Ben müsste zwar auf der Couch schlafen, aber ich glaube dass ist ihm lieber, als noch weiter getrennt oder?" „Und wie willst du es ihr erklären?" Ich tätschle seinen Arm und sage „Lass das mal meine Sorge sein." Dann gehe ich rüber zu Stella und knie mich vor ihr hin. Sie liegt genauso wie ich eben noch gelegen habe. Ein warnendes Knurren von Ben, welches sofort von einem lauteren Knurren erwidert wird. Stella beginnt sich langsam zu regen. Ich streiche über ihren Arm. „Hey Süße, komm du musst aufstehen, damit ihr dir mein Haus zeigen kann. Du wirst es mögen." „Ich habe das Gefühl, ich habe gar nicht geschlafen." murmelt sie schwer für mich verständlich. Doch sie richtet sich auf und steht mit meiner Hilfe auf. Wir gehen zusammen zum Ausgang, wo der Pilot uns verabschiedet. „Luna." dabei neigt er kurz den Kopf. Ich lächle ihm zu und verlasse dann mit Stella das Flugzeug. „Warum nennt er dich Luna?" fragt dann auch schon gleich Stella. „Das erkläre ich dir später." Sie nickt „Ich könnte schwören ich kenne den Begriff."

Es dauert dann auch nicht lange und wir kommen an meinem Haus an. „Wow Katarina. Das Haus ist umwerfend. Und der Leuchtturm erst." staunt sie, als wir aussteigen. Erst als wir vier dann im Wohnzimmer sind, fällt Stella auf, dass die Männer immer noch da sind. Fragend schaut sie zu mir. Ich seufze „Brendan wollte mich nicht alleine lassen nach Heute. Und da es die beiden nur im Doppelpack gibt, wenn sie nicht gerade arbeiten" lasse ich den Satz unvollständig. Doch Stella akzeptiert es, denn wir waren früher auch unzertrennlich mit Matt. Nachdem ich Stella ihr Zimmer gezeigt habe, verschwindet sie auch gleich, um sich auszuruhen.

Ich komme wieder ins Wohnzimmer und sehe einen grinsenden Brendan „Uns gibt es also nur im Doppelpack?" „Was denn? Das ist doch so. Außer bei der Arbeit hängt ihr ständig beieinander." verteidige ich mich. „Na wenn das so ist. Entschuldige mich Ben, aber meine Luna verlangt nach Zweisamkeit." Ehe ich reagieren kann, hat er mich über die Schulter geworfen und geht hoch zu meinem Zimmer. Im Zimmer angekommen, stößt Brendan die Tür mit seinem Fuß zu und lässt mich herunter. Dann drückt er mich gegen eben diese und verhindert meinen Protest in einem besitzergreifenden Kuss.

Nach Luft schnappend drücke ich Brendan etwas von mir. „Wofür war der denn?" Er legt seine Stirn an meine und erklärt „Du weiß gar nicht, wie kurz davor ich war, mich heute vor deinen Eltern zu verwandeln. Die Sorge um dich hat mich verrückt gemacht. Unser Band ist viel zu zart, als dass ich über die Entfernung sagen konnte, wie es dir geht. Und auch Ben hat den Mind-Link blockiert, weil er sich selbst viel zu sehr konzentrieren musste. Ich will so etwas nie wieder erleben. Diese Ungewissheit hat meinen Wolf durchdrehen lassen. Aber ich kann dagegen auch nichts tun, da du noch nicht bereit dazu bist." endet er, auch wenn ich Probleme habe, seine letzten Worte zu verstehen. Als ich meinen Blick wieder von seinen Lippen löse und zu ihm hochschaue, sehe ich, dass seine Augen sich verdunkelt haben. Sein Wolf ist sehr nah an der Oberfläche. „Was würdest du denn dagegen tun wollen?" frage ich und überlege selber, was ich tun könnte, um ihn zu beruhigen. Doch seine Worte stoppen meine Überlegungen sofort. „Dich markieren und das Band vollenden. Aber wie gesagt, du bist noch nicht bereit."

Bin ich wirklich nicht bereit dafür? Ja, ich habe immer gesagt, dass ich erst abwarten will. Und mein Verstand sagt es mir immer noch. Doch mein Herz schreit, dass ich mich schon längst in ihn verliebt habe. Ich meine, wovor habe ich Angst? Dass er mich eines Tages betrügt und verlässt? Sehr unwahrscheinlich. Eher würde er alles daransetzen, dass es mir gut geht. Also, was hält mich noch auf? Genau nichts. Wieso dann also noch länger warten?

Als ich aus meinen Gedanken wieder ins Hier und Jetzt komme, sehe ich einen besorgten Ausdruck in Brendans Gesicht. „Alles gut? Du warst gerade Minutenlang weggetreten?" Ich lächle ihn an. „Mir ist nur gerade etwas klar geworden." „Aha und was?" „Tue es." Verwirrt schaut er mich an „Was?" „Markiere mich." werde ich dann genauer. Er löst sich von mir „Damit macht man keine Scherze Katarina. Wenn ich das tue, dann gibt es kein zurück mehr. Dann heißt es für immer." Einen Schritt wieder auf ihn zu gehend, sage ich „Ich weiß und ich will, dass du es tust." Kopfschüttelnd geht er einen Schritt nach hinten. „Wovor hast du jetzt Angst Brendan?" Er schaut mir in die Augen, er zögert, doch spricht dann „Davor, dass du es bereuen wirst." Ich überbrücke den Abstand zwischen uns und lege meine Hand auf seine Wange „Das werde ich nicht. Ich habe mich in dich verliebt Brendan." spreche ich sanft, als hätte ich die Befürchtung, dass er ansonsten Reißaus nimmt. Nun legt Brendan seine Hände an meine Wangen und streift sanft mit seinen Daumen über diese „Ich habe mich auch vom ersten Augenblick an in dich verliebt. Und jeden weiteren Tag, liebe ich dich mehr. Wenn du es wirklich jetzt willst, dann markiere ich dich auf der Stelle." Ich lächle ihn an und stelle mich dann auf die Zehenspitzen und küsse ihn. Dies ist ihm Antwort genug.


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