Katarina
Nachdem ich den Einkauf im Kühlschrank verstaut habe, schaue ich auf die Uhr. Ich habe noch etwas Zeit, bis ich rüber zu Else und James muss. Also entscheide ich mich, mit Buddy noch eine Runde spazieren zu gehen. Ich nehme seine Leine und lege sie mir um. Dann rufe ich Buddy, der sofort angerannt kommt. Ich öffne die Haustür und gehe raus. Buddy bleibt nun direkt neben mir. Ich überlege, wo soll ich hingehen? In den Wald oder an den Strand entlang. Der Wind frischt auf und bringt nochmal stärker den Duft vom Meer mit. Diesen atme ich tief ein, er ist salzig und riecht einfach nach Meer. Und schon ist meine Entscheidung getroffen und ich wende mich dem Weg zu, der die Klippen herunter führt. Unten angekommen verschlägt es mir die Sprache. Es sieht einfach unglaublich aus. Der Strand war breit und die Klippen sehr steil. Ich gebe Buddy das Zeichen dafür, dass er sich frei bewegen darf. Sofort rennt er los und spielt in den Wellen. Ich muss grinsen bei seinem Anblick. Ich gehe etwas am Strand entlang. Buddy läuft freudig an mir vorbei und sprintet auf eine Gruppe von Möwen zu. Die stoben auseinander und Buddy versuchte noch eine zu fangen, aber keine Chance.
Ich setze mich auf einen der großen Steine, die hier vereinzelt liegen. Dann schaue ich hinaus auf das Meer. Aus dem Augenwinkel beobachte ich Buddy. So saß ich auch zu Hause immer. Entweder am Meer oder an dem Fluss, der bei uns direkt im Meer mündet. Ich schaue aufs Wasser und denke nach. Ich vermisse meine Familie. Das ist wirklich der einzige Nachteil hierher gekommen zu sein. Die Entfernung macht mich fertig.
Als hätte mein Grandpa meine Gedanken mitbekommen, merke ich wie mein Handy vibriert und sein Name auf meinem Bildschirm erscheint. „Hallo Grandpa. Ich habe gerade an dich und die anderen gedacht." „Das habe ich mir irgendwie gedacht. Ich hatte wieder so ein Gefühl." sagt er. Ich muss schmunzeln. Dieses Gefühl was er hat, hat mich entweder vor Dummheiten beschützt oder aber er hat dadurch gemerkt, was ich ausgefressen hatte. „Ich vermisse euch." sage ich melancholisch. „Ach Kleine, das wird schon. Wenn du dich eingewöhnt und Freunde gefunden hast, wird alles viel leichter für dich sein. Aber sag, wie verlief dein erster Arbeitstag?" muntert er mich auf. Ich habe schon immer eine besondere Bindung zu meinem Grandpa. Meine Eltern sind teils an mir verzweifelt, aber mein Grandpa wusste immer, wie er mit mir umgehen muss. Das ich nichts mehr höre war schließlich nicht nur für alle anderen schwer, sondern auch für mich. Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass alle vergessen hatten, dass ICH sie nicht mehr hören kann. Es war echt eine harte Zeit, in der mein Grandpa zu einer der wichtigsten Personen neben meinem Bruder wurde.
Ich erzählte also meinem Grandpa von meiner Arbeit und wie ich mit Buddy zurecht komme. Da es auch so langsam spät wurde, machte ich mich wieder auf den Weg zurück. Bevor ich rüber zu James und Else ging, schaltete ich den Leuchtturm an, da es langsam Anfing zu dämmern und ich nicht kurz herüber kommen will, um ihn anzumachen.
Das Essen mit den Beiden war einfach wunderbar. Sie nahmen mich herzlich auf und erzählten mir allerlei Tratsch aus unserer Straße. Es war sehr lustig und unterhaltsam. Da ich aber morgen wieder früh aus dem Bett muss, entschuldigte ich mich und ging mit Buddy wieder zu meinem Haus.
Inzwischen war es dunkel geworden und der Leuchtturm war die einzige Lichtquelle hier. Es sah irgendwie verwunschen aus, das Haus mit dem Leuchtturm. Über meine Gedanken schmunzelnd gehe ich hinein und mache mich Bett fertig.
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Ich hatte vielleicht zwei Stunden geschlafen, als Buddy auf mich drauf sprang. Verschlafen öffne ich meine Augen und mache das Licht auf meinem Nachtschrank an. „Was ist Buddy? Muss du hinaus?" frage ich ihn. Doch dann fällt mir auf, dass er mir das Zeichen gibt. Ich schaue also als erstes auf mein Handy. 10 verpasste Anrufe von meinem Captain. Verwirrt richte ich mich auf. Ich will gerade zurück rufen, als sein Name wieder aufblinkt. Sofort gehe ich ran. „Herr Gott nochmal McCarthy, endlich gehen Sie dran. Ziehe Sie sich an, wir haben ein vermisstes Kind. Ich schicke ihnen die Adresse." und schon hatte er wieder aufgelegt. Als ich dann die Nachricht mit der Adresse sehe, kommt endlich Leben in mich. Schnell springe ich aus dem Bett und ziehe mir nur eine Leggings und einen Pullover über meinen Schlafanzug. Dann greife ich meine Marke und Waffe, wer weiß, was vermisstes Kind bedeutet. Buddy lief die ganze Zeit aufgeregt um meine Beine und ich hatte Mühe nicht über ihn zu stolpern. Er scheint zu merken, dass etwas passiert ist. An der Haustür schnappe ich mir meine Laufschuhe und die Schlüssel, ehe ich zum Auto laufe und das Navi anmache.
Verwundert folge ich dem Navi, welches mich in den Wald führt. An einem Parkplatz für Wanderer komme ich am Ziel an. Es wimmelt hier nur so von Polizisten. Ich schaue zu Buddy und sage „Nun, dass ist dann wohl unsere Taufprobe. Aber wir schaffen das. Zusammen." Ich atme nochmal durch und steige aus. Dann gehe ich zum Kofferraum und hole das Geschirr für Buddy und mir eine Stirnlampe heraus. Das Geschirr lege ich Buddy um. Es signalisiert ihn als Polizeihund und reflektiert Licht. Zudem habe ich eine kleine Lampe angebracht, damit ich ihn auch einfach finde und ihm folgen kann.
Ich drehe mich auf der Suche nach meinem Captain um. Ich finde ihn zusammen mit Ben in einer heftigen Diskussion. „Wir können es nicht riskieren, sie als Wolf zu suchen Ben. Die Mutter hat den Notruf gewählt. Die Menschen durchsuchen den gesamten Wald, es ist viel zu gefährlich für uns, als Wolf jetzt auch nur einen Fuß in den Wald zu setzen." „Aber wir müssen doch etwas machen. Als Mensch sind unsere Sinne nicht so stark ausgeprägt wie als Wolf." regt sich Ben auf und fährt sich verzweifelt durch seine Haare. Der Captain will etwas erwidern, als er mich sieht. „Na endlich." Er lässt Ben stehen und kommt auf mich zu. Bei mir angekommen fängt er ohne Umschweife an zu erzählen, sodass ich mir überhaupt keine Gedanken über seine Worte machen kann „Das Mädchen ist 8 Jahre alt. Ihr Name ist Lily. Ihre Mutter hatte eine Pause gemacht und Lily hat gespielt. Als die Mutter weiter wollte, bemerkte sie, dass Lily nicht mehr da war. Sie suchte sie, doch fand sie nicht. Da sie dort keinen Empfang hat, kam sie zurück, bis sie Empfang hat. Einige Polizisten haben ebenfalls den Platz schon abgesucht, wo die Mutter eine Pause gemacht hat, doch konnten sie keinen Hinweis zu der Kleinen finden. Das Problem ist, dass Lily stumm ist, sie kann sich nicht bemerkbar machen. Ich hoffe Sie und ihr Hund haben mehr Erfolg. Ben wird sie begleiten." Ich nicke und frage „Hat die Mutter etwas, wo der Geruch der Kleinen dran haftet." Der Captain nickt und dreht sich um. Er hat anscheinend jemanden gerufen, denn der gibt ihm eine Jacke in die Hand. Diese reicht mir nun der Captain. „Bei allem Respekt, aber ich brauche etwas, was nicht schon in mehreren Händen war. Wo ist die Mutter?" Er zeigt in eine Richtung, in die ich mich sofort begebe.
Dort sitzt auf einer Bank eine völlig aufgelöste Frau in einer Decke. Ich hocke mich vor ihr hin und fange an zu reden „Guten Abend, ich bin Detective McCarthy und werde ihre Tochter suchen gehen. Dafür benötigte ich aber etwas, wo der Geruch ihrer Tochter dran ist, damit mein Partner den Geruch aufnehmen kann." erkläre ich ihr. Sie nickt benommen und steht auf. Ich folge ihr zu einem Auto, wo sie eine Tür öffnet und eine Decke heraus holt. „In der hat sie auf dem Hinweg geschlafen, ich hoffe das reicht auch?" Ich lächle sie an und nicke. Ich deute an, dass sie sie wieder auf die Rückbank legen soll. Dann drehe ich mich auf der Suche nach Ben um. „BEN?" rufe ich. Wie aus dem Nichts erscheint er neben mir „Bin schon hier." Ich nicke und deute Buddy an, an der Decke zu riechen. Als er zurück tritt gebe ich ihm das Kommando „Such"
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Fühl den Herzschlag
МистикаKatarina McCarthy hat ihren Traum erfüllt und wurde zum Detective ernannt. Zusammen mit ihrem jungen Gehörlosenhund Buddy, der auch gleichzeitig ein Polizeihund ist, tritt sie ihre neue Stelle in Chefield an. Das erste Mal, dass sie alleine mit eine...