Kapitel 41

999 64 22
                                    

Katarina

Von der Vibration meines Handys, wende ich meine Aufmerksamkeit von dem Paar vor uns ab. Ich nehme ab und was ich lese, lässt meine Stimmung ebenfalls wieder trübseliger werden. „Ben, verwandle dich zurück. Es wurde schon wieder eine Leiche gefunden." Sofort versteift sich der Wolf. Er nimmt seine Kleidung vorsichtig in sein Maul und verschwindet. „Ich will mitkommen Katarina." Ich schüttle den Kopf. „Mir geht es gut und ich kann helfen." beharrt Stella weiter. „Nein, du bleibst hier und ruhst dich aus. Ich habe den Arzt gefragt. Du hast zwei gebrochene Rippen und zahlreiche Prellungen. Du kannst deinen Schmerz noch so gut verbergen, aber ehe ein Monat nicht vorbei ist, wirst du nichts tun." Sie will schon protestieren, als Ben wieder hinein kommt. „Ich kann deinen Schmerz spüren Stella und dass ohne Schmerztabletten. Ruh dich bitte etwas aus. Wenn wir Aufgaben haben, die man auch vom Sofa aus machen kann, binden wir dich ein, aber ansonsten ruhe dich aus. Bitte." Sich geschlagen gebend, setzt sie sich aufs Sofa und versteckt ihren Schmerz endlich nicht mehr. „Wenn du alleine zurecht kommst Stella, würde ich mal nach dem Rudel sehen?" Sie winkt ihn nur ab und Brendan kommt zu mir. „Danke" Er küsst mich auf die Stirn und sagt dann „Immer wieder gerne. Sei vorsichtig." „Bin ich."

Wir sind schon wieder an einem Strand. Die Polizisten weisen uns den Weg und verkneifen sich das Lachen. „Mensch, was haben die denn? Bei einem Tatort sollte man sich zusammenreißen." beschwert sich Ben. „Hey Owen wusste gar nicht, dass du darauf stehst." ruft nun ein Polizist Ben zu. Verwirrt schaue ich zu dem Polizisten. An seinem Hals/Nacken Bereich erkenne ich die Anzeichen von einem Tattoo. Ich ziehe Ben also zu mir und frage „Ist das ein Werwolf?" „Ja, so gut wie die Hälfte der Polizei hier, so weit ich das sehe." Ben bekommt noch einige solcher Sprüche zu hören, auf dem Weg. Ich merke mir jeden einzelnen Namen, denn wenn es Wölfe sind, dann knöpfe ich sie mir mal als Luna vor. Ich meine was soll das? Ben sieht aus wie immer. Ich lasse meinen Blick über ihn schweifen und stocke. „Oh scheiße." Ben wirbelt fast sofort zu mir „Was? Alles gut bei dir?" Ich gehe zu ihm hin und ziehe die Schleifen aus seinem Haar. Ben starrt auf die Bänder in meiner Hand und sagt erst mal nichts. „Ich werde nie mehr als Beta respektiert werden." „Wieso? Du hast es für deine Gefährtin gemacht." Er schaut mir in die Augen „Ja, aber das wissen die doch nicht. Ich gehe mich vergraben." Er dreht sich schon weg, doch ich halte ihn auf. „Waren das alles Wölfe, die einen Spruch gemacht haben?" Er nickt. Ich hole mein Handy heraus. „Hallo Brendan." „Ist was passiert?" „Nein, ich wollte dich nur bitten, ob du die Gefährtinnen oder Gefährten von folgenden Leuten zu mir schicken könntest heute Abend?" Dann liste ich ihm die ganzen Personen auf. „Sagst du mir auch, warum ich das machen soll?" Ich grinse „Ist eine Luna-Sache." Wir verabschieden uns und ich wende mich Ben zu. Fragend schaut er mich an „Und wofür willst du das Treffen?" Ich grinse „Wirst du dann schon sehen." Er nickt, scheint aber noch nicht überzeugt zu sein.

(Triggerwarnung Tartort)

„Hallo Phoebe." begrüße ich die Gerichtsmedizinerin. Sie schaut auf „Luna." Ich glaube, ich muss unbedingt herausfinden, wer alles ein Werwolf ist und wer nicht und es mir merken! Das macht mich irre, dass das Rudel so groß ist. „Was haben wir?" fragt Ben. „Sie wurde mit mehreren Stichen im Brust und Bauchbereich getötet." „Ich sehe aber keine entfernten Augen oder Münder." meine ich. Sie nickt und hebt die Haare an. Da wo eigentlich ihre Ohren sein müssten, sind nun zwei blutige Löcher. Mir wird anders. „Da fehlt ja nur noch die Nase." versucht Ben die Situation auf zu lockern. „Falsch. Als ihr weg wart, mein Beileid Luna, wurde eine weitere Leiche ohne Nase gefunden. Mich würde echt interessieren, ob es für ihn Trophäen sind oder ob er damit irgendetwas macht." rätselt Phoebe. „Wenn wir das wüssten, hätten wir immerhin irgendetwas in dem Fall. Doch bis jetzt haben alle in Frage kommende Personen Alibis. Wir gehen davon aus, dass der Täter ein Fremder für die Frauen ist. Wir fragen uns nur, ob es einen Zusammenhang zwischen den Frauen gibt oder ob er sie zufällig auswählt. Denn dann ist jede Frau hier in Gefahr. Wir sollten auch mal überlegen, die Presse hinzu zu ziehen. Vielleicht kommen wir dann an Hinweise." Ich nicke immer wieder, während Ben laut denkt.

Wir machen unsere Arbeit und informieren uns über die andere Leiche. Doch wirklich schlauer sind wir nicht. Der Mörder muss doch irgendwann einen Fehler machen. „Katarina? Schau mal auf die Uhr:" Buddy stupst mich an, sodass ich Ben gesprochenes mitbekomme. Ich mache es und erschrecke. „Oh Gott, ich muss los. Tut mir Leid Ben, aber" „Ich weiß, geh du nur." lächelt er. Ich schnappe mein Zeug und eile zu meinem Auto.

Vor meinem Haus stehen schon einige fremde Autos. Ich parke und beeile mich, ins Haus zu kommen. Im Wohnzimmer finde ich schließlich Stella und bis jetzt 3 Frauen. „Hallo. Entschuldigt bitte meine Verspätung." „Alles gut Luna. Wir haben uns prächtig mit Stella unterhalten." Ich lächle dankbar zu ihr. Dann gibt mir Buddy ein Zeichen und ich gehe zur Haustür. Vor dieser stehen nochmal drei Frauen und ein Mann. „Guten Abend Luna." sprechen sie gleichzeitig. „Abend. Kommt doch hinein. Es fehlt jetzt glaube ich noch eine, hat mir Brendan gesagt." Sie nicken und bevor ich die Tür wieder schließen möchte, sehe ich wieder ein Auto vor fahren. Hecktisch springt eine junge Frau hinaus. Sie stolpert auf dem Weg zur Tür ein paar Mal und sieht recht nervös aus. Dann erkenne ich sie „Bin ich zu spät?" fragt sie schüchtern. „Nein, alles gut." Beruhigend lege ich der Mutter von Lily eine Hand auf den Rücken und schiebe sie ins Wohnzimmer. Wir beginnen alle untereinander zu reden. Es macht redlich Spaß mit ihnen allen. So erfahre ich, dass Lily sich sehr gefreut hat, dass ich nun auch im Rudel bin und sie auch endlich eine Freundin gefunden hat. Das freut mich für Lily.

Schließlich spricht eine Frau mich an „Ich will nicht unhöflich sein Luna, aber warum mussten wir heute Abend alle zum Luna-Haus kommen?" Die anderen nicken kräftig. „Luna-Haus?" „Ja, so etwas wie das Alpha-Haus, nur eben für die Luna." Ich nicke. „Nun, es geht um eure Gefährten." Sofort setzen sich alle aufrechter hin. Ich beginne zu erzählen, dass Ben in Stella seine Mate erkannt hat. Das führte dazu, dass alle aufsprangen und Stella beglückwünscht haben und sich für ihr ungebührliches Verhalten entschuldigt haben, schließlich ist sie die Gefährtin des Betas. „Und genau da ist auch das Problem." Alle schauen mich komisch an und ich erkläre weiter. Stellas Wunsch, ihre Beharrlichkeit und das Nachgeben von Ben. Alle müssen schmunzeln über die Vorstellung. „Das Problem aber ist, dass die Schleifchen bei der Verwandlung in seinem Haar geblieben sind." Stella schlägt die Hände vorm Mund zusammen „Oh Gott, dass wollte ich nicht." „Das weiß er, keine Sorge." beruhige ich sie. „Doch einige haben blöde Kommentare gemacht." erkläre ich weiter und ich sehe, wie die Erkenntnis in den Gesichtern der hier Anwesenden kommt. „So ein Idiot." und „Na der kann was erleben." sind zu hören. Ich sorge wieder für Ruhe und spreche dann weiter „Nun, ich dachte mir, dass ihr vielleicht auch dafür sorgen könntet, dass eure Gefährten ebenfalls Schleifchen tragen oder irgendwas anderes, was gegen ihren Stolz geht." Sofort sind alle Feuer und Flamme für die Idee und beratschlagen was sie ihren Gefährten bitten können.

(Nun kommt ihr mal ins Spiel: Was habt ihr für Ideen, als 'Strafe' für die Gefährten. Eine Idee habe ich schon im Kopf.)


Fühl den HerzschlagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt