Katarina
Fragend schaue ich beide an. Brendan Nash schaut mich einfach stumm an und Ben mustert mich mit gerunzelter Stirn. Da beide stumm bleiben, nutze ich die Zeit, um sie zu mustern. Beide sind ziemlich groß und breit gebaut, wobei Brendan Nash etwas größer ist. Seine dunkelblonden Haare stehen etwas durcheinander ab, so als wäre er öfters durch sie durch gefahren mit der Hand. Ehrlich gesagt gefallen sie mir so besser, es lässt ihn nicht so streng wirken, wie die ordentlich gekämmten Haare von vorhin. Der Anzug den er trägt spannt sich leicht über seine Schultern und Arme, da er diese vor der Brust verschränkt hat.
Bei Ben sieht es schon anders aus. Während Brendan Nash Macht und Dominanz ausstrahlt, so strahlt Ben eine Lässigkeit und Ruhe aus. Er hat braune Haare und hellbraune Augen. Die Falten auf seiner Stirn klären sich und Ben fängt an zu reden. „Dann führe ich dich mal etwas herum, wenn du willst?" Freudig lächle ich ihn an und nicke. Fragend schaut er zu Brendan Nash, der immer noch stumm neben ihm steht und mich mustert. Auf Bens Gesicht breitet sich ein Grinsen aus. Er stößt jetzt dem anderen seinen Ellenbogen in die Rippen, wodurch er zusammenzuckt und ihn an funkelt. „Was soll das?" „Beruhig dich. Ich werde jetzt ..." fragend schaut er zu mir. „Katarina McCathy. Aber Katarina ist auch in Ordnung." Ben nickt und fährt fort „Ich werde jetzt Katarina das Revier zeigen und alles erklären. Wir sehen uns dann heute Abend." Heute Abend? Wohnen die zusammen? Sind sie zusammen? So hätte ich beide aber nicht eingeschätzt. Und was sollte dann das Gespräch von wegen ‚Er hat SIE endlich gefunden'?
Ich schüttle meinen Kopf und will Ben folgen, als mich Brendan Nash aufhält. Fast schon schüchtern fragt er „Würdest du mir bitte deine Nummer geben?" Irgendwie steht seine Schüchternheit vollkommen im Kontrast zu seiner dominanten Ausstrahlung. „Tut mir leid, aber ich kenne Sie nicht und ich gebe meine Nummer nicht an Fremde." Ich schaue zu Buddy und folge dann Ben, der sich ein Lachen verkneifen muss. Wir gehen aus dem Innenhof hinein in das Revier. „Was ist so lustig?" frage ich ihn schließlich. „Zu sehen, wie mein bester Freund eine Abfuhr bekommt war einmalig. Sonst laufen ihm die Frauen immer hinterher." erklärt er sich. Aha, also beste Freunde und kein Paar, ich atme erleichtert auf. Moment, wieso?
Doch bevor ich länger darüber nachdenken kann, fängt Ben an schon zu erklären, wie alles hier abläuft. Zusätzlich zu diesem Revier gibt es noch vier weitere mit je 20 bis 25 Polizisten. Allerdings seien wir beide die einzigen Detectives. Dies sei aber nicht schlimm, da nur ganz selten etwas wirklich in unseren Zuständigkeitsbereich fällt. Meistens helfen wir wohl bei Streifenfahrten. Irgendwie hatte ich mir die Arbeit als Detective aufregender vorgestellt. Aber das ist wohl das Leben in einer Kleinstadt. Das darf ich nicht mit meiner Heimatstadt vergleichen, die Nahe New York war. Da wurden wir sogar ab und zu in die Großstadt abberufen, wenn irgendwelche Groß-Veranstaltungen stattfanden. Das war sehr aufregend. Aber als taube Polizistin kann ich wohl froh sein, überhaupt irgendwo als Detective arbeiten zu können. Und bisher sah die Stadt auch sehr schön aus. „Kann ich dich eigentlich auch Kat nennen? Katarina ist so lang?" fragt mich da Ben und lenkt mich so von meinen Gedanken ab. „Können könntest du, aber Buddy reagiert nicht auf Kat." Verwirrt schaut mich Ben an. „Ja und? Er heißt ja auch Buddy und nicht Katarina. Warum sollte er dann auf Katarina reagieren?" Mir kommt eine Idee und ich muss grinsen. „Du bist doch Detective, da müsstest du es auch selber eigentlich herausfinden. So gut bin ich dann auch nicht." Nun schaut Ben noch verwirrter.
Plötzlich steht der Polizist von vorhin vor mir. „Ich möchte mich entschuldigen. Meine Worte vorhin waren nicht nett. Es ist nur so, dass ich eigentlich dachte, dass ich befördert werde." erklärt er sich. „Oh das tut mir Leid. Das muss dann bestimmt frustrierend sein, wenn dann jemand von außerhalb kommt, die die Beförderung bekommt." sage ich mitfühlend. „Und wie." stimmt er mir zu. „Trotzdem, ich hätte die Wörter nicht sagen dürfen. Aber es wundert mich, dass du sie gehört hast. Ich stand doch auf der anderen Seite des Raum?" fragt er sich. Ich muss schmunzeln. „Dann tu dich mit Ben zusammen. Ihr seid Polizisten und müsstet es eigentlich ziemlich schnell herausbekommen." meine ich und klopfe ihm auf die Schulter. Fragend schaut er zu Ben, doch dieser hebt fragend die Arme und sagt „Ich weiß es doch auch nicht." Ich muss kichern. Und das wollen Polizisten sein? Bin gespannt wie lange sie brauchen werden, bis sie merken, dass ich nichts höre. Eigentlich hatte ich ja vor, wenigstens meinem Partner dies zu sagen, da der Beruf ja doch etwas gefährlich ist. Aber wenn ich ihm glauben darf, passiert hier so gut wie nichts. Und ich habe jetzt ja auch Buddy, solange wie sie brauchen werden.
Nachdem Ben mir meinen Schreibtisch gezeigt hat, habe ich angefangen mich einzurichten und mich mit den hiesigen Programmen vertraut zu machen. Warum nutzten nicht alle Reviere auch die selbe Software? Es wäre so viel einfacher.
Sobald ich endlich fertig bin und jetzt weiß, was ich machen muss, spricht Ben mich an. „Katarina, es ist schon spät. Es lohnt sich nicht mehr, für diese Schicht loszufahren. Ich würde vorschlagen, du machst schon Feierabend und kannst dich etwas mit der Stadt vertraut machen. Wir treffen uns dann morgen um acht Uhr und ich nehme dich mit auf deine erste Streife?" Auf Buddys Zeichen schaue ich auf zu Ben. Anscheinend habe ich nichts wichtiges verpasst. „Ich freue mich schon auf morgen. Könntest du mir vielleicht noch sagen, wo ich einen Supermarkt finde?" Ben erklärt mir den Weg und fragt mich dann noch nach meiner Nummer. Diese gebe ich ihm und er fragt mich grinsend „Bin ich also kein Fremder mehr für dich?" „Doch, eigentlich schon. Aber du bist auch mein Partner und da ist es leichter, wenn du auch meine Nummer hast. Zumal ich auch nicht über den Funk zu erreichen sein werde. Nur über die Nummer." Fragend schaut er mich an. Während ich meine Jacke anziehe sage ich „Und noch ein Puzzleteil für dich. Bin gespannt wann du das Puzzle zusammensetzen kannst." Ich winke ihm zu und gehe zusammen mit Buddy zu meinem Auto. Ich freue mich schon auf morgen.
(Ich hoffe es gefällt euch bis hierhin? Wie findet ihr es, wie ich die Dialoge schreibe? Versteht ihr es, wann sie etwas hört und wann nicht? Oder habt ihr dafür Tipps, wie ich es besser machen könnte?)
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Fühl den Herzschlag
ParanormalKatarina McCarthy hat ihren Traum erfüllt und wurde zum Detective ernannt. Zusammen mit ihrem jungen Gehörlosenhund Buddy, der auch gleichzeitig ein Polizeihund ist, tritt sie ihre neue Stelle in Chefield an. Das erste Mal, dass sie alleine mit eine...