Katarina
Wir kommen in einem Villenviertel zum stehen. Matt deutet auf eine Villa am Ende der Straße. "Das ist das Haus, was wir beobachten sollen." "Warum durchsuchen wir das Haus nicht einfach?" fragt Ben. "Wenn wir das Haus stürmen und Stella ist nicht in diesem, könnten wir die anderen warnen. Und wenn wir alle Häuser gleichzeitig stürmen und Stella ist in keinem, dann wird uns der Anwalt der Gang förmlich in der Luft zerreißen." erkläre ich ihm. In Chefield gibt es wohl solche Bedenken nicht. Einfach herrlich langweilig dort. Wobei im Moment durch die Mordfälle ist es auch spannend dort, sogar etwas zu viel.
Überlegend beobachten wir die Villa. Doch als auch nach einer Stunde nichts passiert, reicht es mir. Zusammen mit Buddy steige ich aus und gehe an den Kofferraum. Vielleicht hat Matt ja immer noch die Utensilien, vom letzten Mal. Matt kommt ebenfalls nach hinten. "Was gedenkst du zu tun Katarina?" Ben stößt ebenfalls zu uns. "Ich werde rein gehen. Erinnerst du dich noch an die Durchsuchung von dem Haus damals wo wir die komplett überrumpelt haben? Gott, was war das nochmal? Egal." Ich greife den Blindenstock, eine Sonnenbrille und ein Funkgerät als Ohrstöpsel. "Vergiss es. Das wirst du nicht." "Wovon redet ihr?" fragt Ben. Während Matt sich bei Ben auslässt, mache ich mich auf den Weg. "Scheiße. Katarina! Komm zurück, das ist viel zu gefährlich!" Vielleicht ist es eine blöde Idee, aber ich kann nicht länger nichts tun.
Buddy halte ich an der kurzen Leine und mit der anderen Hand schwenke ich den Blindenstock vor mir her. Ich laufe ein paar Mal hin und her und stolpere auch über den Gehweg. Dann lasse ich meine Schultern verzweifelt hängen. Dann gehe ich am Zaun entlang und lasse den Stock 'zufällig' genau bei dem Zaun der Villa starten. Als es beim Tor ankommt, wende ich mich dem Tor zu und folge dem Weg. Überraschenderweise war es offen. Ich klingel an den Tür. Wenig später wird die Tür geöffnet. Zum Vorschein kommt ein Muskelprotz mit vielen Tattoos. "Was wollen Sie?" Ich frage "Können sie das bitte nochmal wiederholen? Mein neues Hörgerät funktioniert irgendwie nicht so gut, wie das alte." Lauter fragt der Typ "Was wollen Sie?" "Ahja, schon viel besser danke. Ich habe mich scheinbar verlaufen oder bin ich hier bei Betty?" "Nein." "Habe ich mir gedacht. Der Fußweg ist nicht so eben wie bei Betty. Wären sie so freundlich, dass ich ihr Telefon benutzen könnte?" Er schaut mich skeptisch an.
Mit einem genervten Blick öffnet er die Tür etwas und lässt mich ein. Mit dem Stock taste ich mich vor. Mein Blick schweift über alles und ich kann zwei Typen mit jeweils einer Waffe in ihrer Hand vor einer Tür stehen sehen. Wenn ich mich nicht täusche, geht es da hinunter in den Keller und so, wie die Tür überwacht wird, verstecken die da unten etwas. "Wo muss ich den zum Telefon hin?" frage ich und gehe langsam auf die Beiden zu. Diese werfen einen grimmigen Blick zu dem, der mich hinein gelassen hat. "Das Telefon ist da rechts." Ich gehe weiter auf die beiden Männer zu und denke mir Augen zu und durch. Also knalle ich mit vollem Schwung gegen den einen, der sich auch keinen einzigen Schritt bewegt hat. "Oh verzeihen Sie bitte. Wie viele stehen denn noch hier? Nicht das ich gegen noch jemanden laufe." "Wir sind zu dritt Miss. Und das Telefon ist da drüben." ruft der Typ von der Haustür. "Hast du das gehört Matt? Da sind drei Leute." Hoffentlich funktioniert das Funkgerät und die Junges können alles mithören.
Ich gehe also zum Telefon und wähle die Nummer von Matt. "Hallo Betty, ich wollte fragen, ob du mich abholen könntest? Ich habe mir wohl bei dem Kellersturz doch etwas den Kopf angeschlagen und habe mich verlaufen. Kannst du das glauben?" Ich warte ein paar Momente ab, bevor ich wieder etwas sage. "Mensch Katarina, ich könnte dich gerade erwürgen, dass du dich so in Gefahr bringst." "Du kannst gerade nicht? ... Ah ja verstehe. Dann warte ich eben auf Ben. Glaubst du wirklich, dass er das tun würde? Ja? Danke." Dann lege ich auf und drehe mich um.
Matt
Das glaube ich doch jetzt nicht. Argh. Sie ist so ... Ich schaue also zu Ben. "Du gehst in fünf Minuten zur Villa und tust so als ob du Katarina abholst. Mein Team ist in acht Minuten da. Überlege dir etwas, wie du die Minuten da drinnen überbrückst. Und.." Ich werde durch einen Schuss unterbrochen. Panisch schauen wir uns kurz in die Augen, ehe Ben auch schon losrennt. Ich melde es kurz der Leitungsstelle, dann renne ich ihm hinterher. Man ist der schnell, dass ist doch nicht mehr normal.
Außer Atem aber konzentriert, komme ich durch die Tür. Mir bietet sich ein komisches Bild. Katarina sitzt schwer atmend auf dem Rücken einer der Männer. Die anderen beiden liegen bewusstlos im Raum. Buddy sitzt ebenfalls knurrend auf einem der Männer, genau wie Ben auf dem dritten. Plötzlich geht die Kellertür auf "Hände hoch Polizei." Die aus der Tür kommende zwei Männer schauen erschrocken, doch ergeben sich zum Glück ohne Proteste. Ein Blick auf ihre Hände zeigen mir, dass sie auf jemanden eingeschlagen haben. Ben versteift sich und rennt plötzlich die Treppe herunter. Zusammen mit Katarina lege ich den letzten Zweien auch noch Handschellen an. Besorgt schaut sie immer wieder zur Treppe. "Na geh schon. Aber wenn sich alles beruhigt hat, erklärst du mir, was hier passiert ist." Sie nickt und eilt dann ebenfalls die Treppe hinunter. Zum Glück höre ich jetzt die Sirenen und weiß, dass die Verstärkung endlich da ist.
Katarina
Schnell eile ich die Treppen herunter. Mit jeder weiteren Stufe vergrößert sich meine Angst. Was wird mich da unten erwarten? Ist Stella da und wenn ja, geht es ihr gut?
Doch das Bild, welches sich mir eröffnet, hätte ich nie erwartet. Sie krallt sich förmlich an Ben. Ihr Gesicht ist grün und blau und zudem blutüberströmt. Die Lippe aufgeplatzt und sie zittert. Als sie mich sieht, löst sie sich von Ben und kommt auf mich zu gehumpelt. Ich nehme sie in den Arm und gemeinsam lassen wir uns zu Boden sinken. "Sshh, alles wird gut. Wir haben dich gefunden." Ich streiche ihr immer wieder über den Kopf. Dann wende ich meinen Blick zu Ben, der mit zu Fäusten geballten Händen da steht, aber Stella sehnsüchtig und fast schon liebevoll anblickt. Ich lasse meinen Blick fragend werden und er antwortet mir, indem er nur seine Lippen bewegt. "Sie ist meine Mate."
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Fühl den Herzschlag
ParanormalKatarina McCarthy hat ihren Traum erfüllt und wurde zum Detective ernannt. Zusammen mit ihrem jungen Gehörlosenhund Buddy, der auch gleichzeitig ein Polizeihund ist, tritt sie ihre neue Stelle in Chefield an. Das erste Mal, dass sie alleine mit eine...