"Lappe nu seis weka.", nuschle ich als ich meinen Wecker zum 10. mal klingeln höre. Oh, Fuck! Ich springe aus dem Bett und schaue auf meine Uhr. Scheiße! In 10 Minuten muss ich los! Ich laufe ins Bad und putze meine Zähne. Gleichzeitig sitze ich auf dem Klo. Nach 3 Minuten laufe ich wieder in mein Zimmer und ziehe mich an. Als ich gerade mit anziehen fertig bin, klingelt es. Ich nehme mir meine Sachen und laufe nach unten. Ich ziehe mir die Schuhe an und öffne die Tür. "Wow, du siehst aus als wärst du gerade erst aufgestanden", sagt Shirabu. "Bin ich auch", sage ich. "Ähm, okay", sagt Shirabu verwirrt und fängt an in meinen Haaren rumzuwuscheln. "So, jetzt siehst du besser aus", grinst Shirabu. Ich grinse zurück. "Sagmal, warum hast du angefangen Volleyball zu spielen?", fragt Shirabu dann. Wie kommt er jetzt darauf? "Ähm, Tsutomu wollte damals damit anfangen, hat sich aber nicht alleine getraut. Deswegen hab ich mit ihm angefangen", erzähle ich. "Und warum hast du angefangen?", frage ich. "Mein Vater hat es früher immer mit mir gespielt und ich hatte Spaß daran", erzählt Shirabu. Ich sage nichts. "Alles gut?", fragt Shirabu besorgt. "Tsutomu war letztens bei meinem Vater", sage ich leise. Shirabu schaut mich überrascht an. "Was wollte er denn?", fragt er. "Weiß ich nicht. Papa will es mir nicht sagen", erzähle ich. "Soll ich Tsutomu fragen?", fragt Shirabu. "Nein, ist schon gut. Er wird schon einen Grund haben", sage ich leise. Shirabu schaut mich besorgt an. "Ich weiß das du leidest Sota", sagt er dann. Ich schaue auf den Boden. "Du kannst deine Gefühle ruhig rauslassen", sagt Shirabu. Ich bleibe still. Bevor Shirabu noch etwas sagen kann, hören wir jemand rufen: "Hey! Sota!" Wenige Sekunden später steht Nanami vor uns. Shirabu stellt sich vor mich. "Lass ihn in Ruhe", sagt er in einer warnenden Stimme. "Ich will ihn nur was fragen!", sagt Nanami mit ihrer Unschuldsstimme. Shirabu dreht sich zu mir. "Ist schon gut", sage ich mit aufgesetzten Lächeln und schaue zu Nanami. "Tsutomu schreibt mir seit gestern nicht mehr, weißt du was er hat?", fragt sie. Bevor ich was sagen kann, gehen zwei Jungs lachend an mir vorbei. "Na, du Mädchen?", grinsen sie. Wichser. "Also was ist jetzt?", fragt Nanami. "Keine Ahnung. Du bist doch mit ihm zusammen und nicht ich." Mit den Worten gehe ich an ihr vorbei ins Schulgebäude. Shirabu folgt mir. "Bis nachher", sagt er bevor in seine Klasse geht. Ich gehe in meine Klasse und setze mich auf meinen Platz. "Na du Mädchen? Ist dein Freund nicht da?", fragt ein Junge grinsend. Ich sage nichts. "Aww, weiß die Kleine nicht wie sie sich wehren soll?", fragt ein anderer Junge. Ich bleibe stumm. Der Junge kommt auf mich zu und greift in meine Haare. Er zieht mich an ihnen hoch. "Antworte", sagt er wütend. "Lass meine Haare los!", quieke ich. Mir kommen die Tränen. "Na, muss das kleine Mädchen weinen?", fragt der anderer Junge. Mein Kopf schmerzt so sehr das mir die Tränen nun auch über meine Wangen laufen. Scheiße! Warum immer ich?! "Nimm die Finger von ihm", sagt Tsutomu plötzlich. Tsutomu?! Ich schaue ihn verwirrt an. "Na, muss der Prinz seine Prinzessin beschützen?", fragt der Junge. Tsutomu schlägt ihnen mitten auf die Nase. Der Junge bekommt Nasenbluten. "Verpiss dich", sagt Tsutomu genervt. Die Beiden Jungs fliehen aus dem Klassenraum. Tsutomu setzt sich auf seinen Platz. Soll ich mich jetzt bedanken? Was wenn er mich einfach ignoriert?! Oder wenn er sauer wird?! "Hey Tsutomu!", ruft Nanami. 2 Sekunden später steht sie vor ihm. "Warum schreibst du mir nicht mehr? Und warum bist du so abweisend?!", sagt sie ihn. Tsutomu schaut kurz zu mir. Dann schaut er zu Nanami. Tsutomu steht auf und umarmt sie. "Tut mir leid Kleine", entschuldigt er sich. "Warum hast du denn nicht geschrieben?", fragt Nanami. "Ich war einfach ziemlich beschäftigt", sagt Tsutomu. Wenn er das sagt ist es gelogen. Zu 100% "Ist schon gut", sagt Nanami leise und setzt sich auf ihren Platz. Wow diese Beziehung ist ja echt voller Lügen.
Nach dem Unterricht gehe ich mit Shirabu zur Sporthalle. Auf dem Weg erzähle ich ihm was heut morgen in der Klasse passiert ist. "Vielleicht merkt er ja, dass er ein ziemliches Arschloch zu dir war", überlegt Shirabu. Wir gehen in die Umkleide, ziehen uns um und gehen in die Halle. Die meisten sind schon da. Eigentlich alle bis auf Tsutomu und Nanami. "Sota! Weißt du wo Nanami und Tsutomu sind?", fragt Washijo. "Äh, nein", antworte ich unsicher. Warum fragt der mich immer? "Komm Sota, wir machen uns warm", sagt Shirabu. Ich nicke. Wir pritschen und baggern den Ball ein wenig hin und her, bis Washijo uns zu sich ruft. "Wir fangen heute mit Ausdauertraining an. Ihr 2. und 3. Klässer zeigt bitte den anderen wie das abläuft", sagt er. Ich drehe mich zu Shirabu. "Keine Sorge du Mädchen, ich zeig dir schon wie das abläuft", grinst dieser. "Danke", sage ich leise. Wir ziehen uns unsere Laufschuhe an und gehen gemeinsam nach draußen. "Ich hoffe du hast Ausdauer. Laufen ist hier echt kein Spaß", sagt Shirabu zu mir. Ein Schauer läuft über meinen Rücken. "Na los, komm", sagt Shirabu. Ich jogge ihm hinterher. Bereits nach den ersten Minuten fange ich an zu schwitzen. Es fällt mir schwer mit den anderen mitzuhalten. Nach einer halben Stunde machen wir eine Pause. Womit habe ich das nur verdient?! Shirabu wuschelt mir durch die verschwitzen Haare. "Na, schon am Ende?", grinst er. "Klappe!", sage ich beleidigt. Nach 5 Minuten laufen wir weiter.
An der Sporthalle angekommen trinke ich erstmal meine gesamte Flasche leer. "Unser Sota-chan scheint ja ziemlich fertig zu sein.", sagt Tendou. "Lass Sota in Ruhe", sagt Shirabu. "Wieso? Ich hab doch garnichts gesagt?", sagt Tendou grinsend. "Dann hör eben auf ihn Sota-chan zu nennen", erwidert Shirabu. "Ist ja gut. Aber sagmal was ist eigentlich mit Tsutomu?", fragt Tendou dann. Bevor Shirabu was sagen kann, beantworte ich Tendous Frage: "Weiß ich nicht." Tendou schaut mich besorgt an. "Als ihr hier her gekommen seid wart ihr doch beste Freunde?", sagt er. "Mach dir da keine Sorgen. Zwischen Tsutomu und mir ist alles in Ordnung", sage ich mit aufgesetztem Lächeln. Tendou sagt nichts weiter.
Nach dem Training gehe ich mit Shirabu nach Hause. An meinem Haus verabschieden wir uns von einander. "Wie war dein Tag Sota?", fragt Papa mich als ich ins Haus gehe. "Ganz okay", sage ich. Blöde Frage. Ich sag sowieso fast immer das gleiche. "Komm her, mein Junge", sagt Papa und umarmt mich. "Kann ich in mein Zimmer? Ich muss noch Hausaufgaben machen", sage ich. "Klar, gute Nacht Sota.", sagt Papa. Ich gehe in mein Zimmer und setze mich an meinen Schreibtisch. Allerdings stinke ich. Das regt mich so sehr auf das ich erstmal duschen gehe. Dann mache ich meine Hausaufgaben. Gegen 9 Uhr klingelt es an der Haustür. Kurz darauf höre ich Stimmen. Ich achte so sehr auf die Stimmen das ich mich kaum noch auf die Hausaufgaben konzentrieren kann. Können die nicht leiser sein? Ich stehe auf und gehe nach unten um mir etwas zu trinken zu holen. Ich hole mir eine Wasserflasche aus der Küche und gehe dann kurz zu Papa ins Wohnzimmer. Allerdings sitzt dort nicht nur Papa sondern auch Tsutomu. Ich schaue zwischen den beiden hin und her. Tsutomu starrt mich an. Besser gesagt starrt er meinen Oberkörper an. ich merke erst jetzt das ich mir nach dem Duschen kein T-Shirt angezogen habe. Allerdings habe ich andere Probleme. Was zu Fick macht Tsutomu hier? "Was machst du hier?", frage ich ihn also. Tsutomu schaut unsicher auf den Boden. "Sota, geh bitte wieder in dein Zimmer", sagt Papa. "Warum? Ich wohne auch hier!", sage ich. Warum soll ich jetzt gehen? "Sota, geh in dein Zimmer", sagt Papa ein wenig strenger. "Warum? Ich wohne hier auch!", wiederhole ich mein Satz von eben. Allerdings bin ich nun ziemlich wütend. "Sota, hör auf zu wiedersprechen und geh in dein Zimmer", sagt Papa wütend. "Nein! Das werde ich nicht! Ich bin dein Sohn! Nicht Tsutomu!", schreie ich. Papa steht auf und packt mich am Handgelenk. Er zieht mich in mein Zimmer. "Du bleibst jetzt hier! Ich will dich heute Abend nicht mehr sehen!", sagt Papa wütend und geht aus meinem Zimmer. Mir kommen die Tränen. Schluchzend lasse ich mich in mein Bett fallen und kuschel mich in meine Decke.
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I hope You like Me
Hayran KurguSota weiß nicht mehr weiter. Was ist dieses Gefühl? Warum fühlt er es? Warum gibt es dieses Gefühl überhaupt? Aber vorallem: Warum fühlt er es bei seinem besten Freund? Und Warum ist sein bester Freund aufeinmal so komisch? Sota will einfach nicht...