Kapitel 24

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"Sota-lein!" Ich blinzel. Mir tut alles weh. "Bist du endlich wach?" Ich drehe meinen Kopf nach links. "Was machst du hier Tsutomu?", murmel ich. Tsutomu wird knallrot. "Ich hab dich vermisst." "Du bist doch kein Kleinkind mehr, du wirst wohl einen Tag ohne mich aushalten." Tsutomu schüttelt den Kopf. "Idiot", grinse ich. "Ich komme dann nach dem Training wieder und bringe dir die Hausaufgaben", sagt Tsutomu. "Gut, bis nachher." "Bis nachher Sota-lein." Tsutomu geht aus meinem Zimmer.
Kurz darauf kommt Papa in mein Zimmer. "Ich hab dir Frühstück gemacht Schatz", sagt Papa lächelnd. "Danke Papa." Papa gibt mir ein Tablett mit Rührei und Bacon und einem Glas Orangensaft. "Iss in Ruhe, ich komme gleich nochmal hoch", sagt Papa und geht aus meinem Zimmer.
Ich esse ein wenig, aber ich habe nicht viel Appetit. Nach einer halben Stunde kommt Papa wieder.
"Wie gehts dir, Sota?", fragt Papa. "Schon ein bisschen besser." Papa gibt mir das Fiebertermometer. "Ich hole dir schonmal eine Tablette, solange kannst du dein Fieber messen", sagt er. Papa geht aus meinem Zimmer und ich messe mein Fieber. Diesmal sind es 38,5°. Als Papa wiederkommt gebe ich ihm das Fiebertermometer zurück. "38,5°", sage ich. "Das ist gut. Morgen bist du bestimmt schon fast wieder gesund." Papa gibt mir eine Tablette und ich schlucke diese. "Gehts mir morgen wirklich besser?" "Ja, versprochen mein Schatz." Ich lächel. "Aber jetzt ruh dich erstmal aus." Ich nicke und kuschel mich in mein Bett. Obwohl ich schwitze, friere ich.
Ich schließe die Augen und schlafe ein.

"Sotaaaa!" Ich blinzel. Mein Kopf tut weh. "Was willst du Tsutomu?", murmel ich verschlafen. "Ich wollte dir doch die Hausaufgaben bringen. Und wie zum Teufel kannst du einen ganzen Tag verpennen?!" Ich setze mich auf. "Weiß ich nicht, was haben wir denn auf?", frage ich. "Mathe, Buch Seite 167 bis Seite 168, Nummer 1-8", sagt Tsutomu. "Willst du mich verarschen? Ich kann Mathe doch überhaupt nicht", seufze ich. "Ich kann dir helfen", bietet Tsutomu an. "Du kannst auch kein Mathe." "Was soll das denn heißen? In der letzten Prüfung hatte ich eine drei!", sagt Tsutomu stolz. "Ja, weil du einen Spickzettel hattest", grinse ich, "Und trotzdem nur eine drei du bist echt ein Idiot." "Du bist der größere Idiot!", sagt Tsutomu beleidigt. "Ich bin groß? Danke, dass du das auch endlich einsiehst", grinse ich. "Trotzdem bist du ein Idiot." Ich lächle. "Geht es dir denn besser?", fragt Tsutomu. Ich nicke. "Dann ist ja gut." "Wie geht es dir denn?", frage ich. "Ganz gut." Meine Zimmertür geht auf. "Papa, kannst du nicht klopfen?", frage ich genervt. "Tut mir leid Schatz, ich wollte nur fragen wie es dir geht." "Besser als heut Morgen." "Soll ich dir nochmal eine Tablette bringen?", fragt Papa. Ich nicke. "Gut, ich komme gleich wieder." Papa geht wieder aus meinem Zimmer. "Was machst du eigentlich noch hier? Willst du dich anstecken oder was?", frage ich Tsutomu. "Willst du mich los werden oder was?", fragt er beleidigt zurück. Ich umarme Tsutomu. "Nö", sage ich lächelnd. Tsutomu lächelt auch. "Ich hab dich heute vermisst", sagt er. "Warum das denn? Du hast mich doch heut Morgen gesehen?", sage ich verwundert. "Ja, aber in der Schule war ich alleine. Und Nanami ist mir so was von auf die Nerven gegangen", sagt Tsutomu genervt. "Was hat sie denn gemacht?", frage ich neugierig. "Lügen erzählt. Über dich." "Über mich?" Tsutomu nickt. "Was hat sie denn gesagt?" Bevor Tsutomu was sagen kann klopft es an der Tür. "Ja?" Papa kommt in mein Zimmer und gibt mir ein Glas Wasser und eine Tablette. "Macht nicht zu lange", sagt er noch, bevor er wieder aus meinem Zimmer geht. Ich schlucke die Tablette und stelle das Glas auf meinen Nachttisch. "Also was hat sie gesagt?" "Sie erzählt überall rum das du schwul bist." Ich schaue Tsutomu fassungslos an. Es herrscht Stille. "Außerdem hat sie erzählt, dass wir zusammen sind. Als ich gesagt habe, dass das nicht stimmt, hat mir keiner geglaubt." Ich weiß immer noch nicht was ich sagen soll. Ich soll mit Tsutomu zusammen sein? Wäre zwar schön, aber WIE ZUM FICK KOMMT NANAMI DARAUF?! "Schule war heute die Hölle. Selbst der Volleyball Club hat das Ganze mitbekommen." "Aber die glauben dir doch, dass wir nicht zusammen sind, oder?", frage ich vorsichtig. Tsutomu nickt. "Aber in der Umkleide vor dem Training musste ich erstmal jedem erklären was passiert ist, dass war so peinlich", sagt Tsutomu mit rotem Gesicht. "Ist sonst noch was passiert?", frage ich. "Ein großer Teil unserer Klasse ist Homophob", sagt Tsutomu mit finsterer Miene. "Am liebsten hätte ich jeden von ihnen umgebracht." "Schule wird am Montag wohl interssant.", sage ich nervös. "Du musst nicht nervös sein. Jeder der dich auch nur schief anguckt wird eine gebrochene Nase bekommen", sagt Tsutomu grinsend. Ich schmunzel. "Dann muss ich wohl keine Angst haben." "Musst du auch nicht."
Tsutomu und ich reden noch ein bisschen, bis er nach Hause muss.
"Bis Montag Sota-lein", sagt Tsutomu zum Abschied. "Bis Montag." lächel ich glücklich. Ich schließe die Haustür hinter Tsutomu und gehe zu Papa ins Wohnzimmer. Ich setze mich neben ihn aufs Sofa und kuschel mich ein wenig an ihn. "Möchtest du mir irgendwas sagen?", fragt Papa. "Mm, nur kuscheln", sage ich lächelnd. "Soll ich dich ins Bett bringen?" Ich nicke. "Dann komm." Papa nimmt mich auf den Arm und trägt mich nach oben in mein Bett. Er deckt mich sanft zu und gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Schlaf gut, und wenn was ist, dann kommst du zu mir", flüstert er. "Mach ich, gute Nacht", flüstere ich. Papa geht aus meinem Zimmer und schließt leise die Tür hinter sich.
Ich wäre gerne wirklich mit Tsutomu zusammen. Eigentlich ja fast schon schade, dass es nur eine Lüge von Nanami ist. Ob Tsutomu mich genauso mag? Ne, das kann nicht sein, ich bin einfach nur sein bester Freund. Sein bester Freund.
...
ICH WILL MEHR ALS NUR SEIN BESTER FREUND SEIN!
Ich wälze mich stundenlang im Bett hin und her und denke über Tsutomu und mich nach.

Ich will endlich schlafen! Ich schaue auf mein Handy. Es ist 00:21. Ich stehe auf und lege meine Decke um mich. Dann gehe ich aus meinem Zimmer, rüber in Papas Schlafzimmer. Kaum habe ich die Tür hinter mir geschlossen. Geht das Nachtlicht von Papa an. Er setzt sich auf und schaut mich an. "Alles gut, mein Schatz?", fragt er besorgt. "Ich kann nicht schlafen", sage ich leise. "Komm her, du kannst bei mir schlafen", sagt Papa und rückt ein wenig zur Seite. Ich lege mich neben ihn und kuschel mich an ihn. "Warum kannst du denn nicht schlafen?", fragt Papa. "Weiß nicht", sage ich unsicher. "Ist schon gut, ich bin ja jetzt bei dir", sagt Papa. Er macht das Nachtlicht wieder aus. Ich schließe die Augen und es dauert auch nicht lange bis ich einschlafe.

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