"Du stehst auf mich? Ernsthaft?", fragt Tsutomu überrascht. Ich nicke vorsichtig. "Sorry aber ich möchte nichts mit Schwuchteln zu tun haben."
Ich schrecke hoch. Nur ein Traum, beruhig dich Sota. Ich spüre Schweißperlen überall auf meinem Körper. "Alles in Ordnung Sota?", fragt Tsutomu. "Ja, alles gut." Tsutomu setzt sich auf und macht mein Nachtlicht an. "Sicher? Das ganze Bett ist nass geschwitzt." Tsutomu schaut mich besorgt an. "Ich hatte bloß einen Albtraum", sage ich ohne ihn anzuschauen. Was wenn ich wirklich auf ihn stehe? Vielleicht ist das ja auch nur Freundschaft. "Wovon hast du denn geträumt?", fragt Tsutomu. "Nichts besonderes, ein Albtraum halt." Ich bin den Tränen nah. Scheiße, das war nur ein Traum, warum habe ich solche Angst? Ich stehe doch noch nichtmal auf ihn. Glaub ich. "Sota, du kannst mit mir reden, wenn du Angst hast", sagt Tsutomu. Nun laufen mir die Tränen über die Wangen. "Sota-lein, nicht weinen." Tsutomu nimmt mich in den Arm. Dort weine ich mich richtig aus. "Wein dich ruhig aus", flüstert Tsutomu. "Tsutomu?", schluchze ich. "Ja?" "Du bleibst doch für immer mein bester Freund, oder?", schluchze ich. "Na klar, du wirst immer mein bester Freund sein." Tsutomu streichelt mir über den Rücken.
Nach einer halben Stunde habe ich mich beruhigt. "Gehts wieder Sota?", fragt Tsutomu. Ich nicke. "Danke." "Schon gut, und jetzt schlaf, morgen haben wir Schule", gähnt Tsutomu. "Mach ich", flüstere ich. Ich drehe mich von Tsutomu weg und umklammere eines meiner Kissen. Kurz darauf höre ich hinter mir ein leises Schnarchen. Wie kann er nur so schnell einschlafen? "Sota?", nuschelt Tsutomu. Ich drehe mich um. Tsutomu hat seine Augen geschlossen. Schläft er? "Was ist?", flüstere ich. "Du musst nich mit deinem Kissen kuscheln, du kannst auch mit mir kuscheln.", nuschelt Tsutomu, "Hehe He." Mein Gesicht wird heiß. Dennoch rücke ich ein wenig näher zu Tsutomu. Er nimmt mich sanft in den Arm. Mein ganzer Körper beginnt zu schwitzen. Er schläft definitiv, aber was träumt er bitte? Und vorallem WARUM?!
Nach zwei Stunden liege ich immer noch schweißgebadet in Tsutomus Armen, ohne mich auch nur einen Millimeter gerührt zu haben.
Mein Wecker klingelt. Es ist schon 7:15? So eine Scheiße ich bin total müde. Tsutomu scheint wach zu werden. Er haut auf meinen Wecker und schaut zu mir. "Bist du wach?", fragt er verschlafen und setzt sich auf. "Ja", gähne ich. "Hattest du einen Albtraum oder warum schwitzt du so?", fragt Tsutomu dann. "Ich hatte doch einen Albtraum?", frage ich verwirrt. "Warum sagst du das so als würde ich das wissen? Du kannst mich ruhig wecken wenn du nicht schlafen kannst", sagt Tsutomu. Er kann sich echt nicht mehr dran erinnern. Was ein Idiot. "Du hast vorhin übrigens geredet." "Ich hab geredet?", Tsutomu schaut mich überrascht an. Dann bildet sich in seinen Augen Panik. "Was habe ich denn gesagt?!", fragt er panisch. "Man konnte dich nicht wirklich verstehen", lüge ich. Das scheint Tsutomu zu beruhigen. "Dann ist ja gut." "Was hast du denn geträumt?", frage ich. Er wird wieder panisch. "Nichts besonderes." Selbst wenn ich es mir nicht denken könnte würde ich merken das er lügt. Tsutomu war schon immer ein schlechter Lügner. Meine Zimmertür geht auf. "Ihr solltet langsam mal aufstehen", sagt Papa. "Gibst du uns noch fünf Minuten?", frage ich bettelnd. "Nein, sonst steht ihr garnicht mehr auf." "Na komm Sota", sagt Tsutomu. Ich schaue ihn beleidigt an, stehe aber trotzdem auf.
Nachdem Tsutomu und ich uns fertig gemacht und gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg zur Schule. "Ich hasse Schule", gähne ich. "Wer mag Schule schon?" "Niemand." Je näher wir an die Schule kommen, desto nervöser wird Tsutomu. "Warum bist du so nervös?", frage ich ihn. "Wir bekommen gleich Englisch zurück." "Cool, endlich mal eine eins." Tsutomu schaut mich fassungslos an. "Hab ich was falsches gesagt?", frage ich unsicher. "'Cool'? Ich hab zu 100% verkackt!" Tsutomu sieht so aus als wäre er kurz vorm heulen. "Beruhig dich, vielleicht bist du ja garnicht so schlecht.", versuche ich Tsutomu zu trösten. "Gar nicht so schlecht?! Ich habe die gesamten 2 Stunden überlegt ob ich auswandern oder mich einfach umbringen soll!", sagt Tsutomu panisch. "Warum das denn? Eine sechs ist jetzt nicht der Weltuntergang." "Ist es auch nicht, aber ich habe in diesem Schuljahr nur sechsen in Englisch geschrieben. Mama und Papa werden mich umbringen!" "Soll ich dir Nachhilfe geben?", frage ich. Tsutomu grinst mich pervers an. "Lass das, ich rede von Englisch Nachhilfe, und nicht von irgendwas anderem!", sage ich mit rotem Gesicht. "Das würdest du machen?", fragt Tsutomu mit glänzenden Augen, "Danke!" "Kein Problem", sage ich lächelnd.Am Nachmittag gehe ich mit Tsutomu zum Training. "Heute ist wieder Ausdauer Tag.", freut Tsutomu sich. Ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken. "Ach du Scheiße", seufze ich. "Komm schon Sota-lein, du machst seit der Grundschule Sport, du musst doch wenigstens ein bisschen Ausdauer haben." "Hab ich nicht." "Egal, da musst du durch, Washijo wird dir niemals erlauben nicht mit zu machen.", grinst Tsutomu. "Kannst du Washijo sagen, dass es mir nicht gut geht und ich nach Hause gegangen bin?", frage ich. "Du willst schwänzen? Dein Ernst? Wenn Washijo dich nicht umbringt dann wird es dein Vater tun", erinnert mich Tsutomu. "Dann sag ich ihm einfach, dass es mir nicht gut geht." "Du kannst deinen Vater nicht anlügen." "Egal ich werde nicht joggen gehen. Lieber sterbe ich", sage ich. "Na gut, ich machs, aber wenn er mir deswegen Anschiss gibt, kannst du dich auf was gefasst machen", gibt Tsutomu nach. "Du bist ja ein toller bester Freund." "Ich weiß", grinst Tsutomu. "Dann bis morgen", verabschiede ich mich von Tsutomu. "Bis morgen."
"Was machst du denn schon Zuhause?", fragt Papa als ich nach Hause komme. "Mir ging es nicht gut", lüge ich. Mich überrollt sofort das schlechte Gewissen. Er merkt sowieso das ich lüge. "Na gut, ich muss dringend weg, wenn was ist kannst du mich anrufen Schatz", sagt Papa und zieht sich seine Schuhe an. "Wo musst du denn hin?", frage ich verwirrt. Was hat Papa momentan? Er bemerkt immer wenn ich ihn anlüge. "Ein wichtiger Termin. Mach dir einfach was zu Essen wenn du hunger hast, bis dann mein Schatz." Bevor ich irgendwas sagen kann, ist Papa schon aus dem Haus. Ich gehe nach oben in mein Zimmer und ziehe mich um. Dann nehme ich mir mein Handy und schicke Tsutomu eine Sprachnachricht: "Kannst du nach dem Training vorbei kommen?" Dann lege ich mich in mein Bett und starre die Sterne an. Vielleicht hat Papa ja eine Freundin?! Nein, Nein, Nein das kann nicht sein. Ich bin schließlich sein einziger Schatz. Aber was mache ich wenn er doch eine hat? Dann hätte er gar keine Zeit mehr für mich. Ich hab Tränen in den Augen. Nein, Papa gehört mir! Er darf keine Freundin haben!
Um 19:55 klingelt es. Ich stehe auf und gehe in den Flur um die Tür zu öffnen. "Hey Sota-lein, was ist los?", fragt Tsutomu mich. "Komm erst mal rein." Tsutomu zieht seine Schuhe aus und wir gehen nach oben in mein Zimmer. "Was hat Washijo gesagt?", frage ich Tsutomu. "Er weiß das du geschwänzt hast, an deiner Stelle würde ich auswandern." Ich bekomme Gänsehaut. "Und wie war es bei dir?", fragt Tsutomu, "Hast du für den Rest deines Lebens Hausarrest?" "Nein, Papa hat nicht mal gemerkt das ich gelogen habe", sage ich unsicher. "Was wirklich?!", fragt Tsutomu überrascht. "Ich hab jetzt ein total schlechtes Gewissen und außerdem möchte ich wissen warum er in letzter Zeit so komisch drauf ist." Eine Träne läuft über meine Wange, "Glaubst du er hat eine Freundin?" Tsutomu nimmt mich in den Arm. "Mach dir da keine Sorgen, wenn er eine Freundin hätte, würde er dir das sagen", tröstet mich Tsutomu. "Aber was hat er dann?", frage ich. "Frag ihn doch einfach." "Würde ich ja gerne, aber wenn wir uns sehen muss er immer schnell weg", schluchze ich. "Mach dir keine Sorgen, wenn du willst kann ich heute wieder bei dir schlafen", bietet Tsutomu an. "Nein, musst du nicht." Auch wenns nett gemeint ist, wird es nicht wirklich helfen. Tsutomu würde mich nur noch nervöser machen. Tsutomu nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände. "Ist sonst alles in Ordnung bei dir? Du verhälst dich in letzter Zeit auch merkwürdig. Normalerweise freust du dich immer wenn ich bei dir schlafe." Mein bester Freund schaut mich besorgt an. "Klar ist alles gut, was soll sein?", frage ich. "Das frag ich dich ja." "Es ist nichts." "Sicher?" "Ja." "Na gut, ist noch was? Sonst gehe ich jetzt nach Hause." "Ne, sonst ist nichts, hast du noch was?" Tsutomu schüttelt den Kopf.
Nachdem ich Tsutomu runter gebracht und mich von ihm verabschiedet habe, gehe ich zurück in mein Zimmer. Zwei Stunden lang liege ich einfach in meinem Bett und starre die Sterne an. Ich höre die Haustür unten im Flur. Papa ist wieder da! Ich laufe nach unten um ihn gleich zu fragen was los ist.
"Pa-!" Ich erblicke eine Frau mit Babybauch neben ihm. Das ist jetzt nicht war, oder? "Sota, das ist mei-" "Ich wills gar nicht wissen!", schreie ich wütend und laufe in mein Zimmer. Ich schließe die Tür ab. Kaum habe ich die Tür abgeschlossen, heule ich los. Dass er eine Freundin hat ohne es mir zu sagen ist ja schon schlimm, aber dann ist sie auch noch schwanger? Das kannst du mir nicht an tun Papa. Es klopft an meiner Tür. "Sota, lass mich bitte kurz rein." "Nein, verpiss dich!", schreie ich wütend zurück. Papa wird mich umbringen. Zu meiner überraschung höre ich nur Schritte die sich von meinem Zimmer entfernen.
Ich kuschel mich heulend in mein Bett.
Ich liege noch bis tief in die Nacht wach im Bett bis ich um zwei oder drei Uhr endlich einschlafe.
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I hope You like Me
FanfictionSota weiß nicht mehr weiter. Was ist dieses Gefühl? Warum fühlt er es? Warum gibt es dieses Gefühl überhaupt? Aber vorallem: Warum fühlt er es bei seinem besten Freund? Und Warum ist sein bester Freund aufeinmal so komisch? Sota will einfach nicht...