Kapitel 25

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"Sota du musst aufstehen", weckt Papa mich. "Warum?", frage ich verschlafen "Weil du zur Schule musst und Tsutomu gleich kommt", sagt Papa. "Ich bleibe hier", sage ich entschlossen und kuschel mich an meinen Kuschelhasen. "Du stehst-" Das Türklingeln unterbricht Papa. "Ich bin gleich wieder da." Papa geht aus meinem Zimmer. Kurz darauf kommt Tsutomu in mein Zimmer. "Es ist 07:45 steh jetzt auf", sagt er und kommt zu mir ans Bett. "Aber es ist kalt." "Du musst trotzdem aufstehen", grinst Tsutomu. "Nö." "Nagut." Tsutomu hebt mich grinsend aus dem Bett. Mein Gesicht wird heiß. "Lass mich runter!", sage ich. "Nö", grinst Tsutomu. Er trägt mich in die Küche. Papa grinst uns an. "Den Weg, dich aus dem Bett zu bekommen, merke ich mir." "Jetzt lass mich runter!", sage ich zu Tsutomu. Er lässt mich runter und ich setze mich an den Tisch um mein Müsli zu essen. "Ich muss jetzt zur Arbeit mein Schatz, hab einen schönen Tag", sagt Papa. "Bis nachher", verabschiede ich mich von Papa. Er geht aus der Küche. Ich esse mein Müsli auf und gehe mit Tsutomu nach oben ins Bad. Dort putze ich mir die Zähne während Tsutomu meine Haare macht. "Du hast total glück mit deinen Haaren", sagt er eifersüchtig. "Warum?", frage ich verwirrt. "Weil du sie total leicht färben könntest." "Willst du dir die Haare färben oder warum bist du so neidisch?", frage ich. "Schon, aber bleachen ist viel zu teuer." "Also ich finde ja das schwarze Haare am besten zu dir passen." "Echt?" "Ja." "Du findest also das ich gut aussehe?", fragt Tsutomu grinsend. "Ne aber mit einer anderen Haarfarbe würdest du noch hässlicher aussehen", grinse ich. "Du bist gemein", sagt Tsutomu beleidigt. "Bin ich nicht, ich bin nur ehrlich", grinse ich. "Schon verstanden, aber jetzt komm, ich will nicht zu spät kommen", sagt Tsutomu. Ich ziehe mich noch schnell um und gehe dann mit Tsutomu in den Flur. Wir ziehen unsere Schuhe an und machen uns auf den Weg zur Schule.

Als wir im Klassenraum ankommen, geht das Getuschel los. Tsutomu und ich setzen uns auf unseren Platz. "Glauben die wirklich, dass wir zusammen sind?", frage ich Tsutomu. "Irgendwie schon. Sehen wir denn so aus als würden wir zusammen sein?", fragt Tsutomu. "Weiß ich doch nicht."

In der Mittagspause gehen wir in die Mensa. Wir setzen uns an einen Tisch am Rand. Wir bekommen von vielen Seiten komische Blicke zugeworfen. "Wenn wir weiter so angeglotzt werden, gehe ich nach Hause", sagt Tsutomu gereizt. "Hallo, ihr beiden!", begrüßt uns eine Stimme die nach Satori klingt. Ich drehe mich um. Hinter mir steht Satori mit seinem breitem Grinsen im Gesicht. Er setzt sich neben mich. "Haut raus, warum seid ihr so schlecht gelaut?", fragt Satori. "Vieleicht weil jeder denkt das wir zusammen sind?", fragt Tsutomu noch gereizter. "Kann euch doch egal sein", sagt Satori. "Wie denn wenn unsere halbe Schule homophob ist?", fragt Tsutomu. "Wie gesagt, kann euch doch egal sein. Ihr seid doch sowieso nicht zusammen", sagt Satori. "Es ist mir egal ob wir zusammen sind oder nicht, aber unsere Schule ist homophob", sage ich wütend. "Ich stimm Sota zu. Es kann denn Leuten sowas von egal sein, ob Jungs auf Jungs oder Mädchen stehen", stimmt Tsutomu mir zu. "Ich bin da ganz eurer Meinung", sagt Satori.

Nach dem Unterricht gehen wir zusammen zur Sporthalle. In der Umkleide ziehen wir uns um und gehen dann in die Halle. Auch hier bekommen wir einige abweisenden Blicke zugeworfen. "Was ist falsch mit denen? Die bekommen das Gerücht mit, dass wir zusammen sind und schon halten die uns für andere Menschen", sage ich genervt. "Idioten", sagt Tsutomu und nimmt sich einen Ball. "Komm wir machen uns warm." Wir beginnen den Ball hin und her zu pritschen.
Während des Trainings sind wir beide nicht ganz bei der Sache. Tsutomu scheint sich unwohler zu fühlen, als er zugibt.
Nach dem Training ziehen wir und wieder um und machen uns auf den Weg nach Hause.
"Ist alles gut bei dir?", frage ich Tsutomu unsicher. "Warum fragst du?", fragt Tsutomu zurück. "Dich scheint das Ganze irgendwie ziemlich unsicher zu machen", sage ich besorgt. "Dich nicht?", fragt Tsutomu. "Na ja, es betrifft mich ja nicht. Ich glaube es gibt andere die das ganze mehr betrifft." "Mich zum Beispiel", sagt Tsutomu leise. Ich schaue ihn überrascht an. "Was meinst du?", frage ich. Tsutomu schaut unsicher auf den Boden.

"Ich mag Jungs."

Ich starre meinen besten Freund ungläubig an. Er mag Jungs? Jungs? Echte Jungs? "Aber du warst doch mit Nanami zusammen?", frage ich verwirrt. "Kann ich gleich mit zu dir kommen? Dann kann ich dir das besser erklären. Sonst geht das wahrscheinlich nicht in dein mini Gehirn.", grinst Tsutomu. "Idiot", grinse ich.
Als wir nach ein paar Minuten in meinem Zimmer sind, setzt Tsutomu sich auf mein Bett. "Ich ziehe mich kurz um", sage ich. Ich ziehe mein T-Shirt aus und ziehe mir meinen Hoodie über. Dann setze ich mich neben Tsutomu. "Dann hau mal raus", grinse ich. "Ich mag Jungs", sagt Tsutomu. "Das sagtest du bereits." "Ach so, ja, ich mag auch Mädchen. Ich bin Bisexuell", erklärt Tsutomu. "Also warst du wirklich in Nanami verliebt?", frage ich. "Jetzt hör doch mal auf von Nanami zu reden!", sagt Tsutomu beleidgt. Ich grinse. "Ich muss jetzt nach Hause, sonst macht Mama Stress", sagt Tsutomu. Ernsthaft? Du könntest auch noch ein bisschen bleiben. "Na gut, ich bring dich nach unten."
Wir gehen nach unten in den Flur. Tsutomu zieht seine Schuhe an. Dann umarmt er mich. "Bis morgen", verabschiedet er sich. Ich klammere mich an ihn. Ich liebe dich Tsutomu. Mir fällt auf das Tsutomu anders riecht als sonst. "Benutzt du Deo?", frage ich. Tsutomu wird rot. "Ja klar, ist dir das noch nie aufgefallen?", fragt Tsutomu. "Ne, normalerweise stinkst du immer", grinse ich. "Ich stinke nicht!" "Warum benutzt du dann Deo?", frage ich grinsend. "Bis morgen", verabschiedet sich Tsutomu beleidigt. Ich umarme Tsutomu ein weiteres mal. Du riechst so gut. "Hast du es dann Sota?", fragt Tsutomu. Mein Gesicht wird heiß. "Ja klar, bis morgen", sage ich und lasse Tsutomu los. "Bis morgen, Sota." Tsutomu geht aus dem Haus. Ich schließe die Tür hinter ihm. Genau in dem Moment kommt Papa in den Flur. "Ich habe Essen gemacht, kommst du?" Ich nicke und gehe mit Papa in die Küche. Während wir essen, sage ich nichts. Ich denke viel zu viel an Tsutomu.
Nachdem wir gegessen haben, gehe ich ins Bad und putze Zähne. Danach gehe ich in mein Zimmer und lege mich in mein Bett. Nach ein paar Minuten kommt Papa in mein Zimmer. "Schläfst du schon?", fragt er leise. "Nein", antworte ich. Papa schließt die Tür hinter sich und setzt sich neben mich aufs Bett. "Möchtest du mit mir über irgendwas reden?", fragt Papa besorgt. "Die halbe Schule denkt, dass Tsutomu und ich zusammen sind", sage ich. "Warum denn?", fragt Papa. "Nanami hat es rumerzählt." "Soll ich mit einem Lehrer drüber reden? Oder mit ihrem Vater?", fragt Papa. Ich schüttel den Kopf. "Na gut, wenn ich irgendwas für dich machen kann, dann sagst du mir bescheid, ja?" Ich nicke. "Hast du sonst noch was?", fragt Papa. "Ich mag Tsutomu", sage ich lächelnd. "Das ist schön." "Glaubst du er mag mich auch?" "Das weiß ich nicht, aber du solltest jetzt schlafen, mein Schatz", sagt Papa. "Na gut." "Gute Nacht mein Schatz", sagt Papa. "Gute Nacht."
Nach wenigen Sekunden bin ich auch schon eingeschlafen.

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