I hope You like Me

Kapitel 10

Mein Wecker klingelt. Ich schlage auf ihn und drehe mich zur Seite. "Sota, aufstehen", sagt Papa. Ich zucke zusammen. Wo kommt er immer her? "Ich will aber weiter schlafen", sage ich und ziehe mir die Decke über den Kopf. Papa zieht mir die Decke weg. "Steh jetzt auf." "Nein!" Ich rolle mich zusammen und lege mein Kissen über mich. "Immer das gleiche mit dir", seufzt Papa und nimmt mir auch das Kissen weg. "Du bist gemein!", jammere ich. "Steh jetzt auf", sagt Papa. "Ich will nicht", sage ich entschlossen. "Das ist mir egal, du stehst jetzt auf" Nun klingt Papa wütend. Seufzend setze ich mich auf. Papa schaut mich streng an. "Ist ja gut", sage ich und stehe auf. Papa schaut mich immer noch streng an. "Ich geh ja schon", sage ich und gehe nach unten in die Küche. Papa folgt mir. Ich nehme mir mein Schokomüsli und beginne zu frühstücken. "Ich muss zur Arbeit Sota. Hab ein schönen Tag", verabschiedet sich Papa. "Du auch", sage ich lächelnd. Papa geht lächelnd aus dem Haus. Ich esse mein Müsli auf und gehe nach oben ins Bad. Dort putze ich meine Zähne. Dann gehe ich in mein Zimmer, ziehe mich an und mache meine Haare. Als ich gerade fertig bin klingelt es an der Tür. Ich nehme mir meine Schulsachen und Sportsachen und laufe in den Flur um die Tür zu öffnen. "Hey Shirabu", begrüße ich Shirabu. "Na du Mädchen?", grinst er. "Lass das!", sage ich beleidigt. Ich ziehe meine Schuhe an und gehe mit Shirabu nach draußen.
In der Schule angekommen gehe ich in mein Klassenraum. Tsutomu und Nanami sind beide bereits dort. Reden tun sie allerdings nicht. Sind die beiden überhaupt noch zusammen? Da ich mich nicht traue sie zu fragen, gehe ich einfach an ihnen vorbei. Ich schaue aus dem Fenster. "Hey Sota, hast du Lust nachher mit mir Mittag zu essen?", fragt Tsutomu mich unsicher. Ich schaue ihn überrascht an. Dabei sehe ich auch Nanamis eifersüchtigen Blick. Will er Nanami mit mir eifersüchtig machen? "Ich esse schon mit Shirabu.", sage ich und schaue wieder aus dem Fenster. Bis der Lehrer kommt sitzen wir drei einfach nur so da.
In der Mittagspause setze ich mich mit Shirabu an einen Tisch. "Sagmal, sind Tsutomu und Nanami getrennt?", fragt er mich. "Weiß nicht, warum fragst du?" Shirabu deutet auf 2 Tische hinter mir. Tsutomu und Nanami sitzen beide alleine an jeweils einem Tisch. "Ich glaube die sind getrennt", murmel ich. "Mich würde gerne mal interessieren warum", sagt Shirabu nachdenklich. "Hab ich dir eigentlich erzählt das Nanami meine Stiefschwester ist?", frage ich ihn unsicher. Shirabu schaut mich überrascht an. "Nein, warum hast du nie was gesagt?", fragt er. "Ich weiß das auch nocht nicht lange. Meine Eltern sind schon seit ich klein bin getrennt. Meine Mama hat meinen Papa betrogen. Ich habe es mit bekommen und wie es kleine Kinder eben so machen meinem Papa erzählt. Dann hat er sich von ihr Scheiden lassen und Mama hat mir die Schuld dafür gegeben. Dann ist sie mit ihrem Liebhaber nach Tokio gezogen und vor kurzem wiedergekommen und ich hab sie besucht. Warum auch immer. Mama hat mir dann stolz erklärt das Nanami meine Stiefschwester ist.", erzähle ich. "Mehr Pech kann man echt nicht haben", sagt Shirabu und kommt auf meine Seite des Tisches um mich zu umarmen. Ich lächle.
Nach der Mittagspause und dem weiterem Unterricht haben wir Training.
Ich gehe mit Shirabu in die Umkleide. Tendou und Tsutomu sind auch schon da. Obwohl ich Tsutomu ja schon häufiger Oberkörper frei gesehen habe, habe ich heute ein ganz anderes Gefühl dabei. "Guck nicht so!", sagt Tsutomu und reißt mich damit auf meinen Gedanken. "Sorry", murmel ich und schaue auf den Boden. Aus dem Augenwinkel kann ich sehen das Tsutomu rot wird. Ich schaue grinsend zu ihm. "Warum bist du so rot?", frage ich ihn. Tsutomu wird noch röter. "Zieh dich um", sagt er und zieht sich weiter um. Ich ziehe mich grinsend um und gehe dann mit Shirabu in die Sporthalle. "Du stehst zu 100% auf Tsutomu", grinst er. "Ich steh nicht auf Jungs!", sage ich beleidigt. Shirabu lächelt. Ich sage nicht weiter dazu sondern beginne mich aufzuwärmen. Washijo ruft uns zu sich. "Wir machen heute ein individuelles Training, sprich: ihr könnt geziehlt das trainieren wobei ihr Schwierigkeiten habt", erklärt Washijo. Die meisten suchen sich in Gruppen zusammen und trainieren zusammen. Was soll ich jetzt machen? "Hey, willst du mir vielleicht zuspielen?", fragt jemand hinter mir. Ich drehe mich um. Tsutomu? Ich starre ihn ungläubig an. "Hallo? Sota?", fragt Tsutomu. "Äh, al- j- i- wa- d-", stammel ich. Tsutomu blickt mich verwirrt an. "Ist das ein ja?", fragt er. Ich nicke einfach. "Super!" Tsutomu und ich gehen zu einem freien Spielfeld. Tsutomu wirft den Ball von hinten an und macht sich für den Angriff bereit. Ich spiele ihm den Ball zu und versuche dabei gelassen zu wirken damit die anderen nicht merken wie hibbelig ich bin. Es gibt nichts besseres als Tsutomu zuzuspielen. Tsutomu schlägt den Ball auf die andere Seite des Netzes. "Hey, Sota, warum spielst du mir anders zu als sonst zu?", fragt Tsutomu. Er hat es gemerkt? Ich schaue ihn verblüfft an. Ich hab ihn seit Wochen nicht mehr zugespielt und er hat es trotzdem gemerkt?! "Was ist jetzt?", fragt Tsutomu. "W-Wie h-hast d-du d-das ge-gemerkt?", frage ich immer noch verblüfft. "Ich seh zwar so aus aber blöd bin ich sicher nicht!", sagt Tsutomu. "Doch bist du", murmel ich. "Hey! Lass das!", sagt Tsutomu beleidigt. Ich schmunzel. "Hey! Steht da nicht so blöd rum! Macht was!", schreit Washijo uns an. Tsutomu und ich zucken zusammen. "Entschuldigung!", entschuldigen wir uns gleichzeitig. "Also nochmal", sagt Tsutomu. Er wirft den Ball an und ich spiele den Ball perfekt in seine Hände. Mit einem lautem knallen schlägt der Ball auf dem Boden auf. Die Blicke des Teams sind auf uns gerichtet. Tsutomu läuft knallrot an. Idiot! "Entschuldige!", gibt Tsutomu verlegen von sich. "Nochmal Sota", sagt er dann zu mir. "Aber nicht wieder so laut. Ich hasse es wenn alle Blicke auf mich gerichtet sind und das weißt du.", sage ich. "Jaja, sorry", murmelt Tsutomu. Wir wiederholen unseren Angriff noch einige Male, bis wir Pause haben. In der Pause kommt Shirabu zu mir. "Na los, klär ihn dir", grinst er. Ich halte ihm den Mund zu. "Sei nicht so laut", sage ich wütend. "Hey! Ushijima! Was hälst du von einem 2 gegen 2?!", höre ich Tsutomu sagen. Shirabu und ich schauen uns genervt an. "Und mit wem willst du spielen?", fragt Ushijima. Der nimmt das echt an?! "Na mit Sota", sagt Tsutomu stolz. "Hey! Kannst du mich vorher mal fragen?!", sage ich wütend. "Meinetwegen", sagt Ushijima und schaut zu Shirabu. Tsutomu schaut mich bettelnd an. "Bitte Sota! Nur ein einziges Mal!", bettelt er. "Meinetwegen", gebe ich nach. "Danke Sota!", sagt Tsutomu hibbelig. Wir gehen gemeinsam wieder zu einem Feld. "Endlich kann ich gegen Ushijima spielen!", fragt sich Tsutomu. "Lass das du Idiot! Wegen dir muss ich jetzt überhaupt spielen", murmel ich. "Sei nicht immer so faul!", sagt Tsutomu. "Bin ich nicht!" "Doch bist du!" "Nein." "Doch." "Klappe ihr Idioten! Wollen wir jetzt mal anfangen?!", fragt Shirabu wütend. Tsutomu und ich nicken. "Na dann los. Ihr habt Aufschlag", sagt Shirabu und wirft Tsutomu den Ball zum. Dieser nickt und geht nach hinten. Das haben wir verloren noch bevor wir angefangen haben. Tsutomu macht seinen Sprungaufschlag. Ushijima nimmt ihn an. Obwohl er sich so aufs Angreifen speziealisiert hat, bekommt er so eine perfekte Annahme hin?! Shirabu spielt ihm den Ball zu. Blocken Sota, Blocken! Ich springe zum blocken nach oben. Ushijima schlägt gerade wegs an meinen Händen vorbei. Scheiße. Shirabu grinst. Seufzend drehe ich mich zu Tsutomu. "Sorry", murmel ich. "Gib nicht auf Sota!", sagt Tsutomu motiviert. "Das habe ich schon gemacht bevor wir angefangen haben", sage ich genervt. "Du bist immer so unmotiviert!", sagt Tsutomu beleidigt. Arschloch!
Wir verlieren. 25:7 für Shirabu und Ushijima. "Ihr seid echt schlecht", sagt Ushijima und geht zu Semi. Schlecht? Tsutomu schaut deprimiert auf den Boden. "Du warst echt gut, aber ich bin nicht zu toppen Sota-chan", grinst Shirabu. "Nenn mich nicht so", sage ich beleidigt. Shirabu wuschelt mir durch die Haare.
Nach dem Training gehe ich wie immer mit Shirabu nach Hause.