Ich blinzel. Warum hat mein Wecker denn nicht geklingelt? Verschlafen setze ich mich auf und schaue auf die Uhr. Scheiße schon 13:00. Ich nehme mir mein Handy. Tsutomu hat mich zugespammt. Er müsste jetzt eigentlich Mittagspause haben, oder? Ich rufe ihn an. Nach ein paar Sekunden geht er ran. "Sota du Arsch, wo steckst du bitte?! Ich hab eine Stunde auf die gewartet und bin wegen dir fast eine Stunde zu spät gekommen! Du bist so ein Wichser!", beginnt Tsutomu mich anzuschreien. "Tut mir leid, mein Wecker hat nicht geklingelt oder so." "Ja ja, aber kommst du denn noch zum Training?", fragt Tsutomu. "Klar, aber zum Unterricht komme ich nicht mehr." "Gut, dann bis später." "Bis später." Tsutomu legt auf. Ich lege mein Handy zurück auf mein Nachttisch. Ich stehe auf und gehe nach unten in die Küche. Ich mache mir mein Müsli, nebenbei denke ich über gestern nach. Ich habe Tsutomu fast geküsst. Wie küsst man eigentlich? Nach dem ich mein Müsli aufgegessen habe, gehe ich ins Bad und putze meine Zähne. Ich kann nicht aufhören an gestern zu denken. Ich kann Tsutomu jetzt doch nicht mehr ansehen. Wir haben uns fast geküsst! Ich spucke die Zahncreme ins Waschbecken und spüle meinen Mund aus. Tu einfach so als ob nichts passiert ist. Ich gehe in mein Zimmer und ziehe mir meine Trainingssachen an. Ich schaue in den Spiegel. Seit Anfang des Schuljahres sind meine Haare echt lang geworden. Ich nehme mir meine Schere und beginne meine Spitzen ein wenig zu schneiden. Ich mach das schon seit längeren so, da ich keine Lust habe zum Frisör zu gehen. Nach einer halben Stunde bin ich zufrieden mit einen Haaren.Um 16 Uhr mache ich mich auf den Weg zur Schule.
In der Umkleide angekommen kommt Tsutomu gleich auf mich zu. Bevor ich was sagen kann, klatscht er mir eine. "Wofür war das denn jetzt?", frage ich wütend. "Dafür, dass ich wegen dir zu spät gekommen bin." "Ich hab mich schon entschuldigt." "Ja ja, schon gut. Jetzt zieh dir deine Schuhe an.", sagt Tsutomu. Ich ziehe meine Schuhe aus und ziehe meine Volleyball Schuhe an. "Sag mal, hast du dir die Haare geschnitten?", fragt Tsutomu. Ich nicke. "Ich sehe gut aus, oder?", grinse ich. Irgendwie habe ich es mir schwerer vorgestellt Tsutomu nach gestern Abend wiederzusehen. Ich fühle mich tatsächlich normal. So als wäre alles wie immer. "Du siehst immer gut aus, du Idiot.", sagt Tsutomu grinsend. Trotzdem habe ich das Gefühl das irgendwas nicht mit ihm stimmt. "Komm wir gehen in die Halle."
Tsutomu und ich gehen in die Halle und beginnen uns schonmal warm zu machen. Ich bemerke wie Ushijima uns zusieht. Als er merkt das ich ihn ansehe nickt er mir nur zu.Nach dem Training ziehe ich mir wieder meine Sneaker an. Ich warte noch auf Tsutomu, dann gehen wir nach Hause.
Tsutomu scheint sehr nervös zu sein. "Alles gut?", frage ich ihn. "Alles gut?! Ob alles gut ist?! Spinnst du?! Natürlich nicht!" Ich schaue Tsutomu überrascht an. Er läuft rot an. "Tut mir leid." Tsutomu weicht meinen Blicken aus. "Ist es wegen gestern?", frage ich. Tsutomu sagt nichts. "Ich werd niemanden davon erzählen versprochen.", verspreche ich Tsutomu. "Man, darum gehts mir doch gar nicht!", sagt Tsutomu. "Worum dann?" "Egal." Ich schaue Tsutomu an. Bevor ich was sagen kann, kommen wir an meinem Haus an. "Komm Tsutomu wir klären das jetzt", sage ich deute aufs Haus. "Ich will nicht", sagt Tsutomu leise. Ich nehme vorsichtig Tsutomu Hand und ziehe ihn ins Haus.
Wir gehen gemeinsam in mein Zimmer. "Also sag mir was los ist", sage ich zu Tsutomu. "Du...Du nimmst das so...so locker", sagt er unsicher, "Nachdem wir uns gestern fast geküsst haben, hatte ich tausende Gefühle in mir und dann tanzt du heute so locker beim Training an und tust so als wäre nichts gewesen!" Ich schaue ihn überrascht an. Ich habe echt nicht gedacht das es ihm so viel bedeuten würde. Eine Träne läuft über Tsutomus Gesicht. "Du wolltest mich doch auch küssen, oder?", schluchzt er. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Tsutomu setzt sich auf mein Bett. Er scheint auch nicht so auszusehen als würde er wissen was er sagen soll. Ich setze mich vorsichtig neben ihn. Tsutomu schaut mich unsicher an. "Tsutomu, ich...ich glaube du solltest jetzt lieber gehen", sage ich leise. Kaum habe ich den Satz beendet, laufen Tsutomu die Tränen aus den Augen. "Nicht weinen", sage ich und nehme Tsutomu in den Arm. "Ich geh dann mal", sagt er und steht auf.
Wir gehen nach unten in den Flur. Dort verabschiede ich mich von Tsutomu. "Bis morgen dann", verabschiedet sich Tsutomu ohne mich anzusehen. "Bis morgen." Ich schließe die Haustür hinter Tsutomu. Mir laufen die Tränen aus den Augen. Ich lasse mich langsam an der Wand nach unten rutschen. Fuck ey, was ist das nur zwischen mir und Tsutomu? Ich will nicht auf ihn stehen! Ich möchte doch einfach nur unsere alte Freundschaft zurück. Wie in der Mittelschule! Ich sitze stundenlang weinend im Flur auf dem Boden.Irgendwann muss ich eingeschlafen sein.
Ich werde von einem Geräusch geweckt. Ich öffne die Augen. Ich liege nicht in meinem Bett, sondern im Schlafzimmer meines Vaters. Ich setze mich vorsichtig auf. Genau in dem Moment geht die Tür auf. "Bist du wach Sota?", fragt eine Stimme die nach Papa klingt. "Ja." Papa macht das Licht an und setzt sich neben mich aufs Bett. "Als ich gekommen bin, hast du verheult im Flur gesessen. Was ist denn passiert?", fragt er. "Weiß ich nicht", schluchze ich. Schon bei dem Gedanken an Tsutomu kommen mir die Tränen. Papa umarmt mich. "Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen, dass tut mir wirklich leid mein Schatz", entschuldigt sich Papa bei mir. "Du musst dich nicht entschuldigen. Was ich gesagt habe war unfair von mir, ich hätte nicht so ein Arsch sein sollen", schluchze ich. "Ist schon gut mein Schatz. Ich liebe dich so wie du bist und du bist kein Arsch", sagt Papa ruhig. Langsam beruhige ich mich wieder. Erst als ich mich wieder richtig beruhigt habe, löst Papa die Umarmung. "Wie spät ist es eigentlich?", frage ich. "22:00." "Hab ich den wirklich so lange geschlafen?", frage ich. "Scheinbar, aber warum hast du denn geweint?", fragt Papa. "Ich hab momentan einfach zu viele Gefühle in mir", sage ich leise. "Bist du verliebt?", fragt Papa lächelnd. "Weiß ich nicht. Wie merk ich sowas denn?", frage ich vorsichtig. "Hast du denn manchmal ein komisches Gefühl bei ihr?", fragt Papa. "Ihm", korrigiere ich ihn. Ich traue mich nicht Papa anzusehen. "Na gut, hast du denn manchmal ein komisches Gefühl bei ihm?", fragt Papa. Ich schaue ihn unsicher an. "Schatz du darfst lieben wenn du willst, egal ob Mädchen oder Junge", sagt Papa lächelnd. Ich lächle sanft. "Ich hab schon manchmal ein komisches Gefühl bei ihm." Papa lächelt. "Kannst du das Gefühl denn beschreiben?" Ich schüttel den Kopf. "Ich weiß nicht. Es sind einfach tausende Gefühle auf einmal." Ich kann Papa einfach nicht erzählen das ich 'ihn' fast geküsst habe. "Wenn du willst können wir erst mal schlafen und morgen auf weiter sprechen.", sagt Papa. Ich nicke. "Dann schlaf gut mein Schatz." Papa gibt mir einen Kuss auf die Wange und legt sich neben mich ins Bett. Ich kuschel mich, wie früher als Kind, an Papa. Papa legt seine Arme vorsichtig um mich. "Du wirst immer mein kleiner Junge bleiben.", sagt er leise. Nach ein paar Minuten fallen mir die Augen zu und ich schlafe ein.
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I hope You like Me
FanfictionSota weiß nicht mehr weiter. Was ist dieses Gefühl? Warum fühlt er es? Warum gibt es dieses Gefühl überhaupt? Aber vorallem: Warum fühlt er es bei seinem besten Freund? Und Warum ist sein bester Freund aufeinmal so komisch? Sota will einfach nicht...