Kapitel 26

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Ich setze mich auf. "07:00 erst?", murmel ich. Ich bin überhaupt nicht mehr müde. Ich mache meinen Wecker aus, stehe auf und gehe nach unten in die Küche.
"Du bist schon wach Sota?", fragt Papa. "Ja", sage ich und setze mich hin. "Ist alles in Ordnung?", fragt Papa besorgt. "Ja, was soll sein?", frage ich. "Normalerweise muss ich dich immer wecken, aber ist schon in Ordnung", sagt Papa. Ich esse mein Müsli und gehe dann nach oben ins Bad.
Nachdem ich mich fertig gemacht habe, warte ich im Wohnzimmer auf Tsutomu.
Als es klingelt gehe ich in den Flur und öffne die Haustür. Tsutomu schaut mich überrascht an. "Du bist schon wach? Ich bin extra früher gekommen", sagt Tsutomu überrascht. "Ist doch jetzt egal", sage ich und ziehe meine Schuhe an. "Bis nachher, Papa!", verabschiede ich mich von Papa. "Bis nachher Sota", verabschiedet sich Papa von mir. Tsutomu ich gehen nach draußen.
Auf dem Weg merke ich wie Tsutomu meine Hand anstarrt. "Ist was?", frage ich verunsichert. Tsutomu läuft rot an. "Was soll sein?" "Nichts, schon gut." Warum starrt er meine Hand so an? Will er sie halten? Bei dem Gedanken wird mir warm. Soll ich sie nehmen? Nein lieber nicht. Wenn das jemand aus der Schule sieht, dann wird das Gerücht noch glaubwürdiger. "Darf ich deine Hand nehmen?", fragt Tsutomu leise und ohne mich anzugucken, "Also wie im Kindergarten? So freundschaftlich?" "Meinetwegen", sage ich unsicher. Tsutomu nimmt vorsichtig meine Hand. Seine Hand ist sehr warm und schwitzig. Das war sie schon immer. "Deine Hand ist total kalt, frierst du?", fragt Tsutomu. Ich schüttel den Kopf. "Sicher?" "Ja, warum sollte ich frieren?" "Weil deine Hand kalt ist", grinst Tsutomu. "Meine Hand ist immer kalt!"

Als wir in der Schule ankommen, geht wieder das getuschel los. Dennoch lässt Tsutomu meine Hand nicht los. Er wird schon wissen was er tut. Oder?
Im Klassenraum schaut Nanami uns überrascht an. Tsutomu grinst triumphierend.
"Würdest du mich bitte in deinen komischen Plan einweihen?" Ich schaue Tsutomu erwartungsvoll an. "Nanami wollte eine Lüge verbreiten und jetzt ist es keine mehr", erklärt Tsutomu. "Was ist das für ein bescheuerter Plan? Ich stehe nicht auf Jungs das weißt du genau!", zische ich Tsutomu zu. "Jetzt ist es sowieso zu spät." Ich schaue Tsutomu wütend an, traue mich aber nicht etwas zu erwiedern. Können wir nicht einfach wirklich zusammen sein?

In der Mittagspause setzen wir uns gemeinsam an einen Tisch und essen unser Mittagessen. Wir reden aber nicht miteinander. Ich bin noch beleidigt weil Tsutomu einfach so tut als wären wir zusammen und Tsutomu scheint nicht zu wissen was er sagen soll.
"Na ihr beiden? Es spricht sich rum das ihr Händchen gehalten habt, stimmt das?", fragt Satori aufeinmal und setzt sich gegenüber von uns. "Ja, stimmt", sagt Tsutomu. "Habt ihr das aus Prinzip gemacht oder seid ihr wirklich zusammen?", fragt Satori grinsend. "Aus Prinzip", sage ich bevor Tsutomu etwas sagen kann. Satori grinst noch mehr.

Nach dem Unterricht gehen wir zur Sporthalle und ziehen uns in der Umkleide um. Obwohl ich immer noch ein wenig beleidigt bin, kann ich nicht aufhören Tsutomu anzustarren. Können wir nicht einfach wirklich zusammen sein, statt nur so zu tun? "Warum guckst du so?", fragt Tsutomu nervös. "Darf ich dich nicht angucken?" "Schon, aber starre nicht so!" "Ist ja gut." Ich ziehe meine Schuhe an und warte darauf das Tsutomu auch endlich fertig ist. Dann gehen wir in die Halle.

Am Ende von Training kommt Shirabu zu mir. "Na hast du es endlich geschafft?", fragt er grinsend. Ich halte Shirabu dem Mund zu. "Nicht so laut." Ich schaue zu Tsutomu. Er unterhält sich gerade mit Satori. Shirabu schaut mich fragend an. "Wir sind nicht wirklich zusammen.", erkläre ich. "Ihr tut nur so? Warum das denn?" "Aus Prinzip." "Ihr seid komisch.", sagt Shirabu. Tsutomu kommt zu uns. "Komm Sota, wir müssen uns umziehen.", sagt er zu mir. Er nimmt meine Hand und wir gehen in die Umkleide. Wir ziehen uns um und gehen dann gemeinsam nach draußen.
Tsutomu nimmt wieder meine Hand. "Hier ist niemand aus unserer Schule, wir müssen nicht Händchen halten.", sage ich. Ich bin immer noch ein wenig beleidigt. "Wir müssen nicht, können aber", grinst Tsutomu. Ich beginne wieder zu schwitzen. Schnell lasse ich seine Hand los. "Was hast du Sota?", fragt Tsutomu. "Dein Plan ist total bescheuert." "Und jetzt?" "Mache ich Schluss", sage ich wütend. "Du kannst nicht Schluss machen, wenn wir nie zusammen waren." "Dann beende ich unsere angebliche Beziehung." "Aber jeder denkt, dass wir zusammen sind." "Gib mir mal dein Handy", sage ich. Tsutomu schaut mich fragend an, gibt mir aber sein Handy. Ich gehe auf Instagram und mache eine Story in der ich aufschreibe, dass ich und Tsutomu Schluss gemacht haben. Ich veröffentliche die Story und gebe Tsutomu sein Handy wieder. "Hol mich morgen nicht ab und rede auch nicht mehr mit mir", sage ich zu ihm. Tsutomu schaut mich fassungslos an. "Du bist mein bester Freund! Ich werde nicht aufhören mit dir zu sprechen!", sagt er. Wessen schuld ist das denn? Tsutomu umarmt mich. Ich merke das er traurig ist. "Wir können ja noch schreiben und telefonieren", sage ich. "Wirklich?", fragt Tsutomu. "Ja, klar", sage ich lächelnd. "Na gut. Wir sehen uns dann morgen", sagt Tsutomu traurig. "Wenn du willst können wir morgen früh telefonieren", versuche ich Tsutomu zu trösten. Er lächelt. "Ich ruf dich dann an. Bis morgen." "Bis morgen." Ich biege nach recht zu meinem Haus ab.
Im Flur ziehe ich meine Schuhe aus. Papa kommt zu mir in den Flur. "Du kommst gerade pünktlich, ich habe gerade Essen gemacht", sagt Papa. "Ich ziehe mich kurz um, dann komme ich", sage ich und gehe nach oben in mein Zimmer. Ich ziehe mich um und gehe wieder nach unten. Papa wartet bereits in der Küche.
Während wir essen unterhalten wir uns ein wenig. "Ich hab dir doch erzählt, dass wir in den Sommerferien in den Urlaub fliegen, oder?", fragt Papa. Ich schüttel den Kopf. "Wo geht's denn hin?" "Nach Los Angeles." Cool, dann werde ich ja zum Beachboy. Ich muss grinsen. "Und wenn du möchtest, kannst du Tsutomu fragen ob er mit möchte", sagt Papa. Mit Tsutomu nach Los Angeles?! Ja!
Gleich nach dem Essen laufe ich nach oben in mein Zimmer und rufe Tsutomu an. "Möchtest du mit mir nach Los Angeles?", frage ich ihn direkt. "Was? Hä?", fragt Tsutomu verwirrt. "Mein Vater hat gesagt, dass du mitkommen kannst, wenn du willst", erzähle ich. "Was echt?! Ja auf jedenfall!", sagt Tsutomu aufgeregt, "Ich frag gleich meine Eltern!" Durchs Handy höre ich wie er die Treppen runter läuft und seine Eltern fragt. "Kann ich mit Sota nach Los Angeles?", fragt er seine Eltern. "Was? Nach Los Angeles?", fragt sein Vater überrascht. "Sotas Vater hat gesagt es ist okay", sagt Tsutomu. "Meinetwegen", sagt Tsutomu Vater. Ich grinse. Tsutomus Vater ist fast alles egal, solange es nichts illegales ist. "Ich werde erstmal Sotas Vater anrufen. Du bist schließlich gerade mal 15 und ausserdem ist ein Urlaub in Los Angeles nicht kostenlos", sagt Tsutomus Mutter. Typisch Frau Goshiki. "Aber darf ich?", fragt Tsutomu. "Erstmal werde ich jetzt telefonieren. Du kannst so lange deine Hausaufgaben machen." "Ist ja gut", sagt Tsutomu. Ich höre wie er wieder in sein Zimmer geht. "Hast du's gehört?", fragt er. "Ja, hab ich", sage ich grinsend. Unten kann ich hören wie Papa mit jemanden redet. "Ich muss jetzt Hausaufgaben machen. Wir sehen uns dann morgen", sagt Tsutomu. "Ja, bis Morgen", sage ich und lege auf.
Ich gehe ins Bad und putze Zähne. Dann gehe ich in mein Zimmer und lege mich in mein Bett. Ich schlafe schnell ein.

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