Kapitel 9

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Es ist Samstag Morgen. Ich sitze in der Küche und stochere in meiner Müslischüssel herum. "Hey, Sota", sagt Papa, "Ich wollte mich nochmal entschuldigen wegen gestern." "Ist schon gut", sage ich leise. Papa umarmt mich. "Tut mir leid Sota", entschuldigt er sich nochmal. "Ist schon in Ordnung", sage ich. "Ich muss jetzt zur Arbeit. Hab einen schönen Tag", sagt Papa. Ich nicke bloß. Papa wuschelt mir durch die Haare und geht dann nach draußen. Ich nehme mir mein Handy. Shirabu hat mir geschrieben.

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Shirabu

Hey Sota, kommst du heute zum Spiel? Würde mich freuen :)

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Ich ignoriere die Nachricht. Ich habe keine Lust dahin zu fahren, um dann dran erinnert zu werden wie schlecht ich bin. Ich esse mein mittlerweile aufgeweichtes Müsli auf und gehe ins Bad. Ich putze meine Zähne und ziehe mich dann an. Mehr oder weniger. Ich ziehe mir einfach eine andere Shorts an. Obenrum bin ich nackt. Ich gehe in mein Zimmer und setze mich aufs Bett. Es klingelt an der Haustür. Ernsthaft jetzt? Ich stehe auf und gehe nach unten. Kaum öffne ich die Tür, bereue ich es schon wieder. "Was soll das du Vollidiot?!", fragt Shirabu wütend. "Ich hab doch garnichts gemacht!", sage ich verwirrt. "Du hast vor nicht zum Spiel zu kommen. Ich bin doch nicht blöd!", sagt Shirabu wütend. "Woher weißt du das?", frage ich. "Du bist viel zu nett um zu lügen, aber du wolltest mir auch nicht die Wahrheit sagen. Kein Wunder das du meine Nachricht ignorierst!", sagt Shirabu. Ich schaue ihn verplüfft an. "Warum bist du so schlau?", frage ich genervt. "Bin ich halt. Und jetzt zieh dir was an", sagt Shirabu. Ich werde knallrot. "Starr mich nicht so an!", sage ich beschämt. Shirabu grinst nur. "Warte kurz", murmle ich und laufe nach oben in mein Zimmer. Ich ziehe mir meinen Hoodie an und gehe wieder nach unten zu Shirabu. "Du wirst zum Spiel kommen, klar?!", sagt er. "Ja ist ja gut!", sage ich. "Geht doch.", grinst Shirabu. "Jaja.", murmel ich. "Dann ist ja gut. Ich muss jetzt los. Bis nachher", sagt Shirabu. "Bis nachher", sage ich und gehe wieder ins Haus. Dort ziehe ich mir mein Hoodie wieder aus. Warum ist es schon so warm? Wir haben nicht mal Sommer.

Um 1 Uhr mache ich mich auf den Weg zur Städtischen Sporthalle von Sendai. Ob Tsutomu da sein wird? Idiot. Natürlich wird er da sein. Er spielt ja. Tsutomu hat noch nie ein Spiel geschwänzt. Am Eingang der Sporthalle wartet Shirabu bereits auf mich. "Da bist du ja endlich", sagt er und packt mich am Handgelenk. Er zieht mich ins Gebäude. "Lass mich los! Ich kann alleine gehen!", jammere ich. "Ich vertraue dir nicht", murmelt Shirabu. Will der mich verarschen? Shirabu bringt mich zum Team. Tendou kommt gleich zu mir. "Schön das du doch gekommen bist, ich dachte schon du kommst nicht", sagt er. "Natürlich komme ich", sage ich unsicher. Dann erblicke ich Tsutomu. Er unterhält sich gerade mit Semi. Meine Augen bleiben wie fixiert an Tsutomu hängen. Tendou wedelt mit seiner Hand vor meinen Augen herum. "Ich weiß, dass du Tsutomu attraktiv findest, aber AUFWACHEN!", weckt er mich aus meinen Gedanken. Mein Gesicht wird rot. Tsutomu dreht sich mit rotem Gesicht zu uns. "Ich finde ihn nicht attraktiv!", sage ich schnell zu Tendou. "Jeder hier wei-" Shirabu unterbricht ihn: "Lass ihn." "Jaja schon gut.", murmelt Tendou deprimiert. Tsutomu starrt mich immer noch mit rotem Gesicht an. Das ganze macht mich so nervös das ich mich unauffällig hinter Shirabu verstecke. "Was wird das?", fragt dieser mich verwirrt. "Tsutomu macht mich nervös", sage ich leise. Bevor Shirabu was sagen kann, kommt Tsutomu zu mir. "Findest du mich wirklich attraktiv?", fragt er mich. Mein Gesicht fühlt sich an als würde es kochen. WIE KOMMT ER DA DRAUF?! TENDOU ERZÄHLT STÄNDIG UNSINN, MUSS TSUTOMU IHM DENN ECHT ALLES ABKAUFEN?! "Nein natürlich nicht!", sage ich schließlich. Tsutomu geht grinsend zurück zu Semi. Warum grinst der jetzt so? Ich poliere ihm gleich die Fresse. "Jetzt lass Tsutomu in Ruhe", sagt Shirabu bevor ich irgendetwas machen kann. "Schon gut", murmel ich beleidigt. "Kommt mal alle her! Gleich müssen wir zum Spielfeld!", ruft Washijo. "Wir sehen uns dann nach dem Spiel", sage ich zu Shirabu. Er nickt. Ich mache mich auf den Weg zur Tribüne. Auf dem Weg komme ich an Oikawa und Iwaizumi von der Aoba Johsai vorbei. Die Beiden schauen mich überrascht an. "Ich wusste ja garnicht das die Shiratorizawa auch Mädchen im Team hat", sagt Oikawa. "Ich bin ein Junge!", sage ich wütend. "Sicher? Du siehst aus wie ein Mädchen", merkt Oikawa an. Iwaizumi schlägt ihn an den Hinterkopf. "Lass das, wir müssen los", sagt er. Er nickt mir zu und zieht Oikawa mit sich. Ich gehe zur Tribüne. Ich laufe ganz nach vorne um mein Team besser zu beobachten zu können. Nach wenigen Sekunden kommt das Gegnerteam. Sie beginnen sich warm zu machen. Nach einer Minute kommt auch die Shiratorizawa. Wo ist eigentlich Nanami?
Wir gewinnen das Spiel.
Ich laufe nach unten zum Team. "Super gemacht!", freue ich mich. Shirabu lächelt. Tsutomu schaut mich kurz an und redet dann wieder mit Semi. "Wollen wir zusammen nach Hause gehen?", fragt Shirabu. "Klar, gerne", stimme ich zu. "Dann komm", sagt Shirabu. Er nimmt mein Handgelenk und zieht mich mit sich. "Warum musst du mich immer so am Handgelenk mit ziehen?!", frage ich. "Damit du nicht wegläufst oder so", sagt Shirabu grinsend. "Idiot.", murmel ich leise. Promt fange ich mir eine Klatsche. Natürlich keine harte, mehr eine aus Spaß. "Bisschen mehr Respekt, ich bin immer noch älter als du.", sagt Shirabu grinsend. Ich sage nichts weiter, sondern gehe einfach neben Shirabu her. "Hast du Lust mit zu mir zu kommen?", fragt er nach einigen Minuten. Ich nicke.
Bei Shirabu zu Hause, gehen wir in sein Zimmer. Ich setze mich unsicher aufs Bett. Shirabu stellt sich direkt vor mich. "Raus mit der Sprache, auf wen stehst du?", fragt er streng. Will der mich verarschen?! "K-k-keine Ahnung", stottere ich. "Gib zu du stehst entweder auf mich oder auf Tsutomu!", sagt Shirabu. Mein Gesicht wird rot. Sehe ich so aus als hätte ich Ahnung?! Shirabu setzt sich neben mich. "Du stehst zu 100% auf Jemanden. Das merkt man, aber ich nicht sagen ob du mich magst oder Tsutomu", sagt er. Ich schaue auf den Boden. "Tsutomu war heute ganz anders als sonst.", flüstere ich, "Er war irgendwie netter." "Vielleicht tut es ihm ja wirklich leid", sagt Shirabu. "Und was mache ich jetzt?", frage ich ihn. "Weiß ich doch nicht, sehe ich aus wie ein Dating-Coach?", murmelt Shirabu. Mein Handy viebriert.

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Papa <3

Kommst du nach Hause? Ich habe Essen gemacht.

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"Ich muss nach Hause", sage ich zu Shirabu. "Ich bringe dich noch", grinst er. Bei dem fühle ich mich echt wie ein kleines Kind. "Okay", murmel ich. Wir gehen in den Flur und dann nach draußen. "Bis dann", verabschiedet Shirabu sich vor meinem Haus. "Bis dann", sage ich und gehe ins Haus. Kaum bin ich im Flur umarmt Papa mich. "Wie war dein Tag?", fragt er mich. "Gut", sage ich. Wir gehen in die Küche und essen. "Sagmal Sota, hast du eine Freundin?", fragt Papa. Wa-Was? Eine Freundin? "Nein, wie kommst du darauf?", frage ich zurück. "Na ja, normalerweise bist du ständig in deinem Zimmer und heute warst du draußen.", sagt Papa. "Ja und? Ich darf mich ja wohl mit Freunden treffen.", sage ich beleidigt. "Du hast andere Freunde als Tsutomu?", fragt Papa überrascht. "Ja! Klar!", sage ich mit rotem Gesicht. "Wenn denn?", fragt Papa ungläubig. "Na Shirabu!", sage ich. "Der Junge der die letztens abgeholt hat?", fragt Papa. Ich nicke. "Nagut, aber wenn du eine Freundin hast, kannst du mir gerne von ihr erzählen", grinst er dann. Eltern... "Mach ich", murmel ich. Nach dem Essen gehe ich in mein Zimmer.

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