Kapitel 41

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"Sota!" Ich blinzel. Neben mir höre ich irgendwas piepen. "Du musst aufstehen. Dein Wecker klingelt schon seit 5 Minuten!" "Lass mich", murmel ich. Das piepen hört auf. "Steh jetzt auf." Ich ignoriere Papa und schließe meine Augen wieder. "Sota!" Ich drehe mich von Papa weg und nehme meinen Kuschelhasen in den Arm. Ich spüre wie Papa mir meine Decke wegzieht. "Lass das!", piepse ich und drehe mich zu Papa. "Steh auf, du musst in einer halben Stunde los." "Es ist kalt!" "Du musst zur Schule Sota!" "Sag das ich krank bin!" "Bist du aber nicht." Ich schaue Papa wütend an und schnappe mir meine Decke. Ich ziehe sie über mich und kuschel mich wieder in mein Bett. Papa nimmt sich meinen Hoodie und legt ihn auf mich. "Zieh den an, dann frierst du nicht." Ich ziehe den Hoodie an. "Ich friere immer noch." "Ich mach dir deinen Kakao, okay?" Ich nicke. "Und dann stehst du auf." "Wenns sein muss", murmel ich. "Ja, muss sein." Ich schließe meine Augen wieder.
"Sota, kommst du? Ich hab deinen Kakao gemacht." Ich setze mich auf. "Es ist so kalt!" "Komm her." Papa nimmt mich auf den Arm und trägt mich in die Küche. Dort trinke ich meinen Kakao. "Holt Tsutomu dich wieder ab?" Tsutomu? Das hab ich ja voll vergessen! Er holt mich ja ab! Mir wird warm. "Alles gut Sota?" "Ich hab ganz vergessen das Tsutomu mich abholt!" "Mach dir keine Sorgen, Sota." Ich trinke meinen Kakao aus und gehe dann ins Bad. Ich putze meine Zähne und mache meine Haare. Dann laufe ich in mein Zimmer und ziehe mich an. Kaum bin ich fertig, klingelt es an der Tür. Ich nehme mir meine Sachen und laufe nach unten. Ich öffne die Tür. Tsutomu steht lächelnd vor mir. "Hey", begrüßt er mich. "Hi." Ich ziehe meine Schuhe an und gehe mit Tsutomu nach draußen.
"Hast du gut geschlafen?", frage ich Tsutomu um die Stille zu unterbrechen. "Ja, und du?" "Ich auch." "Hast du Lust nachher mit zu mir zu kommen?", fragt Tsutomu. "Ja, gerne." "Super, aber ich muss Mama noch fragen."

Als wir im Klassenraum ankommen, setzen wir uns auf unsere Plätze. "Na, sind unsere Schwuchteln auch mal da?" Ich schaue erschrocken vor mich. Yano steht vor mir. Ich schaue zu Tsutomu. "Ich hab euch rumknutschen sehen." Der Satz weckt die Aufmerksamkeit der Klasse. Direkt geht das Geflüstere los. "Lass uns in Ruhe", sagt Tsutomu. Ein anderer Junge kommt zu uns. "Er sagt doch nur die Wahrheit." Ich beginne zu zittern. Was ist denn jetzt deren Problem? Ich hab doch nur Tsutomu geküsst. "Ich hätte mir ja von Anfang an denken können das du eine Schwuchtel bist", sagt Yano grinsend zu mir. Ich stehe auf und laufe aus dem Klassenzimmer. Währenddessen laufen mir Tränen aus den Augen. Ich laufe auf die Toilette und schließe mich in einer Kabine ein.
"Sota?!" Höre ich nach wenigen Minuten jemanden rufen. "Ja?", schluchze ich. Ich schließe die Tür auf. Tsutomu kommt gleich in die Kabine gestürmt und schließt die Tür wieder hinter sich. "Nicht weinen, ja?" Er nimmt mich in den Arm. "Ist es wirkich so schlimm, dass ich dich mag?", frage ich mit zitternder Stimme. "Nein, das einzig Schlimme sind Yano und seine Freunde." Tsutomu nimmt meine Hand. "Ich pass auf dich auf, versprochen." "Aber er hat ja nicht nur mich beleidigt sondern auch dich." "Ich pass ja auch auf mich auf.", grinst Tsutomu. Ich lächel vorsichtig. Es klingelt zum Unterricht. "Bleiben wir hier?", fragt Tsutomu grinsend. Ich grinse zurück. "Ja." Tsutomu drückt meine Hände und kommt näher. "Darf ich?" Ich nicke glücklich. Tsutomu beginnt mich zu küssen. Als er seine Lippen wieder von meinen nimmt, um Luft zu holen, lächelt er mich glücklich an. "Darf ich nochmal?" "Klar." Tsutomu küsst mich wieder. Er löst grinsend seine Lippen wieder von meinen. "Bleiben wir die ganze Stunde hier?", fragt er. "Wenn's für dich okay ist, ich hab jedenfalls keine Lust auf Yano." "Ich auch nicht."
Wir verbringen die gesamte Stunde in der Toiletten Kabine. Erst als es zur Pause klingelt, gehen wir wieder in den Klassenraum. Dort werden wir mit überraschten Blicken angesehen. "Warum gucken die so?", frage ich unsicher. "Weiß nicht", sagt Tsutomu mit rotem Gesicht. Wir setzen uns gerade auf unsere Plätze als eine Durchsage durch die Lautsprecher ertönt. "Sota Akiyama und Tsutomu Goshiki bitte in mein Büro." Tsutomu und ich schauen uns an. Nanami wirft uns einen schadenfrohen Blick zu. "Komm", sage ich zu Tsutomu, "wir haben nichts getan, wir werden schon kein Ärger bekommen." Tsutomu folgt mir nervös nach draußen. "Alles okay?", frage ich ihn. "Na ja, als du vorhin aus dem Klassenraum gerannt bist, ähm also..." "Ja?" "Vielleicht ist mir meine Faust ein wenig ausgerutscht." Ich schaue ihn erwartungsvoll an. "Was hast du gemacht?" "Kannst du dir das nicht selbst erklären?" "Warum hast du das gemacht? Es ist doch klar das wir jetzt Ärger bekommen!" "Warum denn jetzt wir? Du hast garnichts gemacht!" "Warum sonst soll ich denn jetzt mitkommen?" "Weiß ich nicht." Wir kommen am Büro des Direktors an. Tsutomu klopft nervös an der Tür. "Ja?" Tsutomu öffnet dir Tür. "Da seid ihr ja endlich." Ich erblicke Papa und Tsutomus Vater. Auch Yano und seine Eltern sitzen dort. Yano selbst hält ein Taschentuch an seine Nase. "Ich habe euren Eltern bereits erzählt was passiert ist. Was habt ihr euch dabei gedacht?" "Yano hat uns Schwuchteln genannt!", sagt Tsutomu wütend. Papa schaut uns überrascht an. "Stimmt das Ren?" "Nein!" "Und ob das Stimmt!" "Ruhe. Ihr werdet alle bestraft." "Aber Sota hat garnichts gemacht!" "Er hat die ersten beiden Stunden geschwänzt. Ihr werdet morgen alle nachsitzen. Und jetzt geht bitte in die Pause." Yano und seine Eltern gehen wütend aus dem Raum. Wir folgen ihnen. "Ich werde dich dafür anzeigen!", sagt Yanos Mutter wütend zu Tsutomu. "Wenn sie ihn anzeigen, werde ich sie auch anzeigen", sagt Papa wütend. Tsutomu und ich tauschen nervöse Blicke aus. "Halten sie sich daraus!" "Dann bringen sie ihrem Sohn manieren bei." "Nur weil ihr Sohn eine Schuchtel geworden ist, müssen sie jetzt nicht auf meinem Sohn herum hacken." Mir steigen Tränen in die Augen. Papa nimmt meine Hand. "Komm Sota, ich hab keine Lust mehr mich mit solchen Leuten abzugeben." Ich folge ihm zu meinem Klassenraum. "Hol deine Sachen", sagt er zu mir. "Aber ich hab doch noch Schule?" "Ist mir egal, hol deine Sachen, wir fahren nach Hause." "Ähm okay." Ich gehe in den Klassenraum und nehme mir meine Sachen. Dann gehe ich wieder zu Papa. Er nimmt wieder meine Hand und geht mit mir nach draußen.
"Bist du sauer?", frage ich Papa als wir auf dem Weg nach Hause sind. "Natürlich. Dieser Yano wird noch einiges von mir zu hören bekommen." "Ich meine auf mich, weil ich geschwänzt habe." "Was? Nein, auf keinen Fall. An deiner Stelle hätte ich das vermutlich auch gemacht."

Zuhause gehe ich gleich in mein Zimmer und ziehe mich um. Dann gehe ich wieder nach unten. Papa sitzt im Wohnzimmer und telefoniert. Er sieht sehr wütend aus. Ich setze mich neben ihn und warte bis er auflegt.
"Mit wem hast du Telefoniert?" "Mit deiner Schule. Echt nur Idioten da." "Tut mir leid." "Hör auf dich zu entschuldigen! Du hast nichts gemacht." "Aber-" "Nichts aber." Ich schaue Papa unsicher an. "Mach dir keine Sorgen. Ich werde immer auf dich aufpassen", sagt Papa und umarmt mich. Es klingelt an der Tür. "Ich gehe", sage ich und laufe in den Flur und öffne die Tür. "Tsutomu?" Tsutomu steht Tränen überströmt vor mir. "Was ist passiert?" "Kann ich reinkommen?" "Ja klar." Tsutomu kommt in den Flur und zieht sich seine Schuhe aus. "Was ist passiert Tsutomu?", fragt Papa, welcher gerade in den Flur gekommen ist. Tsutomu schaut unsicher zu mir. "Ich werde mich um ihn kümmern.", sage ich lächelnd zu Papa. Ich nehme Tsutomus Hand und gehe mit ihm in mein Zimmer. Wir setzen uns auf mein Bett. "Also, was ist passiert?", frage ich nochmal. "Mama ist sauer." "Warum?" "Weil ich geschwänzt habe und lieber mit dir rumgeknutscht habe. Ihr war es vollkommen egal das Yano uns beleidigt hat. Sie hat gesagt ich darf mich erstmal nicht mit dir treffen und dann bin ich einfach zu dir." Ich umarme Tsutomu. "Du kannst solange hier bleiben wie du willst. Papa wird auf uns aufpassen." "Darf ich hier schlafen?" "Ja, klar." Tsutomu wischt sich die Tränen aus den Augen und lächelt mich an. "Da-" "Ja." Wir beginnen uns zu küssen.
Ich höre wie sich jemand räuspert. Ich öffne die Augen und drehe mich zur Tür. "Kannst du nicht klopfen?", frage ich mit rotem Gesicht. Tsutomu ist mindestens genauso rot wie ich. "Tut mir leid, ich wollte euch wirklich nicht unterbrechen, aber Tsutomus Mutter sind da." Tsutomu drückt meine Hand. "Kommst du mit?" "Klar." Wir gehen gemeinsam nach unten in den Flur. "Tsutomu!" Tsutomus Mutter umarmt ihn. "Es tut mir so leid, ich wollte dich nicht verletzen, mein Schatz. Ich war nur sauer weil die Schule angerufen hat", entschuldigt sie sich. "Ist okay", sagt Tsutomu. "Kommst du wieder mit?" "Nein, ich schlaf heute hier." Tsutomus Mutter schaut zu Papa. "Mir ist es egal", sagt dieser. "Aber morgen ist Schule." "Du kannst mir ja meine Sachen bringen." Tsutomu schaut sie bittend an. "Meinetwegen. Bis gleich mein Schatz."
"Tsutomu! Deine Mutter ist hier!" "Bin gleich wieder da", sagt Tsutomu zu mir und geht aus meinem Zimmer. Nach ein paar Minuten ist Tsutomu immer noch nicht da. Ich beschließe nach unten zu gehen. Ich höre wie Tsutomu und Papa sich im Wohnzimmer zu unterhalten. Ich stelle mich an die Tür und schaue ihnen beleidigt zu. "Ich sehe dich Sota. Komm ruhig her", sagt Papa grinsend. Ich setze mich neben Papa und schaue Tsutomu beleidigt an. "Wir haben uns nur unterhalten", sagt Papa lächelnd. "Worüber?" "Über dich", sagt Tsutomu lächelnd. "Was habt ihr gesagt? Habt ihr gelästert?" "Was ist das für eine Frage?", fragt Tsutomu, "Natürlich nicht." Er gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Kommst du wieder mit nach oben?" Tsutomu nickt. Wir gehen wieder nach oben in mein Zimmer. Dort unterhalten wir und uns, spielen und kuscheln bis Papa uns zum Essen ruft. Danach machen wir uns fertig und gehen wieder in mein Zimmer.
"Wollen wir Anime gucken?", fragt Tsutomu. "Ja, such dir ruhig was aus." Tsutomu nimmt sich die Fernbedienung und macht einen Anime an. Wir kuscheln ein bisschen bis ich einschlafe.

Ich höre ein lautes Geräusch. Ich öffne die Augen. Wieder höre ich das Geräusch. Ich drehe mich zu Tsutomu. Seit wann schnarcht er so laut? Ich tippe Tsutomu vorsichtig an. Es passiert nichts. "Tsutomu?", flüstere ich. "Tsutomu?", flüstere ich etwas lauter. Ich tippe ihn wieder an. Tsutomu öffnet die Augen. "Was ist?", murmelt er. "Du schnarchst. Das nervt." "Ich schnarche nicht!" "Doch tust du!" "Nö." "Doch!" Tsutomu schaut mich genervt an. "Ist jetzt soweiso egal, jetzt bin ich sowieso wach." "Sorry", murmel ich beleidigt. "Jetzt leg dich hin und schlaf, sonst kommst du morgen nicht aus dem Bett." Ich kuschel mich an Tsutomu. "Gute Nacht." "Gute Nacht Sota-lein." Ich schließe die Augen. "S-Sota?" "Ja?" "Ich hab dich lieb." Mein Bauch kribbelt. "Ich hab dich auch lieb." Ich spüre wie Tsutomu mir einen Kuss auf den Kopf gibt. "Schlaf gut Sota." "Schlaf gut Tsutomu."

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