Kapitel 19

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Ich blinzel. Was war das bitte für ein Traum? Ich setze mich auf und tippe auf mein Handy. 00:36. Ich bemerke die Nachricht von Tsutomu. Ich öffne sie. 'Worüber hast du mit Tendou gesprochen? Irgendwie warst du danach komisch.' 'Er hat sich Sorgen um mich gemacht das wars.' schreibe ich zurück. Ich lege mein Handy beiseite und schaue aus dem Fenster. Was ist das nur zwischen mir und Tsutomu? Das ist definitiv mehr als normale Freundschaft, aber ich liebe ihn doch auch nicht. Aber ich war wegen ihm schonmal erregt. Und ich hatte schon mal was mit ihm. Okay, nein Sota, ihr wart 12 und dumm. Ich schaue mein Handy an. Ich kann nicht glauben das ich das jetzt tue. Ich nehme mein Handy und schreibe Satori: 'Wie merke ich das ich auf jemanden stehe?' Währenddessen antwortet mir Tsutomu.

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Tsutomu <3

Worüber hast du mit Tendou gesprochen? Irgendwie warst du danach komisch.

Er hat sich Sorgen um mich gemacht, das war's.

Glaub ich dir nicht. Also schon, aber warum hat er sich Sorgen um dich gemacht?

Weil ich beim Training meine Wut rausgelassen habe.

Warum warst du denn eigentlich wütend?

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Ich rufe Tsutomu über Facetime an. "Schieß los Sota, was ist momentan bei dir los?", fragt Tsutomu. "Mein Vater bekommt ein Kind", komme ich gleich zum Punkt. Tsutomu schaut mich fassungslos an. "Was?" Mehr bekommt er nicht raus. "Mein Vater bekommt ein Kind und das soll eventuell auch noch bei uns wohnen", erzähle ich. "Aber dein Vater hat doch keine Freundin?" "Das kann auch ruhig so bleiben." "Aber, warum bist du denn jetzt so sauer?", fragt Tsutomu. "Ich will keine Geschwister! Nanami die Fotze als Stiefschwester ist schon schlimm genug, aber ich will kein Geschwisterkind haben was auch noch bei mir wohnt!", sage ich wütend. "Und was machst du, wenn es bei dir wohnen sollte?", fragt Tsutomu. "Dann ziehe ich zu meiner Mutter", sage ich fest entschlossen. "Ich weiß, dass du sehr eifersüchtig bist was deinen Vater angeht, aber du musst auch mal an ihn denken", sagt Tsutomu. "Er soll mal an mich denken bevor er Sex mit seiner Kollegin hat." "Sota du weißt genau was ich meine. Dein Vater liebt dich und wenn du ihn damit erpresst zu deine Mum zu ziehen, wird er nicht gerade glücklich darüber sein und ein schlechtes Gewissen bekommen", meint Tsutomu. "Ist mir doch egal. Entweder ich oder sein blödes Kind." "Sota, sei kein Idiot, du weißt genauso wie ich, dass dein Vater ein anständiger Mann ist und keinen von euch bevorzugen wird." "Wenn er mich nicht bevorzugt gehe ich zu meiner Mum, das schwör ich dir!", sage ich wütend. "Also bringst du lieber deinen Vater zur Verzweiflung als nachzugeben?", fragt Tsutomu vorwurfsvoll. Ich habe Tränen in den Augen. "Ich bin Papas einziges Kind und das soll auch so bleiben", schluchze ich. "Soll ich kommen Sota-lein?", fragt Tsutomu besorgt. Ich schüttel den Kopf. "Ist schon gut." "Ich bin gleich da Sota-lein." Tsutomu legt auf. Idiot. Ich stehe auf und schleiche mich nach unten in den Flur. Nach ein paar Minuten schreibt Tsutomu mir, dass er da ist. Ich öffne die Haustür. Tsutomu kommt in den Flur zieht sich seine Schuhe aus und wir gehen gemeinsam in mein Zimmer.
"Also Sota-lein, warum möchtest du denn kein Geschwisterchen haben?", fragt Tsutomu. Mir laufen Tränen über die Wangen. "Weil Papa mir gehört", schluchze ich bevor ich richtig in Tränen ausbreche. Ich drücke mein Gesicht gegen Tsutomus Schulter. Tsutomu umarmt mich sanft. "Und wenn Papa dann ein Baby hat, dann hat er gar keine Zeit mehr für mich", schluchze ich. "Nur weil er ein zweites Kind hat, heißt es doch nicht das keine Zeit für dich hat", versucht Tsutomu mich zu trösten. "Doch, er ist doch jetzt schon so viel beschäftigt und hat kaum Zeit für mich. Wenn er dann ein Baby hat, hat er gar keine Zeit mehr für mich." Tsutomu streichelt mir sanft über den Rücken. "Gaubst du denn wirklich das dein Vater nur noch Zeit für das Baby haben wird?", fragt Tsutomu. "Ja!" "Aber liebt dich doch. Er wird immer Zeit für dich haben." "Nicht wenn das Baby da ist!" "Aber Sota, glaubst du denn wirklich das es die beste Lösung ist deinen Vater zu erpressen?" "Was soll ich den sonst machen?" "Was würdest du denn machen wenn das Baby trotzdem zu euch kommt?" "Zu meine Mutter ziehen!" "Und bei ihr und Nanami würdest du dich besser fühlen?" Tsutomu löst seine Umarmung und nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände. "Wir beide wissen, das du deinen Vater mehr liebst als alles andere auf der Welt. Ohne ihn kannst du nicht leben." Tsutomu schaut mir tief in die Augen. "Ist es das wirklich Wert? Du weißt genau, dass du deinen Vater zu Verzweiflung bringst, wenn du ihn damit erpresst zu deiner Mutter zu gehen." Er wischt mir die Tränen mit seinen Daumen aus dem Gesicht. "Aber ich hab Angst.", schluchze ich, "Ich habe Angst das er keine Zeit mehr für mich hat." "Dann stell dich dieser Angst." "Aber-" "Nichts aber. Du gehst morgen früh zu ihm und redest mit ihm." Tsutomu legt mich ins Bett. "Und jetzt schlafen wir erstmal." Tsutomu legt sich neben mich und macht mein Nachtlicht aus. Was mache ich wenn Papa keine Zeit mehr für mich hat? Oder wenn er mich ganz vergisst?! Bei dem Gedanken breche ich wieder richtig in Tränen aus. Tsutomu nimmt mich in seine Arme. "Nicht weinen Sota. Ich bin doch da." Dieser Satz beruhigt mich. Ich beruhige mich langsam und schlafe wieder ein.

Als ich am Morgen aufwache, liege ich immer noch fest in Tsutomus Armen. Diesmal bin ich allerdings nicht nervös sondern eher beruhigt. "Bist du wach Sota-lein?", frag Tsutomu. "Ja", sage ich leise. Tsutomu setzt sich auf. "Wollen wir aufstehen?" Ich schüttel den Kopf. "Na gut.", sagt Tsutomu und legt sich wieder hin. "Hast du denn gut geschlafen?", fragt er. "Ja, du?", frage ich zurück. "Besser als sonst", sagt er lächelnd. "Kannst du mir mal mein Handy geben?", frage ich Tsutomu, da er näher an meinem Nachttisch liegt. "Klar." Tsutomu nimmt mein Handy. "Satori hat dir geschrieben", sagt er. "Was hat er denn geschrieben?", frage ich gähnend. "Mit Küssen klappts am besten", ließt Tsutomu vor. Mein Gesicht wird heiß. Ich schnappe Tsutomu schnell das Handy weg. "Was soll das denn heißen?", fragt Tsutomu verwirrt. "Du kennst doch Satori! Er redet gerne mal Unsinn!", sage ich unsicher. "Na dann", grinst Tsutomu. Das kann Satori nicht ernst meinen. Er scheint ja zu merken, dass ich Tsutomu sehr mag, aber ich kann ihn doch nicht einfach küssen! Ich entsperre mein Handy und schreibe Satori: 'Ich kann Tsutomu nicht küssen! Das weißt du genau!', dann drehe ich mich wieder zu Tsutomu. "Was soll den mit Küssen am besten klappen?", fragt Tsutomu. "Keine Ahnung! Ist doch jetzt auch egal!" Mein bester Freund grinst. "Ist schon gut"
Nach einer halben Stunde stehen wir auf und gehen nach unten. "Was machst du denn hier Tsutomu?", fragt Papa uns als wir in die Küche kommen. "Ich wollte, dass er kommt", sage ich kühl und hole mir und Tsutomu eine Müsli Schüssel aus dem Schrank. Papa seufzt. "Dann frühstückt erstmal schön." Er geht aus der Küche. "Was soll das Sota? Du sollst dich mit ihm vertragen!" Tsutomu schaut mich wütend an. Ich hole die Milch aus dem Kühlschrank. "Ich kann nicht! Sobald ich ihn sehe, muss ich an dieses Kind denken!"
Während wir frühstücken, reden wir nicht miteinander. Papa kommt zu uns in die Küche. "Ich fahr jetzt zu Chiyoko, also meiner Kollegin. Bis dann", verabschiedet er sich von uns. Ich ignoriere ihn. "Bis dann", sagt Tsutomu unsicher. Als Papa weg ist, haut er mir auf den Hinterkopf. "Was soll das?", frage ich wütend. "Du bist ein egoistisches Stück Scheiße", sagt er wütend. Er steht auf und geht in den Flur. Ich folge ihm. "Was wird das?", frage ich. Tsutomu ignoriert mich und geht wütend aus dem Haus. Ich bleibe geschockt im Flur stehen. "Tsutomu?", murmle ich verwirrt. Ich gehe zurück in mein Zimmer. Warum macht Tsutomu das ganze nur so wütend?

I hope You like MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt