-Levis Sicht-
Eren hatte mitten in der Stadt einen Stand gesehen, der Crêpes verkaufte. Eigentlich hatten wir beim Café im Park einen Crêpe essen wollen, aber da Eren schwach geworden war und es nicht länger ausgehalten hätte, hatte er mich gefragt, ob ich ihm schon vorher eins kaufen könnte.
Wir stellten uns in die nicht enden wollende Schlange und warteten darauf, dass wir an die Reihe kamen. Als es nach einiger Zeit so weit war, bestellte Eren einen Crêpe mit Schokolade und Erdbeeren, den ich anschließend bezahlte.
,,Dich scheint dieser Crêpe glücklicher zu machen als ich", brachte ich hervor. Ein breites Lächeln lag auf Erens Lippen und seine Augen strahlten förmlich, als er ein Stück von dem warmen Crêpe abbiss. ,,Im Moment schon", erwiderte er ohne zu zögern, woraufhin ich schmunzelnd meinen Kopf schüttelte.
Während wir durch die Hauptstadt gingen, lag meine Aufmerksamkeit auf Eren. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen und in mir kam das Verlangen auf, seine weichen Wangen zu küssen. Eren sah mit der dicken Jacke, der Mütze und dem Schal, in dem er sein Gesicht vergrub, wenn er nicht gerade mit dem Crêpe beschäftigt war, fast schon niedlich aus.
,,Sicher, dass du nicht wenigsten einmal abbeißen willst?", hakte Eren nach, nachdem ich ihm bereits gesagt hatte, dass ich keinen Crêpe wollte. Er hielt mir den süßen Teig entgegen, der durch die kalte Luft immer mehr an Wärme verlor. Ich ließ es über mich ergehen und biss einmal ab. ,,Siehst du, war nicht so schlimm", erwiderte Eren.
Nachdem der Braunhaarige den Crêpe aufgegessen hatte, ließ er mich mitten auf der Straße stehen und lief zu einem Mülleimer, der am Straßenrand stand. Er entsorgte den Müll, aber anstatt wieder zu mir zu kommen, wandte er sich dem Berg voller Schnee zu, der ursprünglich auf dem Gehweg gelegen hatte.
Ich blieb stehen und beobachtete meinen Freund dabei, wie er in den Schnee griff und anfing, mit seinen Händen eine Kugel zu formen. Er grinste mich an und obwohl ich an seiner Sportlichkeit zweifelte, traf er mich von mehreren Metern.
Ich lachte und schüttelte meinen Kopf, ehe ich den kleinen Schneehaufen, mit dem Eren mich abgeworfen hatte, wieder zu einem Ball formte und meinen Freund ins Visier nahm. Seine Augen weiteten sich und sein Lächeln erfror für einen Moment. ,,Das kannst du nicht machen!", rief er. Ich hob eine Augenbraue und grinste. ,,Ach nein?"
Ich ließ den Schnee aus meinen Händen gleiten und als Eren merkte, dass ich ihn verschonte, kam er wieder zu mir. Er strich mir den Schnee von meiner Jacke, gab mir einen Kuss und verschränkte unsere Finger miteinander. ,,Wir sind in der Öffentlichkeit, du hättest jemand anderen treffen können", sagte ich und deutete auf die vielen Leute um uns herum, die Einkäufe für Weihnachten erledigten.
Eren schenkte mir ein warmes Lächeln und wir führten unseren Spaziergang fort. Es fielen vereinzelt Schneeflocken auf uns nieder und die Sonne war bereits am Untergehen. Sie färbte den Himmel orangegelb und wenn wir uns nicht beeilten, würde die Sonne bereits untergegangen sein, bevor wir im Park ankamen.
,,Hier sieht es wunderschön aus, Levi", sagte Eren, während er die schneeweißen Bäume betrachtete, als wir im Park ankamen. Sein Lächeln wurde breiter und es machte mich glücklich, ihn so zu sehen.
Je näher wir dem See kamen, desto weniger Menschen kamen uns entgegen. Die ersten Sterne waren bereits am Himmel zu erkennen und es wurde allmählich kühler. Es schien beinahe so, als wären Eren und ich die einzigen Personen hier.
,,Der Park ist so leer", merkte mein Freund an. ,,Die meisten Menschen gehen tagsüber in den Park; außerdem sind viele mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt", erklärte ich.
Wir gingen weiter und als Eren rote Blütenblätter auf dem Gehweg bemerkte, wurde sein Griff um meine Hand etwas fester. ,,Was passiert hier, Levi?", fragte Eren unsicher, doch ich erwiderte nichts. Wir folgten den Rosenblüten, die nach ein paar Metern vom Gehweg abführten.
Wir traten in den glänzenden Schnee und ich brachte Eren an den Ort, an dem ich den Sonnenuntergang mit ihm hatte genießen wollten. Ich war mit ihm schon ein paar Mal hier gewesen: Wir setzten uns oft auf die Bank vor den See, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Manchmal aß Eren dabei Crêpes oder fütterte Enten, die im Park herumliefen.
Eren blieb mit einem Mal stehen und sah sich um. Vor dem See stand eine kleine Feuertonne, in der die roten Flammen das Holz zum knistern brachten. Das wärmende Feuer und die Lichterkette, welche die Bank vor dem See schmückte, erhellten die Umgebung.
Auf ihr lag ein Blumenstrauß aus verschiedenen Blumen und eine Kiste, in der sich eine weiche Decke befand. Für den Fall, dass das Feuer uns nicht ausreichend wärmte, konnten Eren und ich die Decke benutzen. Ich wollte Zeit mit ihm verbringen... ihn in meinen Armen halten.
,,Hast du das alles gemacht?", fragte Eren, als er sich langsam der Bank näherte, auf dem der Blumenstrauß lag. Er betrachtete die Blumen, auf denen ein paar Schneeflocken lagen, und wandte seinen Blick dann zu mir. ,,Ich hatte etwas Hilfe dabei", gab ich zu. ,,Gefällt es dir denn?"
,,Es gefällt mir sehr, Levi", gab mir Eren als Antwort, doch das Lächeln, das die ganze Zeit auf seinen Lippen gelegen hatte, verschwand für einen Moment. ,,Tut mir leid. Du hast dir so viel Mühe gegeben, aber wegen mir haben wir den Sonnenuntergang verpasst. Ich hätte auf den Crêpe verzichten sollen", entschuldige sich mein Freund. Ich sah ihm an, wie sehr es ihm Leid tat.
,,Das macht nichts", erwiderte ich und nahm seine Hände in die meine. Ich platzierte einen Kuss auf den Ringfinger seiner linken Hand und blickte dann in seine Augen - spätestens jetzt sollte Eren verstanden haben, was ich vorhatte. ,,Du weiß, dass ich dich liebe und immer lieben werde... dass ich dich an meiner Seite haben möchte", sagte ich.
Mein Gegenüber nickte zögerlich, woraufhin ich seine Hände losließ. Ich zögerte einen Moment und merkte, wie nervös ich eigentlich war, bevor ich aus meiner Jackentasche eine kleine Schatulle hervorholte und mich in den Schnee kniete. Ich sah Eren in die Augen, als ich die Schatulle öffnete und ein glänzender Ring zum Vorschein kam.
,,Möchtest du-"
Bevor ich meinen Satz, auf den ich mich so lange vorbereitet hatte, aussprechen konnte, liefen Eren Tränen über die Wangen und ehe ich mich versah, hatte er sich auf den Boden begeben und war mir in die Arme gefallen. Ich umarmte ihn und hörte, wie er schlunzte.
,,Ja. I-Ich will."
Eren löste die Umarmung und sah mich mit seinen nassen Augen an. Seine Lippen zitterten, aber sie zierte ein schönes Lächeln. Ich umfasste Erens linke Hand behutsam mit meinen Fingern und steckte ihm den silbernen Verlobungsring an. ,,Ich hoffe, er gefällt dir", sagte ich. ,,E-Er ist wunderschön."
Ich lächelte und nahm Erens Gesicht in meine Hände, um ihn zu küssen. Mein Freu- Mein Verlobter erwiderte den Kuss und legte seine Hände auf die meine. ,,Ich liebe dich, Eren", hauchte ich gegen seine Lippen. ,,Ich liebe dich auch, Levi... so sehr", erwiderte Eren. Wusste er, wie viel mir diese Worte bedeuteten?
Ich erhob mich langsam vom Boden und zog Eren ebenfalls auf die Beine, ehe wir den Schnee von unseren Hosen klopften und uns dicht an die Feuertonne stellten, um uns zu wärmen. Ich nahm Eren in meine Arme und er fing erneut an zu weinen, während Schneeflocken auf uns herabrieselten.
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Das Kapitel ist das längste von dieser FF. (1240 Wörter)
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Pregnant [Ereri/Riren]
FanfictionUm die Schulden seiner verstorbenen Eltern zu begleichen, sucht sich Eren Jäger einen Job und landet somit als Hausangestellter bei einem gewissen Levi Ackerman. Dieser ist nicht nur reich und gutaussehend, sondern auch verheiratet. - Mpreg [✔] - Er...