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-Erens Sicht-

,,Deine Hände sind kalt", hauchte ich gegen Levis Lippen, als er meine nackte Haut berührte. Wir lagen in seinem Bett und trugen nichts weiter als unsere Boxershorts. Levi wollte keinen Sex. Er hatte mir nach dem Film gesagt, dass es ihm reichen würde, wenn wir nackt unter seiner Bettdecke liegen würden und er mich in seinen Armen halten könnte.

Ich schloss meine Augen und genoss die sanften Küsse, die Levi auf meinem Gesicht und auf meinem Hals verteilte. Währenddessen lauschte ich den Regentropfen, die gegen die Fenster schlugen und dem Gewitter, das sich über der Stadt befand und leise zu hören war. Ich lächelte; die Atmosphäre war schön.

Ich legte meine Hand auf Levis Brust und ließ sie über seinen trainierten Oberkörper gleiten, bis ich den Stoff seiner Boxershorts unter meinen Fingerspitzen spürte und die Beule bemerkte, die sich unter dem weichen Stoff befand. ,,Wieso lachst du so dämlich, Eren?", fragte Levi, als wir uns in die Augen blickten.

,,Wir haben uns gerade erst in dein Bett gelegt und du bist schon hart", sagte ich. Levi umgriff meine linke Hand, die zwischen seinen Beinen lag und zog sie von dort weg. Dann umgriff er behutsam meine Finger und betrachtete sie für einen Moment.

,,Was machst du?", fragte ich schmunzelnd. ,,Sagt dir Vena Amoris etwas?", fragte Levi. ,,Ist das eine Person?", hakte ich nach, doch mein Gegenüber schüttelte den Kopf. Dann führte er meine Hand zu seinen Lippen und platzierte einen Kuss auf meinen linken Ringfinger.

Ich lächelte und küsste Levis Lippen, während ich näher zu ihm rückte und er seine Arme fest um meinen Körper schloss. Ich liebte die Wärme, die mich umarmte und mir das Gefühl von Geborgenheit gab. ,,Sicher, dass das Treffen keine Bedeutung hat?", fragte ich in der Hoffnung, dass sich Levi umentscheiden und mir sagen würde, dass er mich nicht nur als einen Sexparnter sah.

,,Ich möchte dich ungern bitten zu gehen, Eren", sagte Levi mit ernster Stimme, was mein kleines Lächeln zunichte machte. ,,Tut mir leid...", erwiderte ich, woraufhin Levi von mir abließ und sich auf den Rücken drehte.

Ich hatte Angst, dass er das Kind - wenn es tatsächlich von ihm war - genauso abweisen würde, wie er mich abgewiesen hatte. Dieser Gedanke schmerzte.

,,Schlaf gut, Eren", hauchte Levi in die Dunkelheit. Ich drehte ihm meinen Rücken zu und schloss meine Augen, nur um kurz darauf seinen Oberkörper an meinem Rücken zu spüren. ,,Levi...", brachte ich beinahe schon tonlos hervor. Ich spürte Levis Atem an meinem Nacken und seinen Arm, der mich umschloss.

[...]

Als ich meine Augen am nächsten Morgen öffnete, lag Levi nicht neben mir. Ich blieb für einen Moment unter der warmen Bettdecke liegen, ehe ich aus dem Bett stieg und meine Arbeitskleidung, die Levi gestern ordentlich gefaltet auf den Nachttisch gelegt hatte, anzog und in sein Badezimmer ging.

Dort warf ich einen Blick in den Spiegel und betrachtete meine Lippen. Levi hatte sie geküsst. Ich schmunzelte und dachte an die Nacht zurück, in der wir nur in Boxershorts gekleidet in seinem Bett gelegen und sanfte Berührung und Küssen ausgetauscht hatten. Ich hätte niemals gedacht, mit einem Mann so etwas erleben zu können, ohne dass er Sex mit mir haben wollte.

Ich wusch mein Gesicht und putzte meine Zähne, ehe ich runter in den Essbereich ging. Mein Blick fiel auf den Esstisch, auf dem sich Pancakes und Himbeeren befanden. Ich lächelte. ,,Hast du die gemacht?", fragte ich und setzte mich zu Levi an den Tisch. ,,Ich hoffe sie schmecken dir", erwiderte Levi.

Ich legte ein paar Pancakes auf meinen Teller und begann sie zu essen, während Levi seinen Tee trank. ,,Wieso siehst du mich so an?", fragte ich, als ich Levis Blick auf mir bemerkte. ,,Hätte ich gewusst, dass du so einen Hunger hast, hätte ich dir mehr gemacht", antwortete Levi und schmunzelte leicht.

Als wir nach dem Essen den Tisch abdeckten und das dreckige Geschirr und Besteck in die Spülmaschine räumten, bemerkte ich etwas glänzendes an Levis Finger. Ich runzelte die Stirn und blickte das goldene Schmuckstück für einen Moment an. ,,Du hast vorher keinen Ring getragen", sagte ich schließlich.

In mir kam ein ungutes Gefühl auf, als ich bemerkte, dass sich der Ring am Ringfinger seiner rechten Hand befand. Bevor Levi etwas sagen konnte - falls er überhaupt etwas zu sagen hatte -, hörte ich, wie der Aufzug in diese Etage fuhr. Das musste der Besuch sein, den Levi heute erwartete.

Levi warf mir einen kurzen Blick zu, ehe er in den Eingangsbereich ging und ich ihm folgte. Eine rothaarige Frau stieg mit zwei Koffern aus dem Aufzug und ging auf Levi zu. Sie schien etwas kleiner als er zu sein, aber die Absätze ihrer Schuhe machten sie um wenige Zentimeter größer.

Als ich dann einen Ring an ihrem Finger bemerkte, der zu Levis Ring passte, setzte mein Herz für einen Moment aus. Ich wusste nicht, was mehr schmerzte: Das sanfte Lächeln, das Levi ihr schenkte oder der Kuss, den er auf ihre Lippen gab.

,,Ich habe dich vermisst", flüsterte die Frau. Es dauerte einige Sekunden, bis sie mich bemerkte und ihrer Reaktion nach zu urteilen, war sie von meiner Anwesenheit genauso überrascht wie ich von der ihrer. ,,Du hast mir nicht erzählt, dass wir einen neuen Hausangestellten haben", sagte sie.

Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte, aber das musste ich auch nicht, da die Frau auf mich zukam und ihre Hand ausstreckte. Ich ungriff sie zögerlich und schüttelte sie dann. ,,Ich heiße Petra Ackerman, aber du darfst mich gerne beim Vornamen nennen", sagte sie.

Petra Ackerman.

Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass sie Levis Ehefrau war und einen weiteren, um zu bemerken, dass sie die Person war, die Levi angerufen hatte, kurz nachdem wir Sex gehabt hatten. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen und versuchte den unerträglichen Schmerz in meiner Brust und die Tränen, die bald über meine Wangen laufen würden zu ignorieren.

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Finally

Sie ist endlich da :))

Pregnant [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt