-Erens Sicht-
Levi hielt meine Hand immer noch in seiner und er schien sie auch nicht loslassen zu wollen. Ich genoss diese einfache Berührung, auch wenn ich eigentlich mehr wollte. Ich rückte näher zu Levi und platzierte meinen Kopf auf seine Schulter.
Ich hatte ihn vermisst.
,,Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass du der erste Mann bist, mit dem ich solche Zärtlichkeiten erfahren durfte?", fragte ich. Levi erwiderte nichts, stattdessen lehnte er seinen Kopf gegen meinen und streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich schloss für einen Moment meine Augen.
Ich verstand nun etwas besser, was in Levi vorging. Er hatte sich nie einem Mann genähert, das einzige, was er hatte, waren seine Bücher gewesen und in seiner jahrelangen Ehe mit Petra war er ihr treu geblieben, bis er seine ersten Erfahrungen mit einem Mann - mit mir - gemacht hatte.
Ich war der Erste, mit dem Levi geschlafen hatte. Den er gewollt und nach dem er sich gesehnt hatte. Mir gefiel dieser Gedanke und ich hoffte, dass ich seine erste und einzige Erfahrung bleiben würde.
Levi war sich wegen seiner Sexualität nicht im klaren gewesen. Ich konnte mich noch daran erinnern, als er mich vor Wochen gefragt hatte, wie ich herausgefunden hätte, dass ich auf Männer stand. Levi hatte sich selbst nicht verstanden.
,,Es gibt da etwas, das ich dich fragen möchte", fing ich zögerlich an und als ich die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen hatte, fuhr ich fort. ,,Wieso fanden unsere Treffen hauptsächlich an Freitagen statt?", fragte ich. ,,Wieso möchtest du das wissen?", hakte Levi nach.
Armin lag mit den meisten seiner Vermutungen, die Levi betrafen, richtig; ihm waren weder unsere Treffen noch ich jemals unwichtig gewesen. Daher könnte Armin auch mit dem, dass sich Levi absichtlich an Freitagen mit mir hatte treffen wollen, recht haben.
,,Weil du genau weißt, dass ich an diesen Tagen normalerweise in die Bar gehe", antwortete ich und hob meinen Kopf von Levis Schulter, um ihm in die Augen zu sehen. ,,Du hast dort getrunken, geraucht und Kontakt zu Männern gesucht - mir hat das nicht gefallen", erklärte Levi.
,,Ich hätte an anderen Tagen in die Bar gehen können", sagte ich und blickte Levi gebannt an. ,,Hast du das denn getan?", hakte er nach. ,,Nein, du hast mir alles gegeben, was ich von anderen nicht bekommen habe", erwiderte ich.
Levis Mundwinkel zogen sich leicht nach oben und er gab mir einen Kuss auf meine Stirn. ,,Ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun und lassen sollst, deshalb waren unsere Treffen an diesen Tagen."
Ich lächelte über diesen Kuss und hoffte, dass er als nächstes meine Lippen küssen würde. Levi war also tatsächlich eifersüchtig. Er mochte mich mehr, als ich geahnt hatte - auch damit hatte mein bester Freund recht behalten.
,,Armin und Jean haben ihr Kind schon bekommen. Sie ist sehr süß", erzählte ich Levi. ,,Sie sieht genauso aus wie Armin, ihr Name ist Christa." Levi schmunzelte sanft, ehe er seine Hand von meiner löste, einen Arm um mich legte und seine andere Hand auf meinen - noch flachen - Bauch platzierte. Ich lächelte und legte meine Hand auf die seine.
,,Wie ist die Geburt verlaufen?", fragte Levi und ich hatte das Gefühl, dass ihn das wirklich interessierte, aber gleichzeitig hörte ich Besorgnis aus seiner tiefen, aber sanften Stimme. Ich wusste, dass ich nicht mehr alleine war und keine Angst mehr wegen Furlan oder den Schulden haben musste - Levi würde sich noch darum kümmern.
,,Es musste ein Kaiserschnitt gemacht werden, aber es geht ihnen gut. Ich bin froh, dass ihnen nichts passiert ist. Jean liebt die beiden sehr... ich will mir nicht vorstellen, was passiert wäre wenn-" Bevor ich meinen Satz beenden konnte, unterbrach Levi mich. ,,Denk nicht über so etwas nach", hauchte er sanft.
,,Ich möchte auch nicht wissen, wie ich reagieren würde, wenn dir etwas zustoßen würde", setzte er noch an, was meine Wangen rot färben ließ. Ich blickte Levi an und in mir kam wieder Unsicherheit auf.
,,Empfindest du das gleiche für Petra wie für mich?", fragte ich vorsichtig. Levi zögerte und sein Zögern verletzte mich etwas. ,,Tut mir leid, vergiss das wieder", sagte ich. ,,Ist schon gut, Eren. Ich möchte diese Wörter noch nicht nennen, es ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür."
Ich liebe dich. Ich wollte diese Worte hören... und sie erwidern.
Levis sonst so dunkle und monotone Stimme klang warm und angenehm und die Kälte in seinen Augen war auch verschwunden - das war bei unserer ersten Begegnung nicht so gewesen. Levis hatte viel dominater und furchteinflößender gewirkt.
,,Was lachst du so dämlich, Eren?", fragte Levi. ,,Du siehst heute so süß aus", meinte ich, woraufhin Levi eine Augenbraue hob und vermutlich die Hoffnung in mir aufgegeben hatte. ,,Hast du wieder etwas getrunken?", meinte Levi. Ich hörte auf zu lachen und runzelte meine Stirn. ,,Wie meinst du das?"
Diesmal war es Levi, der lachte. Er schüttelte seinen Kopf und sah mich an. ,,Das willst du lieber nicht wissen", sagte er. ,,W-Was habe ich getan?" Levi befeuchtete seine Lippen und streichelte mir über meinen Arm. ,,Am besten verzichtest du auch nach deiner Schwangerschaft auf Alkohol, wer weiß, was du dann von dir gibst."
,,Du hast mich mal von der Bar nach Hause gebracht, als ich betrunken war... du hast mir nicht alles, was ich getan habe, erzählt, oder?" Ich erinnerte mich nur daran, dass Levi gesagt hatte, dass ich mich übergeben hätte - mehr war nicht in meinem Kopf geblieben. Wer weiß, was ich an diesem Abend alles zu ihm gesagt hatte. Oh Gott... ,,Levi?"
,,Willst du das wirklich wissen?", fragte er, woraufhin ich nickte. ,,So schlimm kann es nicht gewesen sein, oder?", hakte ich nach. ,,Zu dem Zeitpunkt hatten wir keinen engen Kontakt, du hast gerade erst mit deinem Job angefangen", meinte Levi.
Oh Eren...
,,Du saßt auf dem Boden, hast zu mir hochgeschaut und gesagt, dass ich süß von dort unten aussehe und dass ich so klein sei, dass du mir im Sitzen einen Blasen könntest." Ich blickte Levi mit offenen Mund an und hatte das Bedürfnis zu weinen oder im Erdboden zu versinken.
,,Wirklich?", brachte ich hervor, woraufhin ein sanftes Lächeln auf Levis Lippen erschien. Er legte seine Hände auf meine Wangen und wischte mit seinen Daumen meine Tränen weg. ,,Du musst deshalb doch nicht weinen, Eren", meinte er. ,,I-Ich weiß, ich kann a-aber nicht aufhören damit", sagte ich.
Ich hatte keine Ahnung, warum ich so emotional wurde und anfing zu weinen. ,,D-Das ist so peinlich." Levi küsste meinen Mundwinkel und sah mir in die Augen. ,,Ich hätte das für mich behalten sollen", meinte Levi woraufhin ich nickte und noch mehr weinte. ,,T-Tut mir leid."
,,Hör auf zu weinen, sonst schmecken deine Wangen und Lippen salzig", hauchte Levi. Ich schluckte leicht und nickte, ehe Levi meine Lippen küsste und ich seinen sanften Kuss erwiderte. Dann platzierte er einen Kuss auf meine Wange und nahm mich in seine Arme.
Ich hoffte inständig, das zu vergessen.
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Meine beste Freundin hat mal grundlos während ihrer Fahrprüfung geheult und sich ständig bei ihrem Fahrlehrer entschuldigt 💀 (sie hat trotzdem bestanden xD)
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Pregnant [Ereri/Riren]
FanficUm die Schulden seiner verstorbenen Eltern zu begleichen, sucht sich Eren Jäger einen Job und landet somit als Hausangestellter bei einem gewissen Levi Ackerman. Dieser ist nicht nur reich und gutaussehend, sondern auch verheiratet. - Mpreg [✔] - Er...