-Erens Sicht-
,,Herr Ackerman hat dir einen Plan erstellt. Ich hoffe das passt dir so", meinte Mikasa und übergab mir einen schwarzen Hefter - offenbar mochte dieser Mann dunkle Farben, was man auch an der Einrichtung seines Penthouses sofort erkannte.
Ich schlug den dünnen Hefter auf und überflog grob alle Seiten. Ich arbeitete Montags bis Freitags hier und in diesem Hefter stand genauestens, an welchen Tagen ich was zu erledigen hatte und welche Dinge ich beachten musste.
Herr Ackerman war Ordnung und Sauberkeit wohl ziemlich wichtig. Obwohl er mit Sicherheit nicht alle Räume verwendete, sollte ich dennoch zweimal die Woche alle Böden saugen und wischen sowie die ganzen Möbel von Staub befreien.
Ich hätte vielleicht doch als Prostituierter arbeiten sollen.
,,Wenn dir das alles alleine zu viel wird, dann sprich Herr Ackerman bitte darauf an, er wird dann jemanden einstellen, der dir etwas Arbeit abnimmt", sagte Mikasa, aber das würde ich nicht tun, da mein Lohn sonst sinken würde.
,,Für heute musst du nur das Abendessen kochen. Herr Ackerman hat sich nichts bestimmtes gewünscht und Unverträglichkeiten hat er auch keine." Ich nickte. ,,In deiner Bewerbung steht, dass du eine Ausbildung als Koch hast. Mein Bruder hat hohe Erwartungen."
,,Er wird zufrieden sein", sagte ich selbstsicher, da meine Kochkünste hervorragend waren. ,,Gut, dann lasse ich dich jetzt alleine. Meine Nummer steht im Telefonbuch, falls etwas sein sollte", informierte mich die junge Frau, ehe sie zum Aufzug ging. ,,Bis die Tage", verabschiedete sie sich von mir und ich lächelte ihr zu.
Sahen alle aus Herr Ackermans Familie so unfassbar gut aus?
Leider konnte ich nicht einschätzen, ob Mikasa einen guten oder einen schlechten Eindruck von mir hatte, was wohl daran lag, dass sie kaum Emotionen gezeigt hatte. Aber ihre Stimme klang sanft und beruhigend und sie schien sehr nett zu sein.
Ich ging in die Küche und legte den Hefter zur Seite. Dann zog ich mir eine Schürze an, die an einem Haken hing und wusch mir die Hände. Und während ich überlegte, was ich Herr Ackerman kochen könnte, öffnete ich den Kühlschrank.
Dort entdeckte ich frisch verpackten Fisch und entschied mich für Sushi. Ich suchte alle Zutaten zusammen und tatsächlich hatte Herr Ackerman alles, was ich benötigte. Nicht nur das, ich fand Gewürze und Lebensmittel aus aller Welt.
Das war ein Traum für jeden Koch.
[...]
Ich schnitt die fertigen Sushi-Rollen in gleichgroße Stücke und platzierte sie auf einer Platte, auf der sich auch noch Beilagen befanden. Kurz darauf hörte ich, dass sich die Türen des Aufzugs öffneten.
Sofort ging ich zum Eingangsbereich, um Herr Ackerman zu empfangen, doch als er mich sah, schien er ein wenig überrascht zu sein. ,,Du musst mich nicht empfangen, ich bin nicht dein Herr oder dergleichen", sagte er.
Mein Herr? Ich schluckte bei der Vorstellung, ihm in einer gewissen Weise unterworfen zu sein - wenn ihr versteht, was ich meine.
,,Willst du mir noch etwas mitteilen?", fragte Herr Ackerman, als ich keine Anstalten machte, mich vom Fleck zu rühren. Sofort schoss mir Röte in meine Wangen und ich hoffte inständig, dass ihm mein Blick, welcher fast schon lustvoll an ihm klebte, nicht aufgefallen war.
,,I-ich... also", stammelte ich, während ich das Gefühl hatte, von Herr Ackermans Blick durchbohrt zu werden. ,,D-das Essen ist fertig, ich muss nur noch den Tisch decken", brachte ich schließlich hervor.
Konnte ich bitte im Erdboden versinken?
,,Gut, ich komme in zehn Minuten ins Esszimmer", sagte Herr Ackerman und ging die Treppe zur zweiten Etage hoch, wo er vermutlich sein Zimmer aufsuchte. Währenddessen deckte ich den Tisch und als ich fertig war, nahm Herr Ackerman Platz.
,,Wo ist das Besteck?", fragte der Schwarzhaarige. ,,Sushi wird traditionell mit den Fingern gegessen, deshalb habe ich es vergessen", gab ich mehr oder weniger unbeholfen von mir. Die kalte Miene meines Gegenübers wurde mit einem Mal sanfter und ein Schmunzeln erschien auf seinen schmalen Lippen.
Gott, ich hatte gedacht, dass er mich töten würde.
,,Viele wissen nicht, dass Sushi traditionell ohne Besteck gegessen wird. Meine Schwester wäre beeindruckt, sie ist zur Hälfte Japanerin", erzählte Herr Ackerman und schien selbst auch ein kleines bisschen beeindruckt von mir zu sein, ,,aber ich bevorzuge es lieber mit Stäbchen zu essen."
,,Ich bringe Ihnen sofort welche", erwiderte ich und suchte in der Küche nach Essstäbchen. Ich hatte also recht gehabt; Mikasa hatte ostasiatische Wurzeln. Ich ging zurück zu Herr Ackerman und gab ihm die Essstäbchen. Er probierte sogleich vom Essen und weil ich wissen wollte, ob es ihm schmeckte, blieb ich wie angewurzelt stehen.
,,Du hast mir in deiner Bewerbung nicht zu viel versprochen", erwiderte Herr Ackerman, während sein Blick ganz auf mir lag. Er sah zufrieden aus. ,,Das Sushi schmeckt sehr lecker." Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. ,,Danke sehr", erwiderte ich.
,,Darf ich Ihnen noch ein Dessert zubereiten?", fragte ich, doch Herr Ackerman verneinte. ,,Ich esse nur zu bestimmten Anlässen Süßspeisen", erklärte er mir. ,,Morgen ist so ein Anlass. Ein sehr guter Freund kommt am Abend zu Besuch, er war lange nicht mehr hier. Koch also für zwei Personen", wies er an.
,,Gibt es denn etwas, das Ihr Freund gerne isst?", hakte ich nach. Ich wollte, dass Herr Ackerman zufrieden mit mir war. ,,Er isst sehr gerne Steak." Steak also... ,,Ich lege dir morgen etwas Geld für das Fleisch auf die Küchenzeile und die Adresse der Metzgerei gebe ich dir auch mit", sagte der Schwarzhaarige.
Ich fragte mich, wer dieser Freund wohl war, für den ich morgen kochen würde. Vielleicht ein Unternehmer wie Herr Ackerman? Das war nicht gerade unwahrscheinlich, Herr Ackerman war sehr reich und würde vermutlich keinen so engen Kontakt zu so jemandem wie mir pflegen.
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Pregnant [Ereri/Riren]
FanfictionUm die Schulden seiner verstorbenen Eltern zu begleichen, sucht sich Eren Jäger einen Job und landet somit als Hausangestellter bei einem gewissen Levi Ackerman. Dieser ist nicht nur reich und gutaussehend, sondern auch verheiratet. - Mpreg [✔] - Er...