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Durch das Dickicht an Büschen und Sträuchern schlängelte sich die pinkhaarige Serpent fast schon quälend langsam hindurch. Immer näher an die seltsamen und besorgniserregend menschlich klingenden Laute. Diese wurden kontinuierlich markerschütternder, zunehmend wehklagender.
Toni hatte nun keine Zweifel mehr, dass es sich dabei um einen Menschen handelte. Bei jedem neuerlichen Schrei drehte sich ihr förmlich der Magen um und sie hoffte inständig, dass es nicht das wäre, was sie intuitiv glaubte. Ihr Gefühl täuschte sie normalerweise nicht, zumindest eher selten. Eine Gabe, die sie sonst beinahe ehrfürchtig benutzte, aber in dieser Lage, in der sie sich gerade befand, verfluchte sie diese Eigenschaft in Gedanken.Die Äste der Sträucher und eng beieinanderstehenden Bäume um sie herum zerkratzten ihr hie und da ihre freigelegte Haut an den Oberarmen, aber Toni wollte so schnell wie nur möglich endlich zum Ursprung des Geräusches kommen. Sie musste einfach wissen, dass sie sich täuschte. Dass dies nur irgendwelche Jugendlichen mit dämlichen Mutproben waren oder Obdachlose, die sich um einen Schlafplatz stritten. Alles, nur nicht das, was ihr Bauch ihr gerade mitteilte.
Durch das Blättergewirr vor ihrem Gesicht konnte sie endlich eine alte, ziemlich heruntergekommene Fabrik vor sich sehen. Sie musste sich schon außerhalb Riverdale befinden, zumindest war ihr klar, dass diese Fabrikanlage kein Teil der Southside mehr war und auch sonst hatte sie das Gebäude nicht in ihrer Erinnerung verankert.
Die Serpents hatten so einige Plätzchen, die sie ganz gerne für ihre Gatherings benützten, meistens verlassene Orte, damit sie ihre Ruhe vor den Northsidern hatten. Und dieser Ort hier war keiner davon, da war sich Toni sicher.Sie schob den letzten Ast vor sich zur Seite und hatte nun freie Sicht auf das Gelände. Es musste eine alte Holzfabrik gewesen sein, laut den Gerätschaften und den morschen Stapeln an Holzstämmen. Ein wenig weiter von ihr entfernt standen verwitterte Lagerhallen, zwei davon schon deutlich mitgenommen und eine sogar zur Hälfte eingefallen. Vor der mittleren, die zwar ramponiert aussah, aber noch nicht eine vollkommene Gefahr beim Betreten darstellte, standen einige Autos. Sie brauchte nur einen einzigen Blick, um festzustellen, dass sie diese Wagen alle schon einmal mindestens gesehen hatte. Und die oftmals großen Totenköpfe, die auf die Motorhauben geschmiert worden waren, bestätigten ihr, dass sie sich nicht täuschte. Die Ghoulies waren hier.
Ihre Hand wanderte nach hinten in ihre Hosentasche und zog langsam ihr Handy hervor. Sie wollte schon Jughead oder FP anrufen, um Bescheid zu geben, dass sie die Bande Leichenschänder gefunden hatte. Aber Toni hielt inne. Sie wusste, dass es klüger war, sich zuerst zu vergewissern, dass die beiden Schwestern auch wirklich hier auf dem Grundstück waren. Wenn sie jetzt Jughead oder FP anrief und alle wie eine Herde wilder Pferde aufschreckte, könnte das nach hinten losgehen. Ganz besonders mit Sweet Pea. Er würde vermutlich jeden der Ghoulies zu Tode prügeln bevor sie überhaupt ein Wort aus ihnen rausbekommen konnten.
So leise wie möglich schlich sie am Rand des Waldes näher zu den Lagerhallen. Die Schreie waren nicht verklungen, noch immer konnte sie diese lautstark hören. Und noch immer hoffte ein kleiner Teil in ihr, dass es wer anderer war. Auf der einen Seite schämte sie sich fast, dass sie solche Gedanken hatte, jemandem dieses Leid, welches durch die Schreie deutlich wurde, zu wünschen, auf der anderen Seite konnte sie nichts dagegen tun. Sie mochte die beiden Cooper Schwestern und wünschte sich nichts mehr, als das sie so bald wie möglich gefunden wurden. Vor allem unverletzt. Ein törichter Wunschgedanke, da Toni die Ghoulies lange genug kannte, um zu wissen, dass es bei ihnen keine Unversehrtheit gab.
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Every Rose has its Thorn *Bughead FF*
FanfictionJeder König braucht eine Königin an seiner Seite. So war es schon in den Königreichen des Mittelalters und so blieb es auch bis heute, im Serpentkönigreich in unserem beschaulichen Riverdale. Doch wen wählt der junge Schlangenkönig, um an seiner Sei...